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20.05.2011 19:27 - Gestartet von Chegga
Es macht auch keinen Sinn mehr das man die Anschlüsse noch immer doppelt beschaltet mit POTS/ISDN und DSL und dann in der Vermittlungsstelle und Zuhause mit Splittern rumfrickeln muss.
Und in zeiten wo jeder ein Handy hat ist es nicht mehr erforderlich das der Festnetzanschluss unter allen Umständen funktioniert. Im gewerblichen Umfeld kann man den Voip-Router problemlos mit an die USV der Telefonanlage anschliessen.
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[1] zazzel antwortet auf Chegga
20.05.2011 20:26
Benutzer Chegga schrieb:
Es macht auch keinen Sinn mehr das man die Anschlüsse noch immer doppelt beschaltet mit POTS/ISDN und DSL und dann in der Vermittlungsstelle und Zuhause mit Splittern rumfrickeln muss. Und in zeiten wo jeder ein Handy hat ist es nicht mehr erforderlich das der Festnetzanschluss unter allen Umständen funktioniert. Im gewerblichen Umfeld kann man den Voip-Router problemlos mit an die USV der Telefonanlage anschliessen.

So gerne ich dem zustimmen würde - ich habe in den letzten Jahren beide Anschlussvarianten gehabt. Jetzt bin ich wieder bei ISDN - und behalte es. Ich war einige Male ziemlich aufgeschmissen, weil bei NGN eben nicht einmal die Hotline erreichbar ist, wenn der Internetanschluss versagt. Und die Netze sind anscheinend nicht so intelligent, dass sie die Anschlüsse permanent überwachen. Das Problem ist dazu noch die fehlenden Erreichbarkeit, wenn das Telefon ausfällt.

Bei der Telekom hatte ich in den vergangenen Monaten auch ein paar Male lustige Ausfälle des VDSL50 - ich war sehr froh, doch noch den "nervigen" NTBA mit integriertem Splitter zu haben (uralt, von Arcor, spart ein Gerät). Der hängt halt so an der Wand herum und frisst kein Brot. So what?

Aus Netzbetreibersicht ist das natürlich wieder etwas Anderes.
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[1.1] genuede antwortet auf zazzel
20.05.2011 21:18
Ich mit meinem DSL-Light 384/96 bin froh, dass es ISDN gibt!
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[1.1.1] Chegga antwortet auf genuede
20.05.2011 21:34
Dem würde ich nicht zustimmen.
Wenn man mit Annex-A auch die niedrigen Frequenzen inkl. dem Sicherheitsabstand nützen würde, könnte man ne bessere DSL-Geschwindigkeit aus der langen Leitung kitzeln. Dieses wurde in Deutschland nicht gemacht, da die Telekom zu lange an ihrer alten Technik geklammert hat. Wäre die Telekom mutig und konsequent gewesen, hätte sie ab 2005 gesagt "entweder ISDN oder DSL mit Voip" und VDSL direkt nur mit Voip angeboten.
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[1.1.1.1] niknuk antwortet auf Chegga
21.05.2011 10:22
Benutzer Chegga schrieb:

Wenn man mit Annex-A auch die niedrigen Frequenzen inkl. dem Sicherheitsabstand nützen würde, könnte man ne bessere DSL-Geschwindigkeit aus der langen Leitung kitzeln. Dieses wurde in Deutschland nicht gemacht, da die Telekom zu lange an ihrer alten Technik geklammert hat. Wäre die Telekom mutig und konsequent gewesen, hätte sie ab 2005 gesagt "entweder ISDN oder DSL mit Voip" und VDSL direkt nur mit Voip angeboten.

Man könnte auch mit Annex B noch erheblich mehr aus der Leitung kitzeln als die Telekom das tut. Die Telekom hätte einfach rate adaptive DSL schon dann einführen müssen, als es die Konkurrenz getan hat. Heute ist rate adaptive DSL bei der T-Konkurrenz Standard, während es beim rosa Riesen gerade mal den Status eines Pilotversuchs verlassen hat.

