Baden-Württemberg stellt Weichen für umfangreiches DAB+
Neuer Netzbetreiber für DAB+
Logo: Regionalradio BW
Mit einem am Montag, 8. Juli, auf den Weg gebrachten Antrag an die Bundesnetzagentur zur Einleitung der erforderlichen TK-rechtlichen Verfahren will die Landesanstalt für Konnunikation Baden-Württemberg (LFK) den baden-württembergischen Hörfunkveranstaltern Planungssicherheit für ihr Engagement im terrestrischen Digitalradio DAB+ geben.
Neuer Netzbetreiber für landesweiten Mux gesucht
Neuer Netzbetreiber für DAB+
Logo: Regionalradio BW
Die aktuellen TK-rechtlichen Zuteilungen für den Betrieb des Kanal 11B, über den DAB+ derzeit verbreitet wird, enden zum 30. November 2020. Interessierte Betreiber haben im Rahmen des TK-rechtlichen Verfahrens die Möglichkeit, sich für den Netzbetrieb zu bewerben. Wie bereits berichtet, befindet sich unter den potenziellen Antragstellern auch ein neuer Netzbetreiber, der günstigere Preise garantieren will.
"Durch unsere Bedarfsanmeldung möchten wir den Veranstaltern frühzeitig die Planungssicherheit geben, die sie brauchen, um weiter in DAB+ zu investieren und an der Entwicklung dringend benötigter nachhaltiger Erlösmodelle zu arbeiten", erklärt der Präsident der LFK Dr. Wolfgang Kreißig die Entscheidung. "Ziel muss es zudem sein, den landesweiten Multiplex weiter auszubauen, um den Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg möglichst flächendeckend auch den digitalen Empfang ihrer privaten Hörfunkprogramme zu ermöglichen." Dies habe gegenüber dem Ausbau regionaler "Kacheln", also regional gesplitteter Multiplexe, zunächst Vorrang.
Small Scale Muxe ab 2020
Darüber hinaus soll der landesweite DAB-Multiplex ab 2020 durch sogenannte Small-Scale Pilotversuche, also preisgünstigere Bouquets mit kleineren Sendeleistungen von niedrigeren Sendestandorten, flankiert werden. "Mit Small-Scale möchten wir DAB+ gezielt für lokale Stadtgebiete adaptieren und einen kostengünstigen, niedrigschwelligen Zugang zu Digitalradio ermöglichen", so Kreißig. Baden-Württemberg verfüge über eine vielfältige lokale Hörfunklandschaft und zahlreiche nichtkommerzielle Sender. "Diese Vielfalt möchten wir auch im Digitalen erhalten", betont Kreißig.
Ein erstes Pilotprojekt für Small Scale soll laut Informationen von teltarif.de in Tübingen starten. Auch die nichtkommerziellen Lokalradios und Lernradios planen einen gemeinsamen Multiplex auf Small Scale-Basis, der an all ihren Standorten verbreitet werden soll. Auch hier ist für 2020 ein erster Pilotbetrieb geplant.