Benutzer garfield schrieb:
Ich habe z.B. damals meinen DSL-Vertrag schriftlich gekündigt und mich dann mündlich (telefonisch) auf eine Fortsetzung unter Zusage bestimmter Bedingungen eingelassen, woraufhin ich sofort eine Auftragsbestätigung bekam. Ich musste also auch nicht meine Kündigung formell widerrufen und der Anbieter hatte nur meine mündliche Zusage (....)
Dieses scheint leider bei 1&1 gängige Praxis zu sein, wenn die mündlichen Zusagen dabei wenigstens eingehalten werden, hat man ja auch noch Glück gehabt. Ich bin mit diesem Anbieter nun schon gleich doppelt reingefallen, wovon bisher auch nur der erste Fall geklärt werden konnte.
Hier hatte ich neben meinem DSL-Anschluss plötzlich eine weitere Abbuchung über gut 40 Euro von meinem Konto, die ich zunächst meinem DSL zuschrieb, da der Vertrag auch gerade sehr holprig gestartet war. Aber nach einem halben Jahr eine weitere Abbuchung und die Kommunikation war nur über eine 0190er-Nummer möglich. 1&1 behauptete, das wäre ein Homepage-Vertrag und die Abbuchung sei rechtens, kündigen könne ich über das Kundencenter - was ja als Nichtkunde schwierig ist. Es lief schließlich über einen Inkassodienst, weiteren teilweise sehr bösen Schriftwechsel, da ich nie einen solchen Vertrag abgeschlossen hatte, 1&1 aber weiterhin auf Zahlung bestand ohne mir überhaupt Informationen über den Vertrag geschweige denn den Vertrag selber vorzulegen, und endete drei Jahre später in der Einstellung des Verfahrens, da man dann endlich zugab, bei einem Anruf eine angebliche telefonische Zustimmung erhalten zu haben, dies könne aber auch ein Missverständnis gewesen sein.
Es wird eine üble Drohkulisse aufgebaut, incl. angedrohtem Schufaeintrag, obwohl es keinen schriftlichen Vertrag gibt, ja nicht einmal eine Auftragsbestätigung, denn dann könnte man als unfreiwilliger Kunde noch reagieren. Bankdaten werden praktischerweise gleich aus bestehenden Verträgen übernommen, und das soll alles rechtens sein?
Der andere Fall ist mein DSL-Vertrag, der als Komplettpaket online abgeschlossen wurde, um die Telekom-ISDN-Gebühr zu sparen. Nach Auftragsannahme stellte sich heraus, dass ein Komplettanschluss nicht möglich sei, da die Bandbreite von knapp 2000 kBit bei mir nicht ausreiche, zumal ich auch 2 Leitungen gleichzeitig benötigte. Man bot mir telefonisch an, die Telekom-Grundgebühr zu übernehmen, bis 1&1 den Anschluss komplett selbst realisieren könne. Es war ja bekannt, dass mehrere Rufnummern portiert werden sollten, aber in einem späteren Telefonat hieß es plötzlich, dass nur die 16 Euro für analog und nicht die gut 24 Euro für ISDN erstattet werden können. Der andere Kollege habe sich geirrt.
Dann lief der Anschluß auch recht stabil, auf einer Leitung konnte ich immer über VOIP heraustelefonieren, wenn kein PC online war, klappte es teilweise sogar auf zwei Leitungen. Die Telekom buchte weiter die knapp 25 Euro monatlich ab und 1&1 forderte knapp 20 Euro. Diesen Betrag konnte ich mir nicht erklären, daher auch das Missverständnis mit der anderen Abbuchung. Aber wie ich es auch drehte, es wurde zu viel Geld abgebucht, eine Klärung schien nicht möglich, ebensowenig der Wechsel in den Komplettanschluss.
So bezahlte ich jeden Monat 15 Euro mehr als nach der Aussage des ersten Mitarbeiters und immerhin 6 Euro mehr als nach den dann überall verbreiteten Werbeaussagen und der Aussage des zweiten Hotline-Anrufers. Nachdem es Jahre später die Hotline zum Festnetztarif gab und ich erneut auf den Fehler hinwies, bekam ich die Aussage, dass 1&1 hier natürlich alles vollkommen korrekt abrechnen würde, denn man hätte mich ja, als die technischen Probleme von 1&1 bekannt wurden, telefonisch umberaten.
Ja, genauso nennt man das im Hause United Internet: telefonisch umberaten! Einfach nur lächerlich. Aber auch hier gab es keine schriftliche Auftragsbestätigung, meine Screenshots bei Auftragsschluss sind auch automatisch wertlos, da ich ja auf telefonische Nachfrage seitens 1&1 dieser Vertragsänderung zugestimmt habe.
So viel also zu dem Thema "telefonischer Vertragsschluß" oder "fernmündliche Vertragsänderung".
Inwieweit dies einer gerichtlichen Überprüfung standhalten wird, werde ich nun sicher bald herausfinden, da ich nicht länger gewillt bin, dieses seltsame Spiel der United Internet-Truppe mitzuspielen.
Von daher kann ich nur raten: Vorsicht vor Telefonaten mit Telekommunikationsanbietern, die schieben einem schneller etwas unter, als der normale Kunde hören kann.