Aber egal ob rate adaptive DSL oder Annex A: mit keinem von beidem zaubert man VoIP-Tauglichkeit auf eine DSL-light-Leitung. Wenn VoIP wirklich brauchbar sein soll, dann muss der Breitbandanschluss LAN-Qualitäten aufweisen. Das bedeutet: ausreichend hohe Bandbreiten in beiden (!) Richtungen, Latenzen deutlich unter 10 ms und die Störsicherheit, die Fehlerraten und die Zuverlässigkeit einer Ethernet-Verbindung. Kein DSL-Anschluss kann diese Bedingungen restlos erfüllen (die meisten DSL-Anschlüsse erfüllen noch nicht einmal eine davon), also wird VoIP über DSL immer ein Provisorium bleiben.

Gruß

niknuk
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[1.2] Chegga antwortet auf zazzel
20.05.2011 21:52
Diese Meinung beruht auf zwei Annahmen:
1. die Wahrscheinlichkeit das nur DSL ausfällt ist höher als das nur ISDN oder beides gleichzeitig ausfällt.
2. es ist bei einer Störung von DSL sehr vorteilhaft, wenn ISDN noch funktioniert.

Zu Annahme 1:
Die DSL-Technik ist mitlerweile so ausgereift das man ihr eine ausreichend hohe Zuverlässigkeit nachsagen kann.

Zu Annahme 2:
Mit dem Handy lassen sich Ausfälle beim Voip-Festnetz problemlos auch mehre Tage überbrücken.

Benutzer zazzel schrieb:
noch den "nervigen" NTBA mit integriertem Splitter zu haben (uralt, von Arcor, spart ein Gerät). Der hängt halt so an der Wand herum und frisst kein Brot. So what?

In der Vermittlungsstelle muss man ebenfalls entsprechende Splitter und jeweils zwei Systeme vorhalten, und das ist ein klarer Kostenfaktor, den am ende der Kunde bezahlen muss. Bzgl. VDSL wird es dadurch auf die Spitze getrieben, das die Leitung eigentlich im Outdoor-DSLAM endet, dann aber doch noch eine Leitung zum ISDN in der Vermittlungsstelle genommen wird.
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[1.2.1] SpaceRat antwortet auf Chegga
20.05.2011 23:05

einmal geändert am 20.05.2011 23:06
Benutzer Chegga schrieb:
Diese Meinung beruht auf zwei Annahmen:

1. die Wahrscheinlichkeit das nur DSL ausfällt ist höher als das nur ISDN oder beides gleichzeitig ausfällt.
Ist gegeben.
Beim letzten Ausfall war übrigens sogar noch Kabel weg, also DSL und Kabel samt Internet. ISDN ging noch.

2. es ist bei einer Störung von DSL sehr vorteilhaft, wenn ISDN noch funktioniert.
Ist ebenfalls gegeben.
Über ISDN lassen sich immer noch problemlos zumindest eMails empfangen (und absenden) und Online-Banking durchführen.
Selbst Fernwartung ist über diese Internet-Verbindung noch einigermaßen möglich. Ich habe das bei einem ZWEIWÖCHEN DSL-Ausfall bei meinen Eltern durchexerziert, d.h. meinem 70jährigen Vater verklickert, wie er eine Einwahlverbindung per ISDN einrichtet, damit er mailen und ins Online-Banking konnte, und die Fernwartung der Kiste.

Hinzu kommt natürlich noch der Vorteil der besseren Sprachqualität bei ISDN, auch wenn es Leute gibt, die behaupten, daß über VoIP sogar eine bessere Qualität erzielt würde, was aber in den Bereich "Beweis durch Behauptung" gehört und zu Null,nix der praktischen Erfahrung in der Realität entspricht.

