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Technische Daten und Soundqualität


24.06.2008 00:03 - Gestartet von michaelmess
Hallo,

Im Artikel https://www.teltarif.de/arch/2008/kw26/... steht: "Um CD-Qualität zu erreichen, greift die Hardware das Signal 44 100 Mal pro Sekunde ab. Die Frequenz hat folglich einen Wert von 44,1 Kilohertz (kHz.). Weiteren Einfluss auf die Klangqualität hat der zur Verfügung stehende Speicherplatz für die abgetasteten Daten. Relativ bescheiden ist ein Wert von 8 Bit. Für guten Klang sollten es doppelt so viele, nämlich 16 Bit, sein. Für eine Super-Audio-CD (SACD) stehen gar 24 Bit zur Verfügung."

Das stimmt so nicht ganz.

Mit 8 Bit/44,1 kHz-Abtastung erreicht man keine CD-Qualität.
CD-Qualität ist eine Abtastung des Signals in 16 Bit Auflösung mit einer Frequenz von 44,1 kHz. Das ergibt eine Datenrate von
705600 bit/s pro Kanal.
Bei Stereo (2 Kanäle) und in Byte umgerechnet (1 Byte = 8 bit) kommt man auf eine Datenrate von 176400 Byte/s
Super-Audio-CD tastet nicht mit 16 Bit ab, sondern mit 1 Bit. Dafür wird aber mit 64 x 44,1 kHz = 2822,4 kHz. abgetastet.
Das ergibt eine Datenrate von 2822400 bit/s pro Kanal, also viermal so viel wie bei der CD..
Bei Stereo (2 Kanäle) und in Byte umgerechnet (1 Byte = 8 bit) kommt man auf eine Datenrate von 705600 Byte/s, also viermal so viel wie bei der CD.
SACD unterstützt aber auch noch MultiChannel (bis zu 6 Kanäle).
Bei SACD mit 6 Kanälen ist dann die Datenrate 12 mal so hoch wie bei einer CD (Stereo).
Um diese Datenmengen speichern zu können, wird bei der SACD ein DVD-Datenträger verwendet, der jedoch mit einem SACD-spezifischen Dateisystem beschrieben ist.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Super_Audio_Compact_Disc

Aber auch, wenn man eine Super-Audio-CD besitzt, ist das keine Garantie dafür, daß diese auch besser klingt, als eine CD.
Das liegt dann aber nicht am Format Super-Audio-CD, sondern vielmehr, was für Quellmaterial für die Zusammenstellung der Super-Audio-CD verwendet wurde.
Wenn Aufnahmen, die in CD-Qualität (44,1 kHz/16 bit) gemacht wurden, für eine SACD verwendet werden, dann klingt die SACD auch nicht besser als eine CD, denn dann fehlt der SACD das Obertonspektrum oberhalb von 22,05 kHz, welches bei einer CD-Aufnahme technisch bedingt nicht mit aufgezeichnet werden kann, bei einer echten DSD-Aufnahme (2822,4 kHz/1 bit) dagegen vorhanden ist und den Klangvorteil der SACD ausmacht.
Sinn macht das Verwenden alter Aufnahmen lediglich, wenn diese in Mehrkanal vorliegen und man die Aufnahme dem Hörer auf einer Multi-Ch.-SACD in Mehrkanal zugänglich machen möchte, was mit einer normalen CD nicht möglich wäre, da dort nur Stereo möglich ist.
Leider gibt es einige SACDs, die klanglich nicht über die CD hinauskommen, weil die Herausgeber einfach altes Material wiederverwendet haben.

Gruß,

Michael
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[1] j0h antwortet auf michaelmess
26.06.2008 10:02
Michael, danke für Deine Informationen!
Auch wenn Handys längst mehr als Kamera/MP3-Player beworben werden und die Telefonierfähigkeit weiter in den Hintergrund rückt, werden uns in den meisten Tests die Multimedia-Kenndaten wie Klirrfaktor/Ausgangsspannung ..., aber auch bezüglich Kamera Rauschen/Real-Auflösung/Auslöseverzögerung vorenthalten.
Alle diese Daten sind recht einfach zu ermitteln.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass irgendwann so eine Übersicht entsteht - vielleicht erst dann, wenn c't anfängt Handys zu testen.