Internet der Dinge

Brüssel: Sicherheitszertifikat für vernetzte Geräte

Die EU-Kommission in Brüssel fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für vernetzte Geräte, der von der EU-Agentur für Cybersicherheit entwickelt werden soll.
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die EU-Kommission fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für vernetzte Geräte Die EU-Kommission fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für vernetzte Geräte
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Für Autos oder Haushaltsgeräte mit Internetanschluss soll es nach dem Willen der EU-Kommission künftig einheitliche europäische Sicherheitsstandards geben. Ähnlich wie bei Lebensmitteln könnten Verbraucher durch Sicherheitszertifikate erkennen, ob Produkte europäische Standards erfüllen, erklärte die EU-Kommission in Brüssel. Auch für wichtige Infrastruktur wie Energie- und Verkehrsnetze gäbe es solche Zertifikate.

Die EU-Kommission fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für vernetzte Geräte Die EU-Kommission fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für vernetzte Geräte
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Die Bescheinigungen wären EU-weit gültig, aber nicht zwingend vorgeschrieben, hieß es. Sie sollen von der EU-Agentur für Cybersicherheit in Griechenland entwickelt werden, die den Plänen zufolge gestärkt werden soll. Dies bedarf aber noch der Zustimmung der EU-Staaten und des Europaparlaments.

Eine Frage der Cyberhygiene

Im Internet der Dinge werden immer mehr Geräte mit dem Internet und miteinander verbunden. So lässt sich etwa die Heizung von unterwegs steuern. Bis zum Jahr 2020 dürfte es nach Einschätzung des zuständigen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Andrus Ansip, um die sechs Milliarden vernetzte Geräte in der EU geben. Nach Angaben seiner Behörde entstehen dazu aktuell schon verschiedene Sicherheitsstandards auf nationaler Ebene. So gebe es etwa für intelligente Stromzähler, die den Verbrauch an im Tagesverlauf schwankende Preise anpassen, bereits unterschiedliche Zertifizierungsverfahren in Deutschland, Großbritannien und Frankreich.

Derzeit sei es viel zu einfach, vernetzte Geräte anzugreifen, warnte Ansip. Der Großteil der Attacken ließe sich aber abwenden, wenn Verbraucher bei ihren Geräten ebenso auf Sicherheit achteten wie bei ihren Computern. Das sei eine Frage der Cyberhygiene, sagte er - ebenso natürlich wie heute das Händewaschen vor dem Essen.

Bei einer großangelegten Hackerattacke über ein Botnetz, das zu weiten Teilen aus vernetzten Haushaltsgeräten und ungeschützten Überwachungskameras bestand, war es im vergangenen Jahr zu großflächigen Ausfällen von Internetdiensten gekommen.

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