Zu Annahme 1: Die DSL-Technik ist mitlerweile so ausgereift das man ihr eine ausreichend hohe Zuverlässigkeit nachsagen kann.
Hinzu kommt noch die Verfügbarkeit der VoIP-Dienste an sich sowie die des verwendeten Routers, diese Faktoren müssen multipliziert werden, um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu berechnen.
Zwar gibt die Telekom die mittlere Verfügbarkeit von AllIP-Anschlüssen genauso mit 97% an wie die von richtigen Anschlüssen, allerdings kann das nicht stimmen:
Entweder konnten die Juristen, die die Leistungsbeschreibung aufgesetzt haben, genauso schlecht rechnen wie die meisten Juristen ("judex non calculat") oder die Verfügbarkeit von richtigen Anschlüssen liegt deutlich höher und es wurde lediglich die Zusage nach unten korrigiert, um den Unterschied zu verwischen.
Ich meine auch, in älteren Leistungsbeschreibungen >=98% gelesen zu haben, das würde in etwa passen:
0,99 (Für's DSL)*0,98 (Für die VoIP-Infrastruktur) = 0,9702 = 97%.
Die Verfügbarkeit des Routers muß ebenfalls noch eingerechnet werden, was ich mir jetzt mal geschenkt habe.
Natürlich kann auch ein Splitter (Kann im Fehlerfall aber entfernt werden) oder ein NTBA ausfallen, allerdings ist es in diesen Fällen eine reine Frage der Vorsorge, sich den Ersatz dafür schon vorab zu beschaffen, beim Router ist es zusätzlich auch noch eine Kostenfrage.
Reserve-Router dürften die wenigsten Kunden haben, vor allem, da viele ältere Modelle nicht mehr funktionieren, sofern man doch einen hat. Alles was nur ADSL1 kann, ist bei ADSL2+ nutzlos, bei VDSL sind dann gar alle Router nutzlos, die nicht VDSL können.
Sobald die AllIP-Anschlüsse per Annex J realisiert werden, wird die Menge der als Ersatz ungeeigneten Router zwangsläufig noch weiter ansteigen.
Anmerkung am Rande: Für Kabel-Internet-Kunden gibt es Reserve-Router nicht einmal für Geld und gute Worte, die KNB lassen nämlich - aus gutem Grund - nur ihre eigene Hardware ans Netz und im Gegensatz zum Splitter/NTBA bei der Telekom kriegt man die auch eher nicht dazu, einem eine Reserve-"Witz!Box 6360" zuzuschicken ...

Zu Annahme 2: Mit dem Handy lassen sich Ausfälle beim Voip-Festnetz problemlos auch mehre Tage überbrücken.
Erzähl das meiner Frau und vielen weiteren weiblichen Wesen ...
Übrigens kann ich das sogar gut nachvollziehen:
Auch wenn ich bei weitem nicht so oft und so lange telefoniere wie meine Frau, so telefoniere ich doch ungerne mit dem Handy, allein schon, weil es wesentlich mehr kostet und die Dinger ungleich schlechter in der Hand liegen.

Benutzer zazzel schrieb:
Bzgl.
VDSL wird es dadurch auf die Spitze getrieben, das die Leitung eigentlich im Outdoor-DSLAM endet, dann aber doch noch eine Leitung zum ISDN in der Vermittlungsstelle genommen wird.
Outdoor-DSLAM? In welcher Welt lebst Du?
Die meisten Telekom-Kunden können gar kein VDSL kriegen und von denen, die es kriegen können, endet ein Großteil der Telefonleitungen wie gehabt in der VSt. (Indoor-DSLAM).

Ganz nebenbei bin ich auch kein Fan davon, dem Netzbetreiber Kosten zu ersparen. Erstens legt er die Ersparnis eh nicht auf uns Kunden um, sondern steckt sie sich als Zusatzmarge ein, und zweitens spare ich generell ungern an der Qualität.

