Themenspezial: Verbraucher & Service Lautsprecher

Mit Soundbars den schlappen TV-Sound verbessern

Fernseher werden immer größer, gleichzeitig aber auch immer flacher. Das sieht zwar gut aus, doch der Klang bleibt dabei oft auf der Strecke. Eine Soundbar oder ein Sounddeck holen schon für relativ wenig Geld akustisch deutlich mehr aus dem TV-Gerät heraus.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Der Sound des eigenen Fernsehers kann nachträglich noch verbessert werden Der Sound des eigenen Fernsehers kann nachträglich noch verbessert werden
Bild: dpa
Insgesamt stagniert der Markt für Unter­haltungs­elektronik. Einen klaren Gewinner gibt es aber: Sound­bars und Sound­decks, auch Sound­plates genannt, konnten ihren Umsatz 2013 um satte 25 Prozent steigern. Das geht aus Zahlen der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu [Link entfernt] ) hervor. Immer mehr TV-Zuschauer vertrauen auf die Klangriegel, um klanglich mehr aus Block­bustern und Fuß­ball­spielen herauszuholen.

Technisch gesehen, besteht zwischen einer länglichen Soundbar und einer flachen, tieferen Soundplate kein Unterschied. In beiden Systemen arbeiten eingebaute Verstärker und mehrere Lautsprecher. Während eine Soundbar vor den Fernseher gelegt wird, gehört die Soundplate unter den TV-Fuß.

Dort machen die Geräte selbst ausgewachsenen Anlagen mit mehreren kleinen Boxen Konkurrenz, da die Soundbars und Soundplates einen virtuellen Surround­sound generieren können, der ein relativ realistisches, umhüllendes Klangfeld vermittelt. Für richtiges Kino­feeling ist aber ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer, der besonders tiefe Klänge beisteuert, empfehlenswert. Oft werden die Bass-Boxen gleich im Paket mit einer Soundbar verkauft.

Die richtige Platzierung der Soundplates

Der Sound des eigenen Fernsehers kann nachträglich noch verbessert werden Der Sound des eigenen Fernsehers kann nachträglich noch verbessert werden
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Für natürliche Klang­ergebnisse sollten TV-Gerät und Soundbar oder -deck immer auf einer Achse platziert werden. Schräg unter dem Fernseher haben die Geräte also nichts verloren. Sinnvoll ist es außerdem, die Wohn­zimmer­wand als Reflexionsfläche zu benutzen, indem man die Klang­ver­besserer nah davor stellt. Besser aus­gestattete Klang­riegel gestatten eine manuelle Einstellung von Höhen, Tiefen und Bässen, in der Regel per Fern­bedienung. So lässt sich der Sound dem Raum und individuellen Wünschen anpassen.

Soundbars eignen sich vor allem, wenn der Fernseher an der Wand montiert ist, da sie flach sind und meist eine integrierte Wand­halterungen besitzen. Soundplates oder -decks haben dagegen den Vorteil, dass sie vor dem Fernseher weder das Sichtfeld noch den Infrarot-Empfänger für die Fern­bedienung verdecken. Käufer sollten aber vorher darauf achten, dass auf ihrem TV-Möbel genug Platz ist - denn oft sind die Decks recht tief. Ansonsten ist der Aufbau sowie der Anschluss sehr leicht, sodass der Käufer bei der Montage kaum Fehler machen kann.

Vor dem Kauf die Anschlüsse überprüfen

Wichtig ist allerdings, dass der Klangverstärker zum Fernseher passt: Vor dem Kauf lohnt sich daher ein genauer Blick auf die TV-Rückseite. Je nachdem, ob hier ein optischer, ein analoger Tonausgang oder eine HDMI-Buchse zur Verfügung stehen, sollte man einen Klangriegel mit passenden Eingängen auswählen. Der Vorteil von HDMI: Unterstützen Fernseher und Soundbar oder -deck den Standard CEC, lässt sich das Lautsprecher­system bequem mit der TV-Fern­bedienung anschalten - ein separater Knopfdruck entfällt.

Soundbars sind bereits ab 150 Euro erhältlich - nach einem Test der Zeitschrift "Audio Video Foto Bild" (Ausgabe 6/2014) gibt es in dieser Preisklasse auch schon vernünftige Geräte. Für mehr Geld erhält der Käufer bessere Klangqualität und mehr Extras. So bieten teurere Modelle neben Bluetooth-Empfängern oder der Option, Subwoofer per Funk zu integrieren, auch ausgefeiltere Technik für den simulierten Raumklang. 400 Euro ist dabei eine realistische Größen­ordnung, wenn mit Soundbar oder Soundplate ein überzeugendes Heimkino-Feeling aufkommen soll. Für einen aktiven Subwoofer sollte der Käufer bis 300 Euro mehr einplanen.

Guter Sound zum geringen Preis

Das ist aber nicht immer nötig: Beim Canton Mark 90.2 etwa kommt der Bass zum Beispiel aus dem Soundriegel. Dass diese Lösung kein Nachteil ist, haben Redakteure der Zeitschrift Video in einem Test herausgefunden: Das rund 650 Euro teure Gerät erhielt Bestnoten beim Klang. Zum Testsieger gekürt wurde die Soundbar Panorama 2 von Bowers & Wilkins. Sie besitzt unter anderem mehrere HDMI-Eingänge und ein On-Screen-Menü, mit dem sich Einstellungen bequem am Fernseher vornehmen lassen, spielt preislich mit rund 1 600 Euro aber auch in einer eigenen Liga. Guten Klang, viele Anschlüsse und sogar einen integrierten Blu-ray-Player bietet nach Angaben der Experten der HTB9150 von Philips für rund 700 Euro.

Falls Sie gleich Ihren Fernseher komplett austauschen möchten, haben wir ein paar Tipps für Sie.

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