Themenspezial: Verbraucher & Service Änderung

Base-Daten-Automatik nach Abmahnung nun als Wahlmöglichkeit

E-Plus hat von der Ver­braucher­zentrale Nordrhein-Westfalen eine Ab­mahnung wegen der Daten-Automatik von Base erhalten. Der Mobil­funk­an­bieter bietet daraufhin diese Option seinen Kunden nun als Wahlmöglichkeit an.
Von Jennifer Buchholz

Die Verbraucherzentrale mahnt E-Plus ab Die Verbraucherzentrale mahnt E-Plus ab
Bild: E-Plus, Bearbeitet: teltarif.de
Die Ver­brau­cher­zentrale Nordrhein-Westfalen hat den Mobil­funk­anbieter E-Plus abgemahnt. Dieser hatte eigen­mächtige Vertrags­änderungen bei den Mobil­funk­tarifen von Base vorgenommen und führte zum 1. Juni die Daten-Automatik ein. Diese Option wurde automatisch aktiviert, so dass die Kunden keine Wahl­möglich­keiten hatten. Laut Ver­braucher­zentrale war dieses Vorgehen von E-Plus nicht rechtens.

Daten-Automatik kann zu Tarif-Upgrade führen

Die Verbraucherzentrale mahnt E-Plus ab Die Verbraucherzentrale mahnt E-Plus ab
Bild: E-Plus, Bearbeitet: teltarif.de
Zum 1. Juni hatte der Mobilfunk­anbieter E-Plus die AGB für seine Base-Tarife geändert. Das Unternehmen fügte hier die Daten-Automatik hinzu und ver­abschiedete sich damit von einer echten Daten-Flatrate.

Bei der Daten-Automatik können Base-Kunden nach dem Verbrauch des in ihrem Tarif inkludierten Daten­volumens weiter mit einer vollen Über­tragungs­ge­schwindig­keit surfen. Der Haken: Für 2 Euro wird automatisch ein 100-MB-Paket hinzugebucht, wenn das Inklusiv­volumen aufgebraucht ist. Diese Auf­stockung kann bis zu dreimal im Monat (300 MB) durchgeführt werden. Erst dann erfolgt eine Drosselung der Surfgeschwindigkeit für den restlichen Monat. Wird allerdings das maximale Extra-Volumen (300 MB) in drei aufeinanderfolgenden Monaten vollständig ausgeschöpft, erfolgt ein automatisches Upgrade basierend auf dem bisher verbrauchten Datenvolumen in die nächsthöhere Datenoption für die E-Plus dann den entsprechend höheren Preis berechnet.

Gegenüber einer echten Daten-Flatrate, bei der lediglich die Surf­geschwindig­keit gedrosselt wird aber keine zusätzlichen Kosten anfallen, ist dies ein beträchtlicher Nachteil. Außerdem können Kunden, anders als in den bisherigen Base-Vertrags­bedingungen, die Daten-Automatik nicht deaktivieren.

Base-Kunden können widersprechen

Dieses Vorgehen kritisierte die Verbraucherzentrale und mahnte den Mobil­funk­anbieter ab: "Diese [Kunden] werden per Klein­ge­drucktem für den Rest der Vertrags­laufzeit in die nächst höhere Datenoption gesteckt – natürlich mit entsprechendem Preis­aufschlag. [...] Und das Ganze ohne Wahlmöglichkeit. Denn sowohl bei der Buchung des Zusatzvolumens als auch beim Wechsel in einen höheren Volumentarif informiert Base die Nutzer erst im Nachhinein."

E-Plus hat bereits auf die Abmahnung reagiert und bietet die Daten-Automatik als wählbare Option seinen Kunden an. Außerdem darf sich der Mobilfunk­anbieter ab sofort nicht mehr auf die zwangsweise untergeschobene Daten-Automatik berufen. Alle Base-Kunden, die der Einführung dieser Option nie bewusst zugestimmt haben, können nun ungewollten Zusatz­kosten sowie zukünftigen Tarifumstellungen widersprechen.

E-Plus selbst hat uns mitgeteilt, dass die Kunden nun die Wahlmöglichkeit haben, ob sie die Daten-Automatik von Base nutzen wollen oder nicht. Diese Möglichkeit besteht ab sofort und für alle Kunden. Außerdem erhalten Base-Kunden vor dem Upgrade in einen höheren Tarif eine Info-SMS, dass sie in einen Tarif mit der nächsthöhere Datenoption umgebucht werden. E-Plus reagiert hiermit auch auf Neukunden oder Kunden, die ihr Nutzungsverhalten für das mobile Internet erst austesten müssen. Die Daten-Automatik kann telefonisch bei der kostenlosen Kundenhotline von Base aktiviert und deaktiviert werden. "Angefallene Kosten für die letzte Volumenerhöhung werden selbstverständlich gutgeschrieben", erklärt E-Plus.

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