eSIM

eSIM: Österreichische Provider mit zögerlichem Start

Nach T-Mobile und 3 bietet nun auch A1 die eSIM in Österreich an. Doch einer der Hauptvorteile der Technik kann nirgends genutzt werden.
Von Wolfgang Korne

Die eSIM soll in Zukunft die Karte aus Plastik ersetzen. Die eSIM soll in Zukunft die Karte aus Plastik ersetzen.
Bild: T-Mobile
Der Start der eSIM in Österreich scheint schwierig zu sein. Zwar setzen sowohl Google als auch Apple auf die neue Technik, aber bei den Netzbetreibern scheint es noch ein bisschen zu haken. Immerhin: T-Mobile, die Austro-Tochter der Deutschen Telekom, unterstützt eSIMs bereits seit Oktober letzten Jahres, Netzbetreiber „3“ hat im November nachgezogen. Als letzter der drei Netzbetreiber hat nun auch Branchenführer A1 die Technik eingeführt. Die eSIM von A1 hat dabei die gleichen Funktionalitäten wie eine normale SIM-Karte und unterstützt auch VoLTE oder WiFi-Calling.

Keine Online-Aktivierung

Die eSIM soll in Zukunft die Karte aus Plastik ersetzen. Die eSIM soll in Zukunft die Karte aus Plastik ersetzen.
Bild: T-Mobile
Das Problem: Keiner der drei Netzbetreiber bietet (mehr) die Online-Aktivierung an. Das ist eigentlich einer der großen Vorteile der eSIM: Online bestellen, herunterladen und lostelefonieren oder surfen, so sollte es sein. Auf Nachfrage von derstandard.at geben die beiden zuerst gestarteten Anbieter an, dass es zu Betrugsfällen gekommen sei. Als Konsequenz wird die Option nicht mehr angeboten. Ob und wann sich das ändern wird, darüber möchte man bei „3“ und T-Mobile nichts sagen.

A1 hat die Option erst gar nicht eingeführt. Hier muss man sich auf den Weg zu einem Shop machen oder den Freischaltcode online anfordern. Der kommt dann aber per Post. Mit Hilfe eines QR-Codes wird dann das Profil heruntergeladen.

Neue Technik erfordert Beratung

A1 hat dafür seine eigenen Gründe: „Die Technik der eSIM ist für die Kunden noch ganz neu. Wir gehen davon aus, dass Interessierte eh in den Shop kommen und sich beraten lassen“ sagt A1-Sprecher Jochen Schützenauer gegenüber teltarif.de. Das Angebot an eSIM-fähigen Geräten ist bei A1 auch noch ziemlich überschaubar. Gerade mal drei Modelle (alle iPhones) hat der österreichische Marktführer im Portfolio. „Wenn die Technik weiter verbreitet ist, werden wir aber sicher auch darüber nachdenken, die Online-Aktivierung einzuführen“, sagt Schützenauer.

Und was passiert, wenn mein Handy unterwegs kaputt geht? Für diesen Fall empfiehlt Schützenauer, sich einen Scan des QR-Codes in die Cloud zu legen oder eine Kopie in den Geldbeutel zu stecken. Sicherheitsbedenken hat er keine. „Die Karte kann nur mit dem persönlichen PIN aktiviert werden. Den sollte man natürlich nicht mit dazu stecken.“

In Deutschland lässt sich dieser Rat übrigens nur bei Vodafone umsetzen. Die beiden anderen Netzbetreiber liefern nur eSIM Profile, die sich nicht ein weiteres Mal aktivieren lassen.

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