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Media Broadcast


11.06.2015 01:22 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
Das Unternehmen das völlig selbstlos unsere gesamte digitale Terrestrik schmeißt. Etwas pervers, dass MB nun neben dem elenden DAB+-Gefrickel nun auch noch die DVB-T2-Umsetzung vorantreibt. Jetzt bekommen wir 2 völlig inkompatible terrestrische Digitalsysteme, die in Zukunft um die verbleibenen Frequenzen wetteifern müssen. Genial. Tolles Geschäft für Media Broadcast und Endverätehersteller. Ziemlich dumme Sache für Programmveranstalter und Kunden. Mir persönlich vergeht's jedenfalls bei diesem Gedanken.

Die Dänen waren mal wieder klüger als die Deutschen. Digitalradio wird dort künftig mittels DVB-T2 bzw. Komplementär mit dem Annex DVB-T2 Lite umgesetzt. Ganz habe ich die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben. Es ist nicht auszuschließen, dass künftig noch Vernunft einkehrt.
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[1] spezi10 antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
11.06.2015 01:46
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:

Die Dänen waren mal wieder klüger als die Deutschen. Digitalradio wird dort künftig mittels DVB-T2 bzw. Komplementär mit dem Annex DVB-T2 Lite umgesetzt. Ganz habe ich die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben. Es ist nicht auszuschließen, dass künftig noch Vernunft einkehrt.

Hast Du da eine Quelle?

Bisher lief dort ja alles auf einen Umstieg von FM und DAB auf DAB+ hinaus...

http://www.worlddab.org/country-information/denmark#news
http://www.worlddab.org/country-information/denmark#current_situation
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[1.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf spezi10
14.06.2015 15:41
Benutzer spezi10 schrieb:

Hast Du da eine Quelle?

Keine direkte Quelle aber extrem lesenswert:
http://www.yozzo.com/news-and-information/media-broadcasting/dvb-t2-lite-vs-dab-for-digital-radio

Bisher lief dort ja alles auf einen Umstieg von FM und DAB auf DAB+ hinaus...

Man hielt DAB(+) dort wie hierzulande für den heiligen Gral, bis man sich mal ein paar ruhigen Minuten Auszeit genommen hat um nochmal zu sinnieren und die Ergebnisse zu vergleichen. Die waren dann so evident, dass man sich erschrocken von DAB+ abwendet. Natürlich passiert das dort auch nicht von heute auf morgen. Aber das tote Pferd DAB wird man in Dänemark garantiert nicht mehr in die Zukunft reiten. DAB ist nicht nur QUALITATIV und FUNKTIONAL unterlegen, sonden eben auch Verbreitungskostentechnisch teurer und ineffizienter hinsichtlich des einzusetzenden Frequenzspektrums. Nirgendwo in Europa hat sich DAB bislang nachhaltig durchgesetzt. Nicht mal auf der Insel beträgt die Marktdurchdringung 30 %. "Wir haben damit aber schon angefangen" kann kein Argument für das Festhalten und Verbeißen in neu aufgewärmter Digitalradio-Steinzeittechnologie der 90er-Jahre sein. Die Terrestrik ist zudem in arger Bedrängnis was die Frequenzen anbelangt. Auch in Deutschland können wir uns deshalb keine 2 terrestrischen Systeme parallel leisten, nicht bevor man UKW das Licht ausgeblasen hat und diese Frequenzen freiwerden.
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[1.1.1] tokiox antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
16.06.2015 11:10
Ich errinnere mich noch gut an die vollmundigen Versprechungen die es bei DVB-T gab. Radii und TV in super Qualität. Und dann: kein Radio und SD mit Artefakten. Es muss doch möglich sein eine Technik bereitzustellen, welche beides in vernünftiger Qualität bereitstellen kann. An den Frequenzen kann es ja nun nicht liegen und auch nicht an den Codecs. Unwille scheint hier der größte Antreiber zu seib und Geldgier.
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[1.1.1.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf tokiox
16.06.2015 15:20
Benutzer tokiox schrieb:
Ich errinnere mich noch gut an die vollmundigen Versprechungen die es bei DVB-T gab. Radii und TV in super Qualität.

Wer hatte damals Radio via DVB-T versprochen? Daran erinnere ich mich nicht. Zu der Zeit lief doch der DAB/DAB+-Testballon noch bzw. schon wieder. Und die SD-Bildquali von DVB-T ist wirklich super im Vergleich zu dem alten Analogmurks.

Und dann: kein Radio und SD mit Artefakten. Es muss doch möglich sein eine Technik bereitzustellen, welche beides in vernünftiger Qualität bereitstellen kann.

Wie bereits gesagt, Radio kam wegen DAB nicht bzw. war nie eingeplant. Und natürlich gibt es eine Technik, die beides in hoher Qualität hinbekommt. Die nennt sich DVB-T2 + zusätzliches Lite-Profil für den mobilen Empfang. 1080p-Bildauflösung im TV und bombastische 192 kBit/s Audiocast im Radio sind mit dieser Infrastruktur überhaupt kein Problem mehr.

An den Frequenzen kann es ja nun nicht liegen und auch nicht an den Codecs.

Doch, das tut es. Die UKW-Frequenzen sind physikalisch das Gelée Royale der Funktechnik. Wenn man diese endlich mit digitaler Technologie Koppeln würde, dann ginge das sprichwörtlich durch Mark und Bein und Klötzchenbildung und verstummender Empfang wäre selbst unter widrigsten Umständen kein Thema mehr. Und die Codecs haben sehr wohl große Auswirkung auf die Qualität und die Bandbreite, die Vergewaltigungskrüppelei bei DAB+ oder die Ineffizienz des Codecs bei DVB-T schlagen unmittelbar durch. HEVC wird zu sehr geringen Plattformkosten führen und im Prinzip verlustlos für die derzeit bestmögliche Qualität sorgen.

Unwille scheint hier der größte Antreiber zu seib und Geldgier.

Höchstens der Wille der Sender, zuzugeben, dass man sich geirrt hat und die Geldgier der Gerätehersteller, die bisher wirklich die Einzigen sind, die von der gespalteten Terrestrik profitieren. Das darf ich aber nicht so "laut" schreiben... Die sind sich nämlich für nichts zu schafe und verfolgen einen sogar hier im Forum...
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[1.1.1.1.1] radneuerfinder antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
16.06.2015 17:28

einmal geändert am 16.06.2015 17:30
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
die SD-Bildquali von DVB-T ist wirklich super im Vergleich zu dem alten Analogmurks.

Das Gegenteil ist richtig. Nicht, dass der Qualitätsunterschied groß wäre. Aber wenn man ihn sieht, dann ist es eindeutig DVB-T, das eine schlechtere Bildqualität hat.

Man hat soviele Programme ins DVB-T hineingequetscht, dass die Bildqualität leicht gelitten hat (Artefakte durch zu starke Komprimierung). Analoges PAL hingegen war völlig unkomprimiert. Es konnte höchstens der Empfang schlecht sein. Mit einer angemessenen Antenne, sprich Dachantenne, und richtiger Verkabelung war das Bild in 99% aller Orte in Deutschland völlig in Ordnung und besser als bei DVB-T.