Ausland

Ein Jahr "Roam like at home": Einige Ausnahmen bleiben

Seit einem Jahr können Mobilfunkkunden in der Europäischen Union ihren Heimattarif ohne Roaming-Zuschläge nutzen. Einige Besonderheiten gilt es nach wie vor, zu beachten.
Von

Telekom und Vodafone schließen zudem das EU-Roaming in den Zero-Rating-Optionen StreamOn und Vodafone Pass aus. Zumindest im Fall der Telekom hat die Bundesnetzagentur den Betreiber zu entsprechenden Nachbesserungen aufgefordert, während die Telekom auf dem Standpunkt steht, dass ein uneingeschränktes EU-Roaming dem StreamOn-Angebot die wirtschaftliche Grundlage entziehen würde. Nun soll das Landgericht Köln über den Fall entscheiden.

Eine Entscheidung des Regulierers zum Vodafone Pass steht noch aus. Allerdings wurde schon im Vorfeld mitgeteilt, nach den gleichen Grundsätzen wie bei der Telekom zu prüfen. Dabei ist Vodafone für eine entsprechende Anordnung durch die Bundesnetzagentur, die drohen könnte, besser gewappnet. Im "Kleingedruckten" behält sich der Netzbetreiber bereits vor, den Vodafone Pass auch im Ausland anzubieten - begrenzt auf 30 GB Datenvolumen im Monat. Neben der EU gilt die Regulierung auch in den EWR-Staaten Neben der EU gilt die Regulierung auch in den EWR-Staaten
Fotos: Gina Sanders/dimakp - Fotolia.com/teltarif,de, Montage: teltarif.de

Kein Dauer-Roaming

Ausgeschlossen ist beim "Roam like at home" auch die dauerhafte Nutzung eines Mobilfunktarifs außerhalb des Heimatnetzes. Dadurch sollen die Provider vor den hohen Kosten geschützt werden, die durch Dauer-Roaming verursacht werden können. Der Auslandseinsatz der SIM-Karte ohne zusätzliche Kosten ist ausdrücklich für den vorübergehenden Aufenthalt - etwa bei Urlaubs- oder Geschäftsreisen - gedacht.

Genau festgelegt wurden auch die Kosten, die Anbieter für den Fall berechnen dürfen, dass der Kunde seinen Vertrag oder seine Prepaidkarte dauerhaft im Ausland nutzt. So kann der Aufschlag für Telefonate maximal 3,2 Cent pro Minute betragen. Für den SMS-Versand kann 1 Cent pro Kurznachricht berechnet werden.

Regulierung für Auslandsgespräche geplant

Nicht berücksichtigt sind derzeit zudem Telefonate aus dem jeweiligen Heimatnetz ins Ausland. Wer also mit seiner deutschen SIM-Karte beispielsweise von Deutschland aus nach Österreich oder Spanien telefoniert, zahlt je nach Tarif unter Umständen deutlich mehr als für einen Anruf aus den genannten Ländern nach Deutschland.

Allerdings gibt es mittlerweile Bestrebungen, nach denen innerhalb der Europäischen Union auch für Anrufe aus dem Heimatland des Kunden ins Ausland Preisobergrenzen eingeführt werden. Details zu den maximalen Kosten, die für Handygespräche ins europäische Ausland künftig anfallen sollen, haben wir in einer eigenen Meldung zusammengefasst.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir neben den Sonderfällen Schweiz und Großbritannien auch darüber, warum es im europäischen Ausland sinnvoll ist, auf die Nutzung von WiFi Calling zu verzichten.

vorherige Seite:
nächste Seite:

Mehr zum Thema Reise