Kartellamt: Frühzeitig Auflagen für Facebook & Co. schaffen
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts
picture alliance/Rolf Vennenbernd/dpa
Das Bundeskartellamt will mehr Möglichkeiten zur
Kontrolle von Digitalkonzernen wie Facebook. "Wir sollten bestimmten
Digitalgiganten früher und schneller als bislang Auflagen machen
können. Die Dynamik des Internets bringt es mit sich, dass es nicht
ausreicht, wenn wir immer erst dann tätig sein dürfen, wenn bereits
Tatsachen von den Unternehmen geschaffen wurden", sagte
Kartellamtspräsident Andreas Mundt der Rheinischen Post.
Facebook nutze seine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich aus
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts
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Mundt betonte, die großen Internetplattformen mit ihren Datenschätzen
hätten mittlerweile eine "schier uneinholbare Marktposition". Deshalb
müssten neue Instrumente in Betracht gezogen werden, um kleinen
Unternehmen auch künftig den Zugang zu den Märkten zu ermöglichen und
die Verbraucher zu schützen.
Zuletzt hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf allerdings einen Versuch des Bundeskartellamts ausgebremst, Facebooks Datensammlung in Deutschland mit Hilfe des Wettbewerbsrechts einzuschränken. Dabei ging es unter anderem um die umstrittene Zusammenführung der Nutzerdaten von Facebook und der Tochterfirma Whatsapp.
Mundt will diese Entscheidung aber nicht hinnehmen. "Wir haben Beschwerde beim Bundesgerichtshof eingereicht. Wir sind davon überzeugt, dass Facebook seine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich ausnutzt, wenn es diese Daten ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zusammenführt", sagte er.
Ein Facebook-Betriebssystem soll kommen, zumindest für die eigene Hardware der Firma. Damit würde sich der Konzern von Google abkapseln und hätte die volle Kontrolle über die Software seiner Endgeräte. Details zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.