Ich gönne mir z.B. den Schmalband-Anschluß (DSL16000, real 14 MBit/s down) von der Telebimm bzw. demnächst Vaderphone einzig und allein wegen des damit verbundenen echten ISDN, für's Internet nutze ich bereits seit 10 Monaten ausschließlich den breitbandigen (64/5 MBit/s) Kabel-Internet-Zugang.
Wenn ich irgendwann ISDN verlöre, bekäme die Telekom am selben Tag eine TAL zur freien Verfügung zurück ...
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[1.2.1.1] GrößterNehmer antwortet auf SpaceRat
21.05.2011 03:59
Zur Debatte VoIP gut oder schlecht gibts ja ausreichend, meist recht binäre, Meinungen, die häufig auch nicht auf Abwägung von Fakten, sondern eher auf Positiv- oder Negativerfahrungen oder Hörensagen basieren.

Ich seh das eher differenziert:

Sprachqualität:
VoIP kann technisch eine höhere Sprachqualität liefern als ISDN. In der Praxis siehts aber eher anders aus, denn eine höhere Sprachqualität erfordert prinzipiell eine höhere Datenrate oder komplexere Algorithmen, die höhere Hardwareanforderungen haben. Weiterhin müssen alle Geräte zwischen den Gesprächspartnern das unterstützen. Die potenzielle Sprachqualität von ISDN wird auch kaum jemand häufig erreichen, da dies nur mit hochwertigen (teuren) ISDN-Telefonen zu erreichen ist, die beide Gesprächspartner haben müssen. Diese sind in Privathaushalten ja nicht unbedingt Standard. Und selbst wenn die Verbindung eine sehr gute Sprachqualität hergeben würde, nützt es nichts, wenn auf einer Seite dann ein DECT-Telefon vom ALDI steht. Deshalb nutzen die Anbieter doch lieber Codecs, die die benötigte Bandbreite bei gerade noch ausreichender Gesprächsqualität möglichst gering halten, um Kosten zu sparen. In der Praxis kann das dann z.B. dazu führen, dass das bekannte Hintergrundrauschen rauskomprimiert wird ("bist du noch dran?"), dass man plötzlich einen Piepton hört, als ob der Gesprächspartner ein DTMF-Signal gesendet hat, weil die Tonfrequenz seiner Stimme kurzfristig eine ähnliche Frequenz hatte oder eben zu verzögerter Übertragung, weil IP-Pakte verloren gingen oder die Routen zu lang sind. Dadurch fällt man sich ständig ins Wort, weil ein Gesprächspartner anfängt etwas zu sagen, obwohl der andere auch gerade spricht und nur der Ton noch nicht beim Empfänger angekommen ist.

Weiterhin ist zu bedenken, dass das IP-Protokoll nicht dazu entwickelt wurde Daten in Echtzeit oder auch nur in einer bestimmten Reihenfolge zu übertragen. Einfach erklärt: ein gesprochenes Wort wird in verschiedene Datenpakte aufgeteilt. Diese Datenpakete können über verschiedene Wege vom Sender zum Empfänger gelangen und auch mal verloren gehen. Dadurch ist es möglich, dass das "Ende" des Wortes vor dem "Anfang" beim Empfänger ankommt. Die Hardware auf der Empfängerseite muss die Pakete wieder sortieren und ggf. auf fehlende Pakete warten oder eine erneute Sendung der Pakete anfordern. Dies geschieht zwar alles in Bruchteilen von Sekunden, ist aber dennoch ein Nachteil gegenüber der analogen Übertragung von Daten. Um diesen Nachteil auszuräumen, muss der Anbieter eigentlich Sprachpakete bevorzugt transportieren, da diese wertlos würden, falls sie nicht garantiert innerhalb von einem Zeitraum x vom Sender zum Empfänger transportiert werden (Stichwort: Quality of Service). Zum Verständnis: dauert der Download einer Datei eine halbe Sekunde länger, wird das niemanden stören, klingen Telefongespräche abgehackt, vergeht einem schnell der Spaß am Telefonieren.

Fazit: VoIP kann zweifelsohne eine bessere Sprachqualität liefern, da der übertragene Frequenzbereich nicht fest eingeschränkt ist, wie bei analog oder ISDN. In der Praxis setzen die Anbieter aber eher auf das Sparpotenzial der Technik.


Störanfälligkeit:
Wer seit Jahren Satelliten-TV hat, wird sicher die Unterschiede von analoger zu digitaler Technik kennen. Zieht ein dickes Gewitter auf, wird die Bildqualität bei analoger Übertragung linear schlechter. Es erscheint immer mehr "Schnee" auf dem Schirm, das Bild ist aber immer noch zu erkennen, bis eben so viel Störungen auf dem Bildschirm sind, dass man kaum noch was sieht. Bei digitaler Übertragung bleibt das Bild erstmal unbeeinträchtigt, da die Datenpakete redundante Informationen enthalten, um trotz Störung noch die eigentlich gesendeten Daten zu errechnen.. Ist dies nicht mehr möglich, weil die Störung zu viele Bits verändert hat, ist die Information wertlos und wird komplett verworfen. Erst kommt es zu "Hängern", also das Bild stockt plötzlich. Kommen nur noch wenige Pakete durch, reicht dies überhaupt nicht mehr, um ein Bild zu erzeugen und die Mattscheibe bleibt schwarz, während man bei analoger Übertragung noch ein Bild mit starken Störungen erkennen könnte. Dies lässt sich auch aufs Telefon übertragen. Auch wenns pfeift, zischt und knistert, man kann beim analogen Anschluss den Gesprächspartner noch verstehen, bei digitaler Übertragung bricht dann irgendwann die Verbindung ab, vorher ist die Qualität aber noch besser, so lange die redundanten Informationen noch ausreichen, um die eigentlich gesendeten Daten wiederherzustellen.

Ausfallsicherheit:
Da digitale Technik unbestritten einfach komplexer ist, gibt es einfach mehr Fehlerquellen. Hinzu kommt, dass bei analogen oder ISDN-Anschlüssen der Strom direkt über die Telefonleitung geschickt wird. Es ist also möglich Endgeräte anzuschliessen, die keine eigene Stromversorgung benötigen. Sowohl das alte Wählscheibentelefon, als auch ein schnurgebundenes ISDN-Telefon kann also ohne eine Steckdose betrieben werden. Klar kann man sich eine USV in die Bude stellen, aber welcher Privathaushalt hat das schon?

Da ich nun schon in dem Alter bin, um Analog-, ISDN-Anschlüsse, DSL und auch VoIP gehabt zu haben, würde ich einfach mal behaupten, dass VoIP-Anschlüsse derzeit einfach noch nicht die gleiche Verfügbarkeit haben, wie analog oder ISDN. Ich bin mit meinem Arcor/Vodafone-Anschluss echt zufrieden, aber seit ich Telefon und DSL kombiniert habe (bei Telekom, 1&1 und Arcor), ist es einfach so, dass DSL öfter gestört ist als der Telefonanschluss generell. Seit mehreren Jahren habe ich nun Arcor und der Telefonanschluss war noch nie gestört, DSL und damit VoIP war aber schon zwei oder drei Mal für ein paar Stunden down (zumindest die Male, die ich mitgekriegt habe).

Fazit gesamt:
Qualitativ könnte VoIP den etablierten Technologien problemlos den Rang ablaufen. Auch die Verfügbarkeit wäre mit geeigneten Massnahmen in den Griff zu bekommen. Das Problem an der ganzen Sache ist derzeit aber, dass die Anbieter einen großen Anreiz haben, die Qualität von VoIP nicht zu erhöhen (Kostenersparnis), aber keinen ausreichend großen Anreiz haben die Qualität zu erhöhen, denn die meisten Kunden differenzieren bei einem Telefonanschluss nicht nach Sprachqualität, Verfügbarkeit und Störanfälligkeit. Denn für Otto Normal leistet ein VoIP-Anschluss das Gleiche, wie ein ISDN-Anschluss: er kann mit anderen Leuten telefonieren. Erst wenn Qualität oder Verfügbarkeit sehr viel schlechter sind als vorher, wird er zurück wechseln. Ich sehe das bei meiner Schwester. Sie hat einen VoIP-Schluss bei o2. Im Schnitt ist sie alle drei Monate nicht mehr erreichbar, da der Router abgeschmiert ist. Das sagt ihr dann jemand per Handy und sie zieht den Stecker. Außerdem gibts öfter mal Echos, wenn sie telefoniert, dann ruft sie einfach zurück und meistens gehts dann. Das reicht aber nicht aus, damit sie sich einen anderen Telefonanschluss zulegt, weil der dann 10 Euro mehr kosten würde.

Meine Meinung ist: so lange die Mehrzahl der Kunden eine schlechtere Qualität über einen günstigeren Preis toleriert und die Anbieter keine Möglichkeit finden, dem Kunden eine höhere Qualität zu einem höheren Preis schmackhaft zu machen, haben die Anbieter keinen Anreiz die Qualität von VoIP zu erhöhen. Zusätzlich gibts das Henne-Ei-Problem, denn es nützt mir nichts, wenn meine Hardware dazu fähig ist Telefongespräche in bester Soundqualität zu übertragen, aber ich niemanden kenne, mit dem ich das benutzen kann.
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[1.2.1.1.1] koelli antwortet auf GrößterNehmer
21.05.2011 14:04
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Und selbst wenn die Verbindung eine sehr gute Sprachqualität hergeben würde, nützt es nichts, wenn auf einer Seite dann ein DECT-Telefon vom ALDI steht.

Was ist das nun wieder für ein Vorturteil?
Als ob Telefone von ALDI schlecht wären. Schließlich werden sie auch von MArkenherstellern gebaut. Es gibt keinen Hersteller namens "Tevion"...
Und wo, außer bei ALDI, bekommt man schon durchgängig 3 Jahre Garantie auf alle Elektrogeräte vom Fön bis zum Fernseher?
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[1.2.1.1.1.1] Chegga antwortet auf koelli
21.05.2011 14:19
Benutzer koelli schrieb:
Und wo, außer bei ALDI, bekommt man schon durchgängig 3 Jahre Garantie auf alle Elektrogeräte vom Fön bis zum Fernseher?

Nachdem meinem Kumpel beim Qualitäts-Toaster von Aldi nach drei mal Benutzung das Gehäuse geschmolzen ist, wollte der bestimmt kein Garantieaustauschgerät haben, sondern hat den weggeschmissen und sich einen vernüftigen gekauft. Wobei für 15 Euro kann man da auch nichts erwarten.
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[1.2.1.1.1.1.1] koelli antwortet auf Chegga
21.05.2011 14:43

einmal geändert am 21.05.2011 14:43
Benutzer Chegga schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Und wo, außer bei ALDI, bekommt man schon durchgängig 3 Jahre Garantie auf alle Elektrogeräte vom Fön bis zum Fernseher?

Nachdem meinem Kumpel beim Qualitäts-Toaster von Aldi nach drei mal Benutzung das Gehäuse geschmolzen ist, wollte der bestimmt kein Garantieaustauschgerät haben, sondern hat den weggeschmissen und sich einen vernüftigen gekauft. Wobei für 15 Euro kann man da auch nichts erwarten.

Wegen EINEM Schaden verteufelst du jetzt alle ALDI-Geräte? Interessant.
Übrigens ist mein Sony-TV kurz nach den zwei Jahren Garantie das erste Mal kaputt gewesen. Verteufel ich deswegen Markengeräte?
Ein fehlerhaftes Gerät kann dir in jedem Preissegment begegnen. Umso besser, wenn man bei ALDI also 3 Jahre Garantie hat.
Mein Ladegerät, Fernseher, Fön, Grill, Toaster, Akkus und DVD-Recorder von ALDI laufen übrigens alle noch bestens.
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[1.2.1.1.1.2] GrößterNehmer antwortet auf koelli
21.05.2011 15:38
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Und selbst wenn die Verbindung eine sehr gute Sprachqualität hergeben würde, nützt es nichts, wenn auf einer Seite dann ein DECT-Telefon vom ALDI steht.

Was ist das nun wieder für ein Vorturteil?
Als ob Telefone von ALDI schlecht wären. Schließlich werden sie auch von MArkenherstellern gebaut. Es gibt keinen Hersteller namens "Tevion"...
Und wo, außer bei ALDI, bekommt man schon durchgängig 3 Jahre Garantie auf alle Elektrogeräte vom Fön bis zum Fernseher?
Schön, dass dir der Nebensatz mit dem ALDI-Telefon das Einzige würdig eines Kommentars war. Gerne erkläre ich dir auch, wie er zu verstehen ist. Wenn dich nur der Name "ALDI" stört, kannst du ihn auch gerne gegen einen beliebigen Discounter deiner Wahl austauschen. Ändern tut das aber an der Tatsache nichts, dass dort Standard-Produkte verkauft werden, die an eine sehr preisbewusste Zielgruppe gerichtet sind. Um nun aber eine höhere Sprachqualität zu erreichen, als über herkömmliche Telefonanschlüsse zu erreichen ist, braucht man ein Gerät, dass diese Qualität auch ausnutzen kann. Discounter erwirtschaften ihre Gewinne über Absatzmengen. Da aufgrund fehlender Infrastruktur die Nachfrage nach solchen Geräten gering ist, wird man ein solches Gerät derzeit nicht beim Discounter finden.

Generell ist es genauso bescheuert zu behaupten, ALDI habe nur gute Produkte, wie eben zu behaupten, dass ALDI nur schlechte Produkte hat. Die Produkte haben häufig ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was aber meistens bedeutet, dass die Qualität ok ist, aber der Preis dafür günstig. Ich hab schon einige Geräte vom Discounter gehabt, mit einigen war ich zufrieden, mit anderen nicht. Es kommt halt immer auf die Ansprüche an. Bei Computern bin ich zwei Mal beim Discounter hereingefallen und würde mir auch keinen mehr dort kaufen. Eine dreijährige Garantie ist mir nicht viel Wert, wenn das Gerät ständig Zicken macht oder in der Reparatur ist. Hab ich alles durch. Jetzt habe ich einen Computer, der nur ein Jahr Herstellergarantie hatte, bisher aber über drei Jahre problemlos gelaufen ist. Und mit problemlos meine ich auch die Sachen, die nicht unter die Garantie fallen würden, wie z.B. Programme, die nicht wie erwartet funktionieren, da irgendwelche Komponententreiber nicht sauber programmiert sind oder dass ich nicht ständig irgendwelche Aufräum- und Maintenance-Aufgaben ausführen muss, damit das System gut läuft.

Meine Oma ist übrigens mit ihren zwei Medion DECT-Telefonen zufrieden, ich wäre es nicht.
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[1.2.1.1.1.2.1] koelli antwortet auf GrößterNehmer
21.05.2011 16:14
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Um nun aber eine höhere Sprachqualität zu erreichen, als über herkömmliche Telefonanschlüsse zu erreichen ist, braucht man ein Gerät, dass diese Qualität auch ausnutzen kann.

Also ich persönlich habe ein Gigaset-Telefon (damals noch von Siemens gebaut).
Nur wüsste ich nicht, dass das eine bessere Sprachqualität haben sollte, als ein Modell von ALDI.

Wo finde ich also im DECT-Bereich ein Telefon, dass eine bessere Sprachqualität als üblich bietet?
Redest du von den Philips-Telefonen, die mit HD-Qualität werben?

Trotzdem würde ich mir kein Philips-Telefon kaufen. Denn von denen habe ich noch kein Telefon mit ECO-DECT gesehen, welches auch im Standby 100% strahlungsfrei ist.
Gigaset kann das, Panasonic teilweise, ja sogar das aktuell bei LIDL vermarktete Silvercrest beherrscht ECO-DECT.

Bei Computern bin ich zwei Mal beim Discounter hereingefallen und würde mir auch keinen mehr dort kaufen.

Mitlerweile sind die PCs bei ALDI auch keine Schnäppchen mehr. Für die meisten Nutzer sind sie einfach zu gut ausgestattet. Wer nur Surfen und Schreiben will, braucht kein Gerät mit Top-Grafikleistung.
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[1.2.1.1.1.2.1.1] GrößterNehmer antwortet auf koelli
22.05.2011 05:43
Benutzer koelli schrieb:
Um nun aber eine höhere Sprachqualität zu erreichen, als über herkömmliche Telefonanschlüsse zu erreichen ist, braucht man ein Gerät, dass diese Qualität auch ausnutzen kann.

Also ich persönlich habe ein Gigaset-Telefon (damals noch von Siemens gebaut).
Nur wüsste ich nicht, dass das eine bessere Sprachqualität haben sollte, als ein Modell von ALDI.
Hat vielleicht eine bessere Sprachqualität als das eine und eine schlechtere als ein anderes Medion-Telefon. Ist genauso ein Standard-Produkt, wie ein Discounter-Telefon und hats vielleicht auch schon mal beim Discounter gegeben. Der Punkt ist, dass man eben ein Telefon benötigt, welches speziell dafür konstruiert ist größere Frequenzspektren übertragen zu können, welches "normale" Telefone einfach nicht haben, weil man es über die normale Telefonleitung sowieso nicht übertragen kann. Ist halt das Henne-Ei-Problem: VoIP wird nicht besser, weil es keine Telefone gibt, die das ausnutzen könnten, weil es keinen Anbieter gibt, der die Sprachqualität in seinem Netz anbietet.

Wo finde ich also im DECT-Bereich ein Telefon, dass eine bessere Sprachqualität als üblich bietet?
Redest du von den Philips-Telefonen, die mit HD-Qualität werben?
Vermutlich nicht. Kenne die HD-Telefone von Philips nicht, aber wenn es nicht direkt per LAN angebunden ist, dann eher nicht, denn auch die üblichen Telefonkabel zur Verbindung von Router und Telefon sind ja für den Frequenzbereich der Telefonleitung ausgelegt. Ich kenne die Spezifikation von DECT nicht, könnte mir aber vorstellen, dass auch DECT auf diesen Frequenzbereich ausgelegt ist.

Wie gesagt, um eine deutlich höhere Sprachqualität zu erreichen, als es über die normale Leitung möglich wäre, müssen alle Komponenten zwischen beiden Gesprächspartnern das unterstützen. Wenn ab dem Router Zuhause ein normales Telefon angestöpselt ist, hat man nichts gewonnen. Das ist, wie wenn man einen Full-HD-Fernseher an einen Videorekorder anschließt. Oder eben umgekehrt: Man hat einen Blueray-Player an einer Röhre dran. Potenziell könnte man den Film in Full-HD mit 6-Kanal-Ton gucken, der Fernseher spuckt aber eben ein deutlich schlechteres Bild mit Stereo-Ton aus.

Mitlerweile sind die PCs bei ALDI auch keine Schnäppchen mehr. Für die meisten Nutzer sind sie einfach zu gut ausgestattet. Wer nur Surfen und Schreiben will, braucht kein Gerät mit Top-Grafikleistung.
Die Teile waren auch nicht billig und hatten laut Prospekt auch alles Top Notch. Die "Hausnummer-Komponenten" (also die, die man mit Zahlen oder Marken bewerben kann) klangen auch alle gut. Jedoch lief das System einfach nicht rund, da die Komponenten einfach schlecht zusammengeschustert waren. Beim Notebook hat das Display bei Erschütterungen geflackert, beim Tower waren die 6 TV-Tuner nur Schrott und funktionierten nur mit der mitgelieferten Anwendung, die ihrerseits Schrott war. Außerdem hat sich das Programm gern mal von alleine gestartet, obwohl ich sogar den IR-Empfänger vom Board abgeklemmt habe. