Schneller

Breitband bis ins Haus: EWE-Glasfaserausbau für 3000 Haushalte

3000 Haushalte im Landkreis Leer sollen direkte Glasfaserleitungen bekommen - noch in diesem Jahr.
Von Thorsten Neuhetzki

Dünn und schnell: Die Glasfaserleitung Dünn und schnell: Die Glasfaserleitung
Foto: dpa
3000 Haushalte im Landkreis Leer können sich auf schnelles Internet freuen. EWE wird zunächst die Gemeinden Hesel, Jümme, Moormerland, Ostrhauderfehn, Rhauderfehn, Uplengen, Weener und Westoverledingen ausbauen. Dabei soll FTTH zum Einsatz kommen, die Glasfaserleitung also bis in die Wohnung des Kunden verlegt werden. "Durch diesen Ausbau werden die profitierenden Ortschaften und damit auch unser gesamter Landkreis massiv aufgewertet", freut sich Landrat Matthias Groote. "Das ist ein sehr positives Signal für die regionale Wirtschaft und alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Leer.

Noch in diesem Jahr können rund 3000 Haushalte im Landkreis Leer einen eigenen Glasfaseranschluss erhalten. Bei einem Anschluss bis ins Haus ist es nicht unbedingt erforderlich, auch Telekommunikationsprodukte bei EWE zu bestellen oder EWE-Kunde zu sein. EWE wird das eigene Glasfasernetz auch anderen Telekommunikationsanbietern zur Verfügung stellen. Das setzt allerdings voraus, dass andere Unternehmen auf die FTTH-Vorleistungen zugreifen. Derzeit ist das zwar technisch schon möglich, in der Praxis wird es aber noch nicht gemacht.

Keine Angst vor den Bauarbeiten

Dünn und schnell: Die Glasfaserleitung Dünn und schnell: Die Glasfaserleitung
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Gerrit Pruss, EWE NETZ Kommunalverantwortlicher, will etwaige Bedenken von Hauseigentümern ausräumen: "Für unseren Ausbau nutzen wir moderne Verlegetechniken. Dadurch sind bei einem Hausanschluss keine großen Baumaßnahmen im Vorgarten notwendig. Es sind nur zwei kleine Löcher, die gebuddelt werden müssen, mehr nicht." Seitens der Telekom wird oft entsprechend negative Stimmung gestreut. Die meisten Verbraucher wollten wegen der Bauarbeiten keine Glasfaserleitung und vor einem halben Jahr hatte noch der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan von Damme, gesagt, viele Kunden hätten genau diese Befürchtung.

"EWE wird mit dem Ausbau zunächst in den Ortskernen der genannten Ortschaften im Landkreis Leer starten", sagt EWE Netzregionsleiter Hermann Cordes. "Ein weiterer Ausbau ist in Zukunft angedacht und wird bei einer entsprechenden Nachfrage beschleunigt angegangen". Bereits heute könne im gesamten Landkreis Leer der überwiegende Teil der Haushalte über VDSL schnelles Internet nutzen. Insgesamt will EWE in den kommenden Jahren über 1,2 Milliarden Euro in einen großflächigen Glasfaserausbau im Nordwesten investieren. Diese Aktivitäten der EWE seien unabhängig von dem Projekt des Landkreises Leer, wodurch in den nächsten zwei Jahren über 9000 Haushalte, vornehmlich in Randgebieten der Gemeinden, einen Glasfaseranschluss erhalten.

Alle profitierenden Haushalte und Unternehmen im Landkreis Leer werden von EWE kontaktiert und über die Möglichkeiten, einen Glasfaser-Hausanschluss zu erhalten, individuell informiert.

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