Offenlegung

FBI muss den iPhone-Unlock wohl offenlegen

Das FBI hat wohl einen Weg gefunden das iPhone auch ohne die Hilfe von Apple zu entsperren. Die Behörde muss den iPhone-Hack eventuell Apple offenlegen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Muss das FBI den iPhone-Hack offen legen? Muss das FBI den iPhone-Hack offen legen?
Bild: dpa
Selbst wenn das FBI eine Methode zur Hand haben sollte, ohne Hilfe von Apple Daten aus iPhones abzuschöpfen, kann es sie möglicherweise nicht lange nutzen. Denn Schwachstellen, die für Nutzer gefährlich werden können, sollen in den USA offengelegt und gestopft werden.

Muss das FBI den iPhone-Hack offen legen? Muss das FBI den iPhone-Hack offen legen?
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Wenn sich das FBI erfolgreich in das iPhone eines toten Attentäters in Kalifornien hacken kann, muss es die dabei verwendete Methode unter Umständen für Apple offenlegen. Sollte das Verfahren eine Schwachstelle in Apple-Software ausnutzen, könnte der Konzern diese dann schließen und die US-Behörden wieder zurückwerfen.

FBI: Unlock wohl auch ohne Apple-Hilfe möglich

Das FBI hatte am Montag überraschend mitgeteilt, dass dank der von einer "externen Partei" vorgeschlagenen Methode das iPhone 5c, um das seit Wochen heftig mit Apple gestritten wird, möglicherweise doch noch ohne Hilfe von Apple entsperrt werden kann. Bisher wurden keine Details zu dem Vorgehen genannt.

Liegt ihm eine Sicherheitslücke zugrunde, müsste diese möglicherweise von einem Regierungs-Gremium geprüft werden. Es entscheidet, ob solche Schwachstellen geheim gehalten und von den Behörden ausgenutzt werden können - oder zur Sicherheit der Nutzer die betroffenen Anbieter informiert werden sollten. Die Abwägungs-Prozedur heißt "Equities Review".

Ex-FBI-Experte sieht keinen Anlass für Offenlegung

Ein früherer Vize-Chef des Abhördienstes NSA, Chris Inglis, sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die FBI-Methode sollte aus seiner Sicht einer "Equities Review" unterworfen werden. Ein früherer ranghoher FBI-Experte für Cybersicherheit, Leo Taddeo, betonte zugleich, die Behörden seien nicht verpflichtet, Schwachstellen offenzulegen, wenn sie nicht breit bekannt und nicht einfach zu missbrauchen seien. Bisher habe die Regierung den Großteil der Sicherheitslücken offengelegt, schrieb Bloomberg heute unter Berufung auf eine informierte Person. So seien in einem Jahr nur etwa 2 von rund 100  überprüften Schwachstellen zurückgehalten worden.

In dem Streit mit Apple soll das FBI dem Gericht nun bis zum 5. April berichten, ob es das iPhone entsperren konnte. Es bekomme Hilfe von der israelischen Firma Cellebrite, schrieb die Zeitung Yedioth Ahronoth. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Daten aus mobilen Geräten herauszuholen. Apple selbst weigert sich, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen und argumentiert, die dafür benötigte Software würde die Sicherheit für alle Nutzer senken.

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