Aufgabe

Telekom-Chef Wössner verlässt das Unternehmen

Der Telekom Deutsch­land Chef Dirk Wössner verlässt völlig über­raschend zum Jahres­ende das Unter­nehmen. Er hatte das Verhältnis zum Wett­bewerb neu geordnet.
Von

Geht überraschend zum Jahresende: Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner Geht überraschend zum Jahresende: Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner
Foto: Telekom Deutschland
Der Deutsch­land-Chef der Deut­schen Telekom, Dirk Wössner, verlässt das Unter­nehmen zum Ende des Jahres. Der zunächst für die Telekom im Whole­sale-Sektor arbei­tende Wössner, der dann in Kanada beim Anbieter Rogers in leitender Posi­tion tätig war, kehrte 2018 als Chef der Telekom Deutsch­land nach Bonn zurück und galt dort eine Zeit lang als Kron­prinz von Telekom Chef Timo­theus Höttges. Wössner stellte die Telekom im Verhältnis zu ihren Wett­bewer­bern neu auf und half mit, gemein­same Projekte wie die Glas­faser Nord­west oder den Einkauf von Fremd­leis­tungen für Telekom-Kunden teil­weise gegen interne Wider­stände im Unter­nehmen zu orga­nisieren.

Stimmten die Ergebnis-Zahlen nicht?

Geht überraschend zum Jahresende: Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner Geht überraschend zum Jahresende: Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner
Foto: Telekom Deutschland
Vor einiger Zeit waren Gerüchte aufge­taucht, wonach Wössner nicht so gute Geschäfts­zahlen liefern konnte, wie von ihm erwartet. Das könnte viel­leicht den Auslöser für seinen über­raschenden Ausstieg aus dem Unter­nehmen gebildet haben.

Vertrag nicht verlän­gert

"Dirk Wössner hat dem Präsi­dial­ausschuss des Aufsichts­rats der Deut­schen Telekom mitge­teilt, dass er seinen zum 31. Dezember 2020 auslau­fenden Vertrag nicht verlän­gern wird", teilte die Deut­sche Telekom heute in Bonn mit. Dirk Wössner werde 2021 "Vorstands­vorsit­zender eines wachs­tums­starken Soft­ware­unter­nehmens", hieß es in der Mittei­lung weiter.

Update: Wössner geht zu Compug­roup Medical

Um welches Soft­ware-Unter­nehmen es sich dabei handeln könnte, blieb zunächst offen. Wie verschie­dene Medien berichten, hat Wössner bei der Compug­roup Medical unter­schrieben. Ende Update

In der Mittei­lung heißt es weiter: "Der Präsi­dial­ausschuss der Deut­schen Telekom hat die Entschei­dung mit Bedauern zur Kenntnis genommen und die Suche nach einem Nach­folger einge­leitet. Im Zuge eines geord­neten Nach­folge­manage­ments wird die Deut­sche Telekom mit der gebo­tenen Ruhe und Sorg­falt Gespräche mit geeig­neten Kandi­datinnen und Kandi­daten führen."

Nach­folger/in noch nicht bekannt

Wer Dirk Wössner schluss­endlich als Nach­folger/in beerben könnte, ist im Moment eine span­nende Frage. Speku­liert wird, ob die Telekom eine Person aus ihren eigenen Reihen oder eine/n Manager/in von außen in den Vorstand berufen wird oder ob es eine Perso­nalro­chade im Vorstand geben könnte.

Die Aufgabe für den Nach­folger ist nicht einfach. Der von Nutzern, Politik und Regu­lierung massiv gefor­derte Breit­band­ausbau im Mobil­funk und Fest­netz wird keine güns­tige Veran­stal­tung. Preis­erhö­hungen oder Umsatz­stei­gerungen, um den Ausbau zu finan­zieren, verbieten sich fast von selbst, da die Telekom im Markt schon heute als "teuer" gilt.

Blieben Kosten­senkungs­maßnahmen wie eine Redu­zierung des Perso­nalbe­standes, die aber schnell auf die bislang noch als "sehr gut" wahr­genom­mene Service- und Netz­qualität durch­schlagen könnten und dadurch schnell teure Wande­rungs­bewe­gungen auslösen könnten.

Mehr zum Thema Personalie