Facebook OS soll Unabhängigkeit von Google schaffen
Eine Facebook-Karikatur
Laurent Bazart (@laurentbazart)
Facebook möchte sich in absehbarer Zeit von Google lösen und mit einem eigenen Betriebssystem für seine Hardware durchstarten. Momentan setzen die Produkte des Social-Network-Riesen noch auf ein modifiziertes Android. In einem Interview mit einem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin verriet Facebook seine Software-Pläne. Man wolle sicherstellen, dass es in der nächsten Generation genug Platz für die hauseigene Hardware gibt. Das Unternehmen möchte nicht dem Markt oder Wettbewerbern vertrauen, um diesen Platz zu beanspruchen. Abseits des OS plant Facebook auch Chip-Hardware und einen Sprachassistenten zu realisieren.
Facebook möchte auf eigenen Software-Füßen stehen
Eine Facebook-Karikatur
Laurent Bazart (@laurentbazart)
Zwar sind die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram sowie der Messenger WhatsApp die bekanntesten Produkte des Unternehmens, doch Hardware wird ebenfalls offeriert. Etwa die Virtual-Reality-Brillen der Marke Oculus oder die Portal getauften Smart-Displays.
Derzeit nutzt Facebook eine abgeänderte Variante des Betriebssystems Android, um seine Geräte anzutreiben. Damit macht sich der kalifornische Kontern abhängig von Google, mit dem in diversen Sparten, etwa Messaging und Entertainment, ein Konkurrenzkampf herrscht. Facebook will sich mit einem eigenen OS mehr Kontrolle und Freiheit verschaffen und verriet The Information (via TheVerge) ein paar Details. Die Entwicklung des noch namenlosen Betriebssystems befindet sich unter der Leitung von Mark Lucovsky, einem ehemaligen Microsoft-Mitarbeiter, der bereits an Windows NT beteiligt war. Ficus Kirkpatrick, Chef von Facebooks AR- und VR-Abteilung, meinte, es sei möglich, dass Facebooks zukünftige Hardware nicht mehr an Googles Software gebunden ist.
Unabhängigkeit in Apple-Manier angestrebt
Apple kann dank eigener Lösungen wie Chipsätzen, Betriebssystemen und Services Hard- und Software optimal aufeinander abstimmen. Eine solche Symbiose scheint auch Facebook anzupeilen. Schon im vergangenen Frühling gab es Hinweise darauf, dass der Konzern an einem SoC (System-on-a-Chip) arbeitet. Nahezu zeitgleich bestätigte Facebook die Entwicklung eines Sprachassistenten für seine Produkte der Familien Portal und Oculus. Mit dem HTC First kam 2013 ein Smartphone heraus, welches die Benutzeroberfläche Facebook Home installiert hatte. Besonders gut kam diese Software nicht an. Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern mit seiner neuen Software mehr User überzeugt.