Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz E-Plus-Homezone

E-Plus kommt offenbar mit eigener Homezone

Bundesnetzagentur genehmigt notwendigen Antrag
Von Marc Kessler

E-Plus plant derzeit offenbar konkret die Einführung einer Homezone-Lösung. Das Unternehmen hatte im Februar gegenüber teltarif.de noch angegeben, man untersuche zwar das Interesse der Kunden auch an einem solchen Angebot, es handele sich dabei aber nicht unbedingt um Angebote, die unmittelbar in Planung seien.

Dies hat sich nun offenbar geändert: Das Unternehmen hat mit Schreiben vom 19. Mai 2009 bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) den Antrag gestellt, ergänzend zu den bislang genehmigten Terminierungsentgelten das genehmigte Entgelt zu unterschreiten, "wenn ein an eine geografische Rufnummer gerichteter Anruf terminiert wird".

Denn E-Plus hatte - wie auch die Bundesnetzagentur gegenüber teltarif.de bestätigt - anders als die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone und Telefónica o2 keine entsprechende Klausel zur Unterschreitung des Terminierungsentgelts im Genehmigungsbescheid durch die BNetzA.

Die Terminierungsentgelte spielen bei den Homezone-Angeboten der Netzbetreiber insofern eine Rolle, als dass Gespräche, die der Kunde z.B. aus dem deutschen Festnetz auf seiner virtuellen Festnetznummer im Homezone-Bereich erhält, günstiger abgerechnet werden können als Gespräche auf die Mobilfunknummer - hier fällt das reguläre (und nicht ganz günstige) Mobilfunkterminierungs-Entgelt an (derzeit: D-Netze 6,59 Cent pro Minute netto, E-Netze 7,14 Cent netto).

Bei Gesprächen auf die virtuelle Festnetznummer des Homezone-Netzbetreibers fallen jedoch nur die Kosten der Festnetz-Terminierung bis zur Übergabe an den Festnetzpartner des Mobilfunk-Anbieters an. Von dort berechnet der Mobilfunkanbieter nur noch minimalste Entgelte für die Terminierung des Gesprächs auf die Homezone-Nummer im jeweiligen Mobilfunknetz (und unterschreitet somit das reguläre Terminierungsentgelt).

"Geänderte Geschäftspläne"

Den besagten Antrag vom 19. Mai genehmigte die Bundesnetzagentur - wie nun bekannt wurde - am 9. Juli, nachdem am 9. Juni eine mündliche Verhandlung stattgefunden hatte. Konkret heißt es in dem Beschluss: "Die Antragstellerin hatte die Aufnahme einer derartigen Klausel, mit der die Erbringung sogenannter Homezone-Terminierungen ermöglicht wird, mangels eines entsprechenden eigenen Angebots nicht beantragt. Aufgrund geänderter Geschäftspläne begehrt die Antragstellerin nunmehr jedoch, ebenfalls eine solche Unterschreitens-Erlaubnis zu erhalten."

E-Plus: "Derzeit nichts weiter zu sagen"

Aufgrund der geschilderten Entwicklung ist es wohl wahrscheinlich, dass E-Plus ein wie auch immer geartetes Homezone-Angebot in Planung hat. Gegenüber teltarif.de verwies die E-Plus-Pressestelle lediglich darauf, dass es neben den Angaben im Amtsblatt der Bundesnetzagentur "derzeit nichts weiter zu sagen gibt". Man darf indes weiter gespannt sein, ob und welches Produkt das Düsseldorfer Mobilfunkunternehmen tatsächlich auf den Markt bringen wird.

Weitere Entwicklungen in einer Folge-News

Mittlerweile gibt es weitere Einzelheiten zu den E-Plus-Plänen. So wird es offenbar gleich zwei Homezone-Produkte geben. Lesen Sie hierzu unsere Folge-News.

Artikel aus dem Themenmonat "Telefonieren im Festnetz"