Online-Netzwerk

Nach Kritik: Facebook will härter gegen Fake News vorgehen

Facebook will stärker gegen die Ausbreitung erfundener Nachrichten vorgehen. Im US-Wahlkampf hatten sich vor allem Fake News zu Gunsten des künftigen Präsidenten Donald Trump erfolgreich beim Online-Netzwerk weiterverbreitet.
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Facebook will härter gegen Fake-News vorgehen. (Symbolfoto) Facebook will härter gegen Fake-News vorgehen. (Symbolfoto)
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Facebook will nach massiver Kritik an seiner Rolle im US-Wahlkampf schärfer gegen die Ausbreitung erfundener Nachrichten ankämpfen. Unter anderem solle es einfacher werden, sogenannte Fake News zu melden, kündigte das weltgrößte Online-Netzwerk an. Außerdem werde man mit externen Fakten-Check-Spezialisten zusammenarbeiten.

Auch die Algorithmen, die darüber entscheiden, welche Artikel im Newsfeed der Mitglieder auftauchen, sollen angepasst werden. Wenn ein Beitrag von Nutzern nicht geteilt wird, nachdem sie ihn gelesen haben, könne das als Warnsignal in die Gewichtung einfließen, erläuterte der zuständige Facebook-Manager Adam Mosseri in einem Blogeintrag.

Erfundene Nachrichten wurden von Nutzern weiterverbreitet

Facebook will härter gegen Fake-News vorgehen. (Symbolfoto) Facebook will härter gegen Fake-News vorgehen. (Symbolfoto)
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Schließlich wolle Facebook konsequenter die Einnahmenquellen der Autoren gefälschter Nachrichten austrocknen. Im US-Wahlkampf sollen einige ein gutes Geschäft damit gemacht haben, aufsehenerregende Nachrichten zu erfinden: Sie wurden von Nutzern angesehen und weiterverbreitet - und die dabei angezeigte Werbung ließ bei den Autoren die Kassen klingeln. Mosseri schrieb, man sehe sich die Publisher an, um zu prüfen, ob ein Eingreifen des Online-Netzwerks notwendig sei.

Im Wahlkampf hatten sich vor allem Fake News zu Gunsten des künftigen Präsidenten Donald Trump erfolgreich bei Facebook weiterverbreitet. Dazu gehörte zum Beispiel die erfundene Nachricht, dass Papst Franziskus ihm seine Unterstützung ausgesprochen habe. Kritiker warfen Facebook vor, dass es damit möglich geworden sei, das Wahlergebnis durch Lügen für Trump zu beeinflussen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg bestritt, dass Fake News die Wahl entschieden hätten.

In einem weiteren Artikel sind wir auf die Forderung von deutschen Politikern eingangen, mehr gegen Fake News bei Facebook und Co. zu unternehmen.

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