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Es geht nicht nur um Handys!


10.03.2011 09:26 - Gestartet von cintema
Microsoft hat durch den Strohmann Elop Nokia als größten Unterstützer von Open-Source-Software zerschlagen, und das um jeden Preis. Eine Milliarde sind da Peanuts für Microsoft - ganz abgesehen davon, das sie da Geld ja ohnehin wieder in Form von Lizenzkosten zurück bekommen.
Die starke amerikanische Presse und die unkritische Übernahme des US-Medientenors in europäische Medien liessen Nokia als hoffnungslosen Kandidaten darstehen.
Dabei hätte man nicht sagen sollen - "Nokia hat nur noch 30%", sondern "Nokia HAT 30%". Eile war nicht geboten, insbesondere nicht jetzt, wo doch MeeGo Tablets von Intel zum Sommer angekündigt sind und dann Zeitgleich mit einem Atom-Nokia N950 hätten erscheinen können.
Microsoft geht es nach-wie-vor um die Vormachtsstellung auf dem Desktop.
Hätte Intel MeeGo-Tablets gut verkaufen können, und vor allem mit Nokia einen guten Hardware-Partner an der Hand gehabt, wäre MeeGo bei vielen Kunden erst auf dem Tablet, dann auf dem Handy und dann wohl auch irgendwann auf dem PC gelandet - die Bedienung wäre einheitlich, die Anwendungen binärkompatibel zwischen Handy, Tablet und PC und obendrein das meiste kostenlos.
Das M$ mit WP7 punkten wird, glauben sie vmtl. nicht einmal selber, das ist ja derzeit überhaupt nicht konkurrenzfähig. Und auch mit dem Tablet-Windows wird es wohl zunächst nichts, das ist vor 2013 nicht fertig.
Bis 2013 hätte sich MeeGo zusammen mit Android und WebOS für M$ unhaufholbar stark am Markt positionieren können, aber von allen OS hätte nur MeeGo das Potential gehabt, Windows auch vom Desktop zu drängen, da es eben ein richtiges Linux ist, nur dass der Anwender zum ersten mal wirklich nichts davon merkt und auch nicht mehr von Hand in Config-Dateien rumfrickeln muss.
Daher war es M$ wichtig, Nokia zu WP7 zu überreden (mit dem wohl einkalkulierten Aktiencrash), möglichst viele OSS-Software abzustoßen (Symbian wurde dicht gemacht, die Qt-Rechte verkauft), so dass Nokia nun als Hardware und Kartenliferant darsteht.
Schlank, wie es nun ist, gibt dies kartellrechtlich keine Bedenken bei der gänzlichen Übernahme durch M$.
Das haben die beiden M$-Männer schon clever ausgeheckt, da kann man nichts sagen.
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[1] niveaulos antwortet auf cintema
06.07.2011 13:23
Daher war es M$ wichtig, Nokia zu WP7 zu überreden (mit dem wohl einkalkulierten Aktiencrash), möglichst viele OSS-Software abzustoßen (Symbian wurde dicht gemacht, die Qt-Rechte verkauft), so dass Nokia nun als Hardware und Kartenliferant darsteht.
Schlank, wie es nun ist, gibt dies kartellrechtlich keine Bedenken bei der gänzlichen Übernahme durch M$. Das haben die beiden M$-Männer schon clever ausgeheckt, da kann man nichts sagen.

Um da ein altes Thema wieder raufzuholen: Ich stimmte deiner Analyse zu 100% zu, da gibts nichts mehr zu ergänzen.

Allerdings glaube ich dass die grundsätzliche Strategie dahinter eine falsche ist: Mit Desktops in Zukunft noch Geld zu machen wird immer schwieriger, die haben ihre Zeit hinter sich. Das ist ein Produkt dass schon sehr bald seine Verwendung nur noch in Büros finden wird (und auch da wird es irgendwann andere Lösungen geben). Und ob nun ein Bürorechner den ich ohnehin nicht mit meinem privaten Dingen verknüpfe nun auf demselben System läuft wie die Geräte zuhause und in der Hosentasche ist doch auch egal. Privat ist das System tot. Wenn ich mir die Entwicklung bei Tabs, Internet auf dem Fernseher, Spielekonsolen, Smartphones etc. so ansehen kann ich daraus nur den Schluss ziehen, dass in fünf Jahren, vielleicht ein wenig mehr, kein Mensch mehr zu privaten Zwecken einen Desktoprechner brauchen wird oder haben möchte.