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010091-Abzockmasche-Neues


02.02.2012 04:17 - Gestartet von Kaldaun
010091-Abzockmasche-Neues

1.

Als erstes ein Dank an diejenigen, die meinen Forumseintrag von letzter Woche als interessant bewertet bzw. direkt darauf verlinkt haben. Nun weiß ich, dass überkreuz gelesen und informiert wird, und ich nicht unbedingt an zwei Stellen unter erneuter Preisgabe meiner E-Mail-Adresse posten muss.

Seit meinem (ursprünglichem) Beitrag vom Sonntag, dem 22.01.12, ist in der SZ am Mittwoch, dem 25.01.12 ein Artikel von Andreas Jalsovec mit dem Titel "Call-by-Call-Kostenfallen Teure Tarife tarnen sich als Billigvorwahlen" erschienen, in dem auch Rafaela Wöhl von teltarif.de sich dankenswerterweise äußert, leider nicht auch zur Herausnahme der 010091 UG (haftungsbeschränkt) aus dem Tarifrechner von teltarif.de.
Der Artikel lässt sich online schnell mit den Begriffen "Andreas" "Jalsovec" und "Tarife" in der Onlineausgabe einer überregionalen süddeutschen Zeitung finden. Neben anderen Abzockmaschen findet hier auch das Geschäftsgebahren des Firmenkonglomerats 010091, 01091, DTMI und SMB Rechtsanwälte besondere Erwähnung.

Dem Artikel kann ich über mein bisheriges Wissen hinaus entnehmen, dass sich die Bundesnetzagentur inzwischen systematisch mit Verwählfehlern beschäftigt, so dass Hoffnung besteht, dass die Nummer 010091 gänzlich abgeschaltet wird, wozu die Bundesnetzagentur die rechtliche Handhabe hat, wenn sich Beschwerden über eine bestimmte Nummer massiv häufen und sie sich nachvollziehen lassen.
Zudem sei erwähnt, dass sich von Deutschland aus in einigen Ländern ausländische Festnetznummern von Mobilfunknummern schwer unterscheiden lassen, ein Markt für weitere Abzockmaschen.

Hat zusätzlich jemand einen Artikel über 010091 in der Abendzeitung einer süddeutschen Großstadt gelesen und kann darauf verlinken, oder kann auf Berichte in Verbrauchermagazinen im Fernsehen verweisen (wann, wo)?

2.

In der letzten Woche hat ein Nutzer Mahnschreiben der DTMI im Internet zur exemplarischen Ansicht und im Sinne des Verbraucherschutzes veröffentlicht (im übrigen Vorsicht, die Seite versucht einem eine Taskbar unterzujubeln, wobei Taskbars üblicherweise Surfverhalten ausspionieren wollen, nach Abspeichern der jpg-Datei also am besten den ganzen Prozess im Browser oder über das Betriebssystem abschießen). Ein Abgleich meines eigenen Falles mit dem ersten Schriftstück (weitere noch nicht begutachtet) betreffend, förderte meines Erachtens Erwähnenswertes zu Tage.

Schriftstück 1 der DTMI im Internet (mir vorliegend):

Kreditinstitut: Kreissparkasse-Köln
Kontonummer: 3495xx *) siehe unten
Bankleitzahl: 37050299

Meine persönlichen Schriftstücke:

"Freundliche Zahlungserinnerung" 010091 UG (haftungsbeschränkt):
Kontoinhaber: Kostenstelle 010091 UG
Konto-Nr.: 51037080xx *)
Bank: Kölner Bank eG (BLZ: 37160087)

Schreiben der DTMI:

Kreditinstitut: Kölner Bank eG
Kontonummer: 51037080xx *)
Bankleitzahl: 37160087

Schreiben der SMB Rechtsanwälte:

Kreditinstitut: Kreissparkasse Köln
Konto-Nr.: 10231xx *)
Bankleitzahl: 37050299

"Zustellungsdokumentation" der DTMI:

Kontodaten wie oben unter DTMI

*) Leider wurde ich von teltarif.de darauf aufmerksam gemacht, dass mein ursprünglicher Beitrag mit exakter (wahrheitsgetreuer) Angabe der Kontonummern wegen etwaiger "Mißbrauchsmöglichkeiten" nicht so stehen gelassen werden könne, und deswegen gelöscht wurde, mit der eingeräumten Möglichkeit textgleich erneut zu posten. Ich habe deswegen wunschgemäß die letzten Ziffern der Kontonummern mit einem "x" versehen müssen, sofern der Text im Sinne des Verbraucherschutzes hier stehen soll. Ach ja, das Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit, öffentlichem Interesse, Störerhaftung und Zensur. Hier handelt es sich nicht nur um die Preisgabe des "entäußerten Wortes", sondern auch um den "entäußerten Schriftsatz". Mir ist kein Unterschied erkenntlich, ob ein Betroffener es jemandem anders privat zeigt, oder ob es zur Wahrheitsfindung hier öffentlich gemacht wird.

Das heisst, DTMI hat einmal eine Kontoverbindung bei der Kreissparkasse Köln und einmal bei der Kölner Bank eG, die SMB Rechtsanwälte bei der Kreissparkasse Köln, was mir mit meinen Dokumenten alleine nicht aufgefallen wäre. Kann man daraus schlussfolgern bzw. darüber herausfinden, dass nicht nur an einer Adresse residiert, sondern auch in eine Kasse gewirtschaftet wird? Von gerichtlichem Interesse wäre sicherlich auch, wie es mit Vollmachten für die verschiedenen Konten aussieht. Liebe Leser/innen, bitte mit Euren eigenen Schriftstücken abgleichen. Gibt es Unterschiede in den Schriftstücken zwischen 010091 UG (haftungsbeschränkt) und 01091?

In diesem Zusammenhang kommt mir der Gedanke, ob es stimmt, dass Banken nicht unbedingt ein Interesse daran haben, mit schlecht beleumundeten Geschäftsleuten eine Geschäftsverbindung zu unterhalten.

3.

Es ist die Frage aufgekommen, wie zu verfahren ist, wenn von DTMI der Mahnbescheid angedroht wird, also die Androhung des gerichtlichen Mahnverfahrens.
Ich würde mich ebenfalls so verhalten, dass erst mit dem tatsächlichem Eintreffen eines gerichtlichen Mahnbescheids Widerspruch eingelegt werden sollte. Bei ursprünglichen Centbeträgen/nicht zustandegekommenen Verbindungen und/oder minimalem Verzug ist damit ungeachtet der Drohkulissen aber kaum zu rechnen.
Ein Mahnbescheid wird zwar ohne rechtliche Prüfung seitens des Amtsgerichts jedem ausgestellt, der meint von jemand anderem Geld verlangen zu können, kostet den Antragsteller aber erstmal Geld (23 Euro, wenn ich mich recht entsinne, lässt sich zur anfänglichen Recherche mit "Wikipedia" und "Mahnverfahren" mehr oder weniger informativ/richtig finden).

Nach dem Widerspruch muss der Antragsteller für sich entscheiden, ob es sich für ihn lohnt, bei schlechter Rechtslage/ungewissem gerichtlichem Urteil eine Klageschrift auszuarbeiten und dies noch unter Berücksichtung ursprünglicher Centbeträge, einem Inkasso, das nach neuerer Rechtssprechung (Urteile der Amtsgerichte Mehldorf, Berlin-Charlottenburg, Bremen) kaum mehr erstattungsfähig und unter Berücksichtigung des Fernmeldegeheimnisses nicht "aktivlegitimiert" (d.h. Verbindungsdaten dürfen nicht vom Telekommunikationsanbieter an das Inkassobüro weitergegeben werden) ist, der konkreten Gefahr einer Nichtigerklärung von AGB-Bestimmungen usw.
Bei mir muss er auch noch mit umfangreichem (d.h. arbeitsintensiven) bereits ausgearbeiteten und somit stundenlohnschmälernden Vortrag rechnen. Bei Leuten, die davon betroffen sind, sich extrem teuer von der 010091 UG (=Unternehmergesellschaft) zur 01091 verwählt zu haben, aus welchen konkreten Gründen auch immer, und hohen Forderungsbeträgen ausgesetzt sind, würde ich persönlich schon vorher zum spezialisierten Fachanwalt gehen.

Allerdings verfällt ein etwaiger Anspruch, wie wenig legitim er auch sein mag, erst nach drei Jahren (wenn es ganz schlecht kommt Verbindung/Anwahlversuch 1.1.2012, dann drei Jahre, Einrede der Verjährung somit erst am 1.1.2016 möglich).
Bis dahin wird das Inkassobüro versuchen, die vermeintliche Forderung, auch wenn sie nichtig/unberechtigt sein sollte, über immer massivere Drohkulissen einzufordern, vorzugsweise über billig zu handhabende massive Telefonbelästigung (alle zwei Monate, und noch öfter, je näher die Möglichkeit der Einrede der Verjährung rückt, so macht es die berühmt-berüchtigte Rechtsanwaltskanzlei Busseck & Mengede aus mir eigener leidvoller Erfahrung), also fein säuberlich dokumentieren, zu welchem Zeitpunkt, wer wie oft angerufen hat, notfalls sich die Belästigung verbitten bzw. Strafanzeige stellen.
Mira, Mira, Deine Falldarstellung ist leider in einigen Punkte widersprüchlich (1 Cent im 60sec-Takt taucht in der "Preisliste" der 010091 nur bei Auslandsverbindungen zu USA/Vatikanstadt auf (inwischen selbst bemerkt), Ablauf des außergerichtlichen Mahnverfahrens widersprüchlich zu meiner Darstellung im ersten Posting usw.)

Bitte berichtigt mich, wenn ich etwas nicht ganz richtig oder gar falsch dargestellt haben sollte. Ansonsten.

Mit freundlichen Grüßen

Kaldaun
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[1] peter.pan antwortet auf Kaldaun
03.02.2012 20:05
Hallo Kaldaun,

deine Darstellungen sind schon richtig, deine Annahmen auch.
Die Verbindung zwischen 01091 (Kube & Au) zur 010091 UG läßt sich über das Handelsregister herstellen.

Der Geschäftsführer der Kube & Au (und DTMI) war bis zur "Verlegung" des "Geschäftssitzes" der 010091 UG auch GF der 010091 UG.
Das Ganze diente ganz offensichtlich nur der Verschleierung der tatsächlichen Geschäftszusammenhänge.

010091 UG versucht in einem anderen Vergleichsportal über Anwälte Druck zu machen, weil 010091 UG dort nicht mehr gelistet wird. Bisher mit wenig Erfolg.
Weiterhin versucht man über die Moderatoren kritische Forenmitglieder mundtot zu machen, indem man unterstellt, die Mitglieder würden gegen das Rechtsberatungsgesetz verstossen.
Aber auch diesen Drohungen kann man mit absoluter Gelassenheit begegnen.
Die sauberen Herren scheuen Prozesse wie der Teufel das Weihwasser. Es würde ihren Bekanntheitsgrad nur noch weiter erhöhen und dem laufende "Geschäft" schädlich sein.
Bekannt genug sind sie ja bereits. Gibt man bei Google nur die 01091 ein, erscheint als erster Vorschlag:
"01091 Abzocke - Forum Billiger-Telefonieren.de".

Wer jetzt noch auf die Burschen reinfällt und nicht weiß, wie er sich -erfolgreich- wehren kann, dem ist nicht mehr zu helfen.
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[1.1] Kaldaun antwortet auf peter.pan
03.02.2012 23:58

einmal geändert am 04.02.2012 00:46
Danke, danke. Also ich habe Deine Ausführungen jedenfalls mit großem Vergnügen gelesen, sie haben bei mir persönlich auch zu einer höheren Rechtssicherheit in meinem Rechtsempfinden beigetragen.

Ich bin gespannt, wann die Ermittlungen der Bundesnetzagentur (BNA) zur 010091 UG (haftungsbeschränkt) abgeschlossen sind, und zu welchem Ergebnis sie führen werden. Die könnten letztlich auch das Inkasso der DTMI und der SMB Rechtsanwälte unterbinden.
Im übrigen kann ich mich köstlich darüber amüsieren, dass diese neuen Unternehmergesellschaften, die sich ab einem Euro Kapital gründen lassen, immer den Namen haftungs"beschränkt" mit hinzufügen müssen. Da hat sich die Legislative wieder ein besonderes Kuckucksei ins Nest gelegt.

Leider sind die Schreiben der DTMI aus dem Internet verschwunden, eine Intervention kann da nicht ausgeschlossen werden, da bin ich froh, dass ich vorsorglich immer eine externe Sicherungskopie anfertige. Möglicherweise sind sie auch noch auf der etwas dubiosen russischen Originalseite (Stichwort "Taskbar") abgelegt.

Ebenfalls bedauerlicherweise musste ich meinem Willen, dem Verbraucherinteresse und der Wahrheitsfindung entgegen, die Kontonummern der 010091 UG (haftungsbeschränkt), der DTMI und der SMB Rechtsanwälte (Dr. Knut Seidel, Jens Müller Bennerscheidt, Cologne Business Center, Aachener Str. 1253, 50858 Köln, also eine auch im Internet öffentlich zugängliche und auffindbare Adresse) anonymisieren. Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, dies mit den Aktenzeichen "x" und "y" zu bewerkstelligen, ein Scherzchen in Ehren ... . Eine Intervention scheint mir auch da nicht ausgeschlossen gewesen zu sein. "Gern" könne ich "meinen Beitrag aber erneut posten". Mit dem Ruf der Doktoren ist es übrigens seit Guttenberg auch nicht mehr weit her.

Auch wenn die Wirtschaftslage für Juristen angesichts von Überkapazitäten extrem schlecht ist, viele davon notgedrungen auf Hartz-IV-Niveau, so weit würde ich nicht sinken wollen, als dass ich als Abmahnanwalt tätig werden wollte, noch dazu an der gleichen Adresse wie die 010091 UG (haftungsbeschränkt), das Milieu prägt, in Form einer anerkannten psychologischen oder soziologischen Theorie ausgedrückt, halt auch den Charakter. Ich würde mich immer als "Organ der Rechtspflege" betrachten und keine negativen Feststellungsklagen kassieren wollen wie RA Frau Katja Günther (AG Karlsruhe, Az. 9 C 93/09). Rechtsanwälte leben halt vom Streit, notfalls muss man ihn künstlich schüren. Und zum Schluss werden wie im Comic alle ganz grün.

Ich denke, teltarif.de tun, was sie können, aber mit jedem Tag der 010091 UG im Tarifrechner, kann und wird es weitere Abzockopfer geben. Da muss man zusammenhalten und auch noch den letzten, unbedarfen Verbraucher, auch den ohne Internetanschluss, erreichen wollen. Auch wenn ich kein großer Fan von Ina Deter bin, als Ohrwurm schleicht sich mir in Gedanken beim Schreiben "Ich schreib's an jede Wand" ein. Der erste Platz in der Google-Liste ist da schon mal kein schlechter Anfang. Und die Mithilfe weiterer "Opfer" ist gefragt.

Für die weitere Vorgehensweise hätte ich da spontan schon einige Ideen vorrätig. Kann denn der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen e.V. über "schwarze Schafe" glücklich sein? Kann es einem Amtsgericht oder anderen Behörden gleichgültig sein, wenn ein Inkassounternehmen wie DTMI behördliche Zustellungsurkunden in Form von leicht zu verwechselnden "Zustellungsdokumentationen" (Zustellung initiiert, Erfolg dokumentiert, abgestempelt am ..., mit Stempel versehen) nachäfft, die sicherlich bewusst gerade bei unbedarften Verbrauchern Ängste schüren sollen. Oder kann es Richtern egal sein, wenn sich Inkassounternehmen anmaßen als "Richter in eigener Sache" Vergleiche anbieten zu wollen? Warum taucht auf Rechnungen des Firmenkonglomerats keine Steuernummer auf, wie es bei jeder Handwerkerrechnung notwendig ist, bitte mal etwas nachdenken, auch weiter und um die Ecke sei erlaubt.

Mit freundlichen Grüßen

Kaldaun