erfolgreciher Testlauf

Ericsson & Telekom: Drahtlose 5G-Anbindung mit 40 GBit/s

Für die kommenden 5G-Netze müssen die Transportverbindungen leistungsfähiger werden. Das kann auch mit neuer Richtfunktechnik erreicht werden.
Von Wolfgang Korne

Ericcson möchte Richtfunk als Alternative zur Glasfaser etablieren In einem Testlauf haben Ericsson und Deutsche Telekom die Geschwindigkeit auf Richtfunkstrecken vervierfacht.
obs/Ericsson GmbH
Für die Geschwin­dig­keit der künf­tigen 5G-Netze ist der soge­nannte Back­haul (früher sprach man auch von „Back­bone“) von entschei­dender Bedeu­tung. Gemeint sind die Verbin­dungen von der Sende­sta­tion zum zentralen Netz­knoten. Diese Verbin­dungen werden, wenn immer es geht, mit Glas­fa­ser­technik reali­siert. Aber nicht überall können solche Glas­fa­ser­kabel verlegt werden. Hier bleibt der Richt­funk eine wich­tige Signal­quelle. Doch 5G verlangt Richt­funk­ver­bin­dungen mit viel mehr Kapa­zität und Geschwin­dig­keit als bisher üblich war.

Gemein­same Entwick­lung

Ericsson [Link entfernt] und die Deut­sche Telekom haben in einem gemein­samen Inno­va­ti­ons­pro­jekt erst­mals eine Richtfunk­verbindung mit einer Daten­übertragungs­rate von 40 GBit/s erfolg­reich demons­triert. Dabei erzielten die Partner einen Daten­durch­satz, der um das Vier­fache höher war, als bei aktu­ellen kommer­zi­ellen Richt­funk­lö­sungen.

Ericcson möchte Richtfunk als Alternative zur Glasfaser etablieren In einem Testlauf haben Ericsson und Deutsche Telekom die Geschwindigkeit auf Richtfunkstrecken vervierfacht.
obs/Ericsson GmbH
Der Test konzen­trierte sich auch auf die strengen Latenz­anforderungen in der 5G-Netz­architektur, um Anwen­dungs­fälle mit nied­riger Latenz oder extrem nied­riger Latenz zu unter­stützen. Die Round­trip-Latenz der getes­teten Verbin­dung betrug weniger als 100 Mikro­se­kunden, was die Technik auch für den Einsatz in 5G-Netzen quali­fi­ziert.

Alter­na­tive zu Glas­faser

Alex Jinsung Choi, SVP Stra­tegy &Tech­no­logy Inno­va­tion bei der Deut­schen Telekom, sagte: „Eine hoch­leistungs­fähige Transport­verbindung ist der Schlüssel für einen hohen Daten­durch­satz und ein verbes­sertes Kunden­er­lebnis in Netzen der nächsten Genera­tion. Obwohl Glas­faser ein wich­tiges Element unseres Port­fo­lios ist, ist sie nicht die einzige Option für den Back­haul. Gemeinsam mit unseren Part­nern haben wir bewiesen, dass glas­fa­ser­ähn­liche Ergeb­nisse auch mit draht­losen Back­hau­ling/X-Haul-Lösungen möglich sind. Damit erwei­tern wir unser Port­folio an kapa­zi­täts- und leis­tungs­starken Transport­optionen für die 5G-Ära um eine wich­tige Kompo­nente.“

Per Narvinger, Head of Product Area Networks bei Ericsson, sagt: „Richt­funk wird auch in Zukunft eine Schlüs­sel­tech­no­logie im mobilen Daten­ver­kehr sein, da er die Kapa­zi­täts- und Latenz­an­for­de­rungen von 4G- und zukünf­tigen 5G-Netzen unter­stützt. Unser gemein­sames Innovations­projekt zeigt, dass ein leis­tungs­fä­hi­gerer Richt­funk-Back­haul ein wich­tiger Faktor für hoch­wer­tige mobile Breit­band­dienste sein wird, wenn 5G zur kommer­zi­ellen Realität wird.“

Test­lauf in Athen

Der Live-Test wurde im Service Center der Deut­schen Telekom in Athen über eine Distanz von 1,4 Kilo­me­tern im Richt­funk­wellen-(E-Band)-Spek­trum durch­ge­führt. Der tech­ni­sche Aufbau umfasste den Einsatz der neuesten mobilen Transport­technologie von Ericsson, inklu­sive der Richtfunk­lösung MINI-LINK 6352 und des Routers 6000.

Ericsson ist für die Entwick­lung der 5G-Trans­port­tech­niken eine Reihe von Part­ner­schaften einge­gangen. Über die weiteren Pläne des Netz­werk­spe­zia­listen lesen Sie in einem weiteren Bericht.

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