Digitaler Geburtstag

Freenet TV: Von Null auf 2,5 Millionen Kunden in einem Jahr

Zur Erfolgsstory wurde der Umstieg auf DVB-T2, obwohl Konkurrenten vorher "gelacht" hatten.
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Der Start von DVB-T2 war engagiert, bis Jahresende hatte Freenet bereits über 1,2 Millionen zahlende Kunden. Da man das Freenet-Abonnement auch anonym über Gutscheine kaufen kann, lägen einige Gutscheine wohl noch ungeöffnet in den Haushalten. Vielleicht seien versehentlich vom gleichen Kunden mehrere Gutscheine erworben werden, die bislang nicht aktiviert wurden.

Media Broadcast gelang die Etablierung eines Vertriebsnetzes für Hardware und Gutscheine. Vorher hatte Media Broadcast eigentlich nur mit anderen Unternehmenskunden (B2B) zu tun, in Rekordzeit wurde ein Vertrieb zu den Privatkunden (B2C) aufgebaut. Spezialisten von Mobilcom-Debitel halfen dem Unternehmen dabei.

Freenet fährt zweigleisig. Man kann sein Freenet-Fernseh-Abonnement wahlweise für ein Jahr „anonym“ über einen Gutschein („Voucher“) bezahlen oder den Betrag per Lastschrift vom Bankkonto abbuchen lassen.

1 Jahr DVB-T2: Es fehlen noch Sender

Vor genau einem Jahr, am 29.03.2017 starteten DVB-T2 HD und Freenet. Ab 0.00 Uhr wurden 329 Sender an 69 Standorten umgestellt, bzw. neu installiert. Marketing-technisch musste alles auf einen Schlag umgestellt werden. Heute fragen viele ausländische Netzbetreiber wie das technisch abgelaufen sei.

Noch ist der DVB-T2 Ausbau in Deutschland nicht ganz komplett. Am 25.04.2018 starten die Sende-Anlagen in Augsburg, Erfurt, Weimar, und Münster/Osnabrück, Bielefeld wird im Sommer folgen. Im März hatte DVB-T2 eine Abdeckung von 65 Prozent der Einwohner oder 53 Millionen erreichbare Zuschauer, im April werde die Zahl auf 73 Prozent oder 59 Millionen Zuschauer steigen. Der Zeitversatz des Netzumbaus, sei auf Wunsch der öffentlich-rechtlichen Programmveranstalter erfolgt, weil die sich beim Umrüsten „etwas Zeit lassen wollten“.

Die letzte Runde bei DVB-T2 laufe im Herbst dieses Jahres an, wenn Chemnitz, Gera, Heilbronn, Ulm, Kaiserslautern und Trier umgestellt werden. Dann werden 78 Prozent der Bevölkerung oder 63 Millionen Zuschauer erreicht.

Seit 28. März auch über Satellit

Blick ins Satellitenkontrollzentrum in Usingen Blick ins Satellitenkontrollzentrum in Usingen
Bild: Media Broadcast
Schon vor einem Jahr hatte Freenet sich überlegt, die Ausstrahlung seiner Programme auch über Satellit in Angriff zu nehmen. Statt eigenen Transpondern ist die Lösung genial einfach: Auf den bestehenden Transpondern wird neben dem Codierungssignal des "HD+"-Konsortiums auch das passende Signal für Freenet und M7 (einem weiteren Anbieter) übertragen. Freenet verschlüsselt dabei software-basiert mithilfe des Irdeto-Verfahrens.

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