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EU-Roaming: So setzen die Netz­betreiber die Regulierung um

Vor allem Telekom und Vodafone haben die künftige EU-Regulierung für viele Kunden schon jetzt fast umgesetzt. Größere Unterschiede zwischen bisheriger Option und reguliertem Tarif gibt es bei o2.
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Am 15. Juni tritt die Neuregelung der Roaming-Regulierung in der Europäischen Union in Kraft. Für die Kunden bedeutet das, dass sie ihren innerdeutschen Mobilfunktarif auch in allen EU-Staaten nutzen können. Einschränkungen oder Aufpreise sind nur noch in speziellen Situationen vorgesehen. Nun haben die Mobilfunk-Netzbetreiber im Vorfeld des Inkrafttretens der neuen Verordnung bekanntgegeben, wie sie mit der Roam-like-Home-Regelung umgehen.

Telekom: EU-Regulierung in All-inclusive-Option bereits umgesetzt

Die Deutsche Telekom informiert zusammen mit den aktuellen Mobilfunkrechnungen, dass Kunden, die die seit dem 19. April 2016 gültigen MagentaMobil-Tarife nutzen, die All-inclusive-Option wie bisher behalten. Hier seien die EU-Vorgaben schon jetzt umgesetzt, so dass der Tarif bereits in den Staaten der Europäischen Union genutzt werden könne. Für diese Kunden soll sich demnach nichts ändern.

EU-Roaming bei den Netzbetreibern EU-Roaming bei den Netzbetreibern
Logos: Anbieter, Grafik/Montage: teltarif.de
Allerdings hatte der Bonner Telekommunikationsdienstleister die Nutzung auf maximal 1000 Gesprächsminuten und 1000 SMS pro Monat im Ausland beschränkt, während es für die Datennutzung kein solches Limit gibt. Dafür gilt All inclusive nicht nur in der EU sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein, sondern auch in der Schweiz. Kunden, die dies wünschen, haben die Möglichkeit, in den regulierten Tarif zu wechseln.

Für Kunden, die den Tarif MagentaMobil XL Premium nutzen, ist die EU Flat Plus inklusive. Bei dieser entfällt die Beschränkung auf monatlich je 1000 Minuten und SMS. Zudem gilt die Dreifach-Flatrate für Telefonate, den SMS-Versand und die mobile Internet-Nutzung neben der EU sowie der Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein auch in der Türkei, in den USA und in Kanada.

Ältere Tarife werden automatisch umgestellt

Wie die Telekom weiter mitteilte, werden Kunden, die einen Vertrag nutzen, der vor dem 19. April 2016 gebucht wurde, zum 15. Juni auf den regulierten EU-Tarif umgestellt. Das heißt, die Kunden können ab diesem Zeitpunkt - wie in der Verordnung vorgesehen - ihren Tarif zu Inlandskonditionen auch in allen Staaten der Europäischen Union, in Norwegen, Island und Liechtenstein nutzen. Die Schweiz ist in diesem Fall nicht inklusive.

Der Netzbetreiber betont, dass das regulierte EU-Roaming für vorübergehende Auslandsaufenthalte - etwa für den Urlaub - gedacht ist. Für Kunden, die ihren Mobilfunkvertrag für einen längeren Zeitraum außerhalb Deutschlands nutzen, sollen Sonderregelungen gelten. Diese will die Telekom ab 15. Juni unter www.telekom.de/eu-roaming veröffentlichen. Derzeit sind die Informationen auf dieser Seite noch nicht zu finden.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, welchen Nachteil die Vodafone-Tarife gegenüber den Angeboten der Deutschen Telekom mit sich bringen.

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