Antennenfernsehen

DVB-T2: freenet-TV-Gratisphase endet für erste Kunden

Am 30. Juni endet für erste DVB-T2-Zuschauer die Gratis-Phase des Privat-TV-Angebots freenet TV. Wir erklären noch einmal, was betroffene Kunden nun tun können und welche Alternativen es gibt.
Von

Auch nach Ende der Gratis-Phase bleiben die Sender über freenet TV Connect kostenlos. Auch nach Ende der Gratis-Phase bleiben die Sender über freenet TV Connect kostenlos
Foto: Michael Fuhr
Am 30. Juni 2017 endet für die ersten Zuschauer der kostenlose Zeitraum für das digital über Antenne (DVB-T2 HD) ausgestrahlte, verschlüsselte Privatfernsehangebot freenet TV. Um schwarze Bildschirme und eine Überlastung des Kundenservice an diesem Tag zu verhindern, startete bei Zuschauern bereits ein Countdown in Form einer Einblendung. Es gibt hier einen Hinweis, dass die kostenlose Phase abläuft und man das Angebot abonnieren muss, um RTL, Sat.1 und Co. weiter zu schauen, mit Hinweisen zu Bezugsmöglichkeiten.

Betroffen sind allerdings nur die Zuschauer, die freenet TV bereits zum Start am 29. März aktiviert haben. Wer sich danach erst ein DVB-T2-Gerät (Set-Top-Box oder Fernseher) zugelegt hat oder dies jetzt erst tut, hat jeweils Anspruch auf die vollen drei Monate. Wer also am 23. Juni freenet TV aktiviert, kann bis zum 23. September RTL, Sat.1 und Co. kostenlos in HD schauen. Ausnahme ist der freenet-TV-USB-TV-Stick: Hierfür gewährt freenet TV nur eine Gratis-Phase von einem Monat.

Wer weiter am Empfang der Privaten über Antenne interessiert ist, muss ein Abo abschließen. Hierfür gibt es drei Bezugsmöglichkeiten: Voucher/Guthabenkarten für ein Jahr, die es für 69 Euro im Fachhandel gibt, so genannte eVoucher, die es auf der Homepage www.freenet.tv zu erwerben gibt oder die Möglichkeit eines Bankeinzuges (hier werden 5,75 Euro monatlich abgebucht) mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit.

Auch ohne Abo weiter bis zu 35 Sender kostenlos über DVB-T2 HD und freenet TV Connect

Auch nach Ende der Gratis-Phase bleiben die Sender über freenet TV Connect kostenlos. Auch nach Ende der Gratis-Phase bleiben die Sender über freenet TV Connect kostenlos
Foto: Michael Fuhr
Keine schwarzen Bildschirme gibt es für diejenigen, die auf die großen Privatsender wie RTL, Sat.1, Pro7 oder Vox verzichten können. Über DVB-T2 HD sind weiter die öffentlich-rechtlichen Programme sowie einige wenige Privat-TV-Sender unverschlüsselt zu sehen. Das kostenlose Angebot wird noch um rund 15 lineare Privat-TV-Kanäle und diverse Apps im Rahmen des Zusatzangebotes freenet TV Connect ergänzt. Hierfür ist es nötig, den Fernseher oder Set-Top-Box mit dem Internet-Router zu verbinden. Die Endgeräte müssen allerdings zum Empfang des freenet-TV-Zusatzangebotes tauglich sein.

Auch Produktionen von RTL, Sat.1 und Co. können DVB-T2 HD-Zuschauer weiter kostenlos beziehen: Die Mediatheken der Sender sind, anders als das lineare Angebot, gratis zugänglich. Hier können Zuschauer viele Eigenproduktionen der Privatsender wie "Let's dance" oder "Deutschland sucht den Superstar" auf Abruf zeitversetzt anschauen. Auch hier ist jedoch eine Verbindung mit dem Internet nötig, ferner benötigt der Kunde ein HbbTV-fähiges Endgerät.

Alternative Sat-Empfang: Freie Sicht zum Satelliten notwendig

Wer weiter am kostenlosen Empfang der großen Privat-TV-Sender interessiert ist, für den bleibt nur die Alternative Satellitenempfang. Noch bis 2022 müssen laut einer Auflage des Bundeskartellamts die großen Medienkonzerne RTL Group und ProSiebenSat.1 ihre Programme unverschlüsselt und kostenlos in herkömmlicher SD-Qualität über den Satelliten Astra, 19,2° Ost ausstrahlen. Um eine Satelliten-Antenne aufzubauen, benötigen Zuschauer aber freien Blickkontakt zum Satelliten, etwa einen Balkon, eine Terrasse oder Garten mit Süd-, Südwest oder Südost-Ausrichtung. Häufig erlauben auch Vermieter oder Wohnungseigentümergemeinschaften keine Installation von Satelliten-Antennen.

Kabel und IPTV sind aber auch keine Alternativen, denn auch hier sind die großen Privatsender in HD nur im Rahmen von kostenpflichtigen Paketen zu sehen. Im Kabel sind RTL, Sat.1 und Co. zwar noch ohne Aufpreis in Standardauflösung verfügbar, monatliche Kosten fallen aber dennoch durch die Anschlussgebühr an. Allerdings bekommen Kunden ein weit größeres Angebot als über DVB-T2 HD. Ähnlich verhält es sich auch bei den internetbasierten IPTV-Angeboten wie "Entertain" von der Deutschen Telekom.

ProSiebenSat.1 und RTL kostenlos im Internet

Eine Alternative für diejenigen, die nur selten die Privaten schauen, ist auch das Internet. Hier gibt es Inhalte der großen Privatfernsehgruppen kostenlos am PC oder per App an Smartphone, Tablet oder auf Smart TVs. Mit dem kostenlosen "7Pass" haben Zuschauer nach kostenloser Registrierung beispielsweise Zugriff auf viele exklusive Inhalte von Pro7, SAT.1, kabel eins, kabel eins Doku, sixx, ProSieben MAXX und SAT.1 Gold. Hier gibt es auch Livestreams der TV-Sender. Die Sender der RTL Group sind im Portal TV Now verfügbar. Ebenso sind die Mediengruppen mit den Videoportalen Clipfish (RTL) und Myvideo (ProSiebenSat.1) am Start.

Mehr zum Thema DVB-T2