Eingebaut

eSIM-Angebote für Google Pixel, Apple iPhone, Watch & Co.

Erste Smartphones und Smartwatches funktionieren mit einer eSIM anstelle einer herkömmlichen Nano-SIM-Karte. Wir haben uns nach den ersten eSIM-Angeboten auf dem deutschen Markt umgesehen.
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Die eSIM soll sukzessive die klassische Betreiberkarte aus Plastik ablösen. Sie ist fest im jeweiligen Mobilfunkgerät integriert und wird über Profile, die der jeweilige Provider zur Verfügung stellt, aktiviert. In der Regel lassen sich auf den Endgeräten mehrere Profile parallel speichern, sodass der Anbieterwechsel innerhalb von wenigen Sekunden - quasi auf Knopfdruck - möglich ist.

Smartwatches wie die Apple Watch Series 3 und 4 sowie die Samsung Galaxy Watch gibt es ausschließlich mit eSIM anstelle einer physischen SIM-Karte. Mit dem Apple iPhone XS, dem iPhone XS Max und dem iPhone XR gibt es erste Smartphones auf dem deutschen Markt, bei denen sich eine herkömmliche Nano-SIM und die eSIM parallel nutzen lassen. Beim Google Pixel 3 bzw. Pixel 3 XL müssen sich die Käufer zwischen Hardware-SIM und eSIM entscheiden. Die parallele Nutzung ist nicht möglich.

In den kommenden Monaten ist mit der Markteinführung weiterer Endgeräte zu rechnen, die über eine eSIM verfügen. Doch welche Provider bieten für deutsche Kunden derzeit überhaupt Profile an, mit denen sich die im Gerät fest verankerte Betreiberkarte aktivieren lässt? Dieser Frage sind wir einmal auf den Grund gegangen.

Telekom: eSIM für Vertrags- und Prepaidkunden

Erste eSIM-Angebote in Deutschland Erste eSIM-Angebote in Deutschland
Foto: Apple, Logo: Vodafone/Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
Die Deutsche Telekom startete mit der eSIM zum Launch der Apple Watch Series 3 im Herbst vergangenen Jahres. Für die Smartwatches wurden die eSIM-Profile zunächst als MultiSIM ausgegeben. Nachdem es nun auch Smartphones auf dem deutschen Markt gibt, die über die fest im Gerät verankerte SIM-Karte verfügen, kann auch eine Hauptkarte als eSIM-Profil bestellt werden.

Bei der Telekom ist der Austausch der SIM-Karte immer dann kostenlos, wenn die bereits vorhandene Betreiberkarte defekt ist oder der Kartentyp gewechselt wird (also beispielsweise von einer physischen Karte zu einer eSIM oder umgekehrt). Wird die Karte aus einem anderen Grund getauscht, so berechnet die Telekom zumindest offiziell in den aktuellen Laufzeitverträgen einmalig 29,95 Euro. In der Praxis greift in der Regel eine Kulanzregelung, sodass der Austausch kostenfrei ist.

Neben Vertragskunden können auch Besitzer von Prepaidkarten ein eSIM-Profil anstelle einer physischen Betreiberkarte bekommen. Die Telekom berechnet für den Kartentausch laut Webseite einmalig 20,50 Euro. Oft greifen den Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion zufolge aber auch hier Kulanzregelungen, so dass der Austausch kostenfrei erfolgt.

eSIM als Telekom-MultiSIM: Kosten bedenken

Wird das eSIM-Profil als zusätzliche Karte zu einer Haupt-SIM geschaltet, so wird das Profil wie jede andere MultiSIM behandelt. Sprich: Es fallen auch die gleichen Kosten wie für eine MultiSIM an. In den meisten Tarifen sind das 4,95 Euro pro Monat und Zusatzkarte. Im Tarif MagentaMobil XL werden teure 29,95 Euro pro Monat und MultiSIM berechnet, während im MagentaMobil XL Premium bis zu zwei zusätzliche Betreiberkarten ohne Aufpreis erhältlich sind.

Zu jeder Hauptkarte können Telekom-Vertragskunden maximal zwei zusätzliche SIM-Karten bekommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um physische Betreiberkarten oder um eSIMs handelt. Der Start der MultiSIM Plus, mit der Kunden bis zu zehn SIM-Karten pro Mobilfunkanschluss bekommen können, ist von der Telekom zwar für das zweite Halbjahr 2018 angekündigt worden, bisher aber nicht erfolgt. Besitzer von Prepaidkarten bekommen keine MultiSIMs.

Eine Besonderheit bei der Telekom ist die fehlende Möglichkeit, ein eSIM-Profil mehrfach - etwa nach einem Gerätewechsel - zu aktivieren. Wird das Smartphone oder die Smartwatch gewechselt, so muss der Kunde ein neues eSIM-Profil anfordern. Der Austausch ist in diesem Fall aber kostenlos und bei Bereitstellung im Kundencenter innerhalb weniger Minuten erledigt.

Vodafone: eSIM als Hauptkarte oder Red+MultiSIM

eSIM-Profil als QR-Code eSIM-Profil als QR-Code
Foto: teltarif.de
Anders als die Deutsche Telekom bietet Vodafone die eSIM bislang nur für Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis an. Bereits im Juni wurde die eSIM als Variante der Red+MultiSIM eingeführt, mit der die Mobilfunkanbindung von Smartwatches ermöglicht werden sollte. Seit der vergangenen Woche können Kunden auch als Hauptkarte eine eSIM bekommen, um diese in einem Smartphone einzusetzen.

Mit Neuvertrag oder im Rahmen einer Vertragsverlängerung ist die eSIM kostenlos erhältlich. Ansonsten berechnet der Netzbetreiber einmalig 9,90 Euro für den Kartentausch. Das gilt auch für den Fall, dass der Kunde zu einem neuen Kartentyp wechselt. Einzige Ausnahme: Ist die bisher verwendete SIM defekt, so ist der Austausch kostenlos. Dabei kann dann auch ein neuer SIM-Typ ausgewählt werden.

Ein eSIM-Profil von Vodafone kann mehrfach aktiviert werden. Wer also beispielsweise ein defektes iPhone austauschen lässt, kann das Profil auf dem Austauschgerät erneut verwenden. Das gleiche gilt auch für den Fall, dass beispielsweise im kommenden Jahr auf ein komplett neues Smartphone gewechselt wird. In diesem Punkt ist die Nutzung für Vodafone-Kunden demnach etwas flexibler als im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom.

eSIM als Red+MultiSIM für die Smartwatch

Wird das eSIM-Profil als Red+MultiSIM aktiviert, so fallen dafür zusätzliche monatliche Grundgebühren an. Wie bei der Telekom können bis zu zwei zusätzliche SIMs zur Hauptkarte hinzugebucht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um physische Betreiberkarten oder eSIMs handelt.

In den meisten Vodafone-Tarifen fallen pro Red+MultiSIM und Monat 5 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühren an. Kunden, die den Tarif Red XL mit echter Daten-Flatrate gebucht haben, zahlen 10 Euro pro Monat und zusätzlicher SIM-Karte. Anders als bei der Telekom steht die echte Flatrate aber nur auf der Hauptkarte zur Verfügung. Die Zusatz-SIMs sind auf 10 GB Datenverkehr pro Monat limitiert. o2 will zeitnah mit der eSIM starten o2 will zeitnah mit der eSIM starten
Logo: o2, Grafik/Montage: teltarif.de

o2 will eSIM zeitnah einführen

Anders als die beiden anderen deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber bietet o2 die eSIM derzeit noch nicht an. Wie die Telefónica-Pressestelle auf Anfrage von teltarif.de erklärte, soll das Produkt für die aktuelle iPhone-Generation "zeitnah" eingeführt werden. Einen genauen Termin konnte das Unternehmen allerdings nicht nennen.

Im Sommer teilte Telefónica bereits mit, zum Weihnachtsgeschäft mit der eSIM zu starten. Diese soll dann auch auf Smartwatches wie der Apple Watch bzw. der Samsung Galaxy Watch nutzbar sein. Zu den Konditionen für die eSIM von o2 gibt es noch keine Informationen. Vermutlich wird die Karte wie eine herkömmliche MultiCard behandelt. In den aktuellen o2-Free-Tarifen mit Ausnahme des o2 Free XL können die Kunden zur Hauptkarte bis zu zwei MultiCards und bis zu sieben weitere Datenkarten bekommen.

Telekom-eSIM auch bei mobilcom-debitel

Auch der zur freenet-Gruppe zählende Service-Provider mobilcom-debitel bietet die eSIM an - allerdings bislang nur im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom. Wie die freenet-Pressestelle auf Anfrage von teltarif.de erklärte, befinde sich das Unternehmen mit Vodafone noch in Verhandlungen. Anders als beim Netzbetreiber ist der Kartentausch bei mobilcom-debitel nicht kostenlos. Stattdessen werden einmalig 25,99 Euro berechnet.

Lesererfahrungen zufolge berechnet der Provider den Betrag auch für die Anforderung eines neuen eSIM-Profils - etwa nach einem Gerätewechsel. Das mag den Prozessen bei freenet geschuldet sein, ist in diesem Fall aber dennoch nicht gerechtfertigt, zumal der Gerätewechsel beim Einsatz einer physischen SIM mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden war und es naturgemäß nicht der Kunde zu verantworten hat, dass die Telekom und somit auch mobilcom-debitel derzeit nur "Einweg-eSIM-Profile" herausgibt.

Neben den deutschen Providern gibt es mit Truphone auch einen internationalen eSIM-Anbieter, der einen Datentarif für mehr als 80 Länder für das iPhone realisiert. Dieses Angebot, das derzeit auf keinen weiteren Endgeräten zur Verfügung steht, haben wir in einer weiteren Meldung bereits einem Test unterzogen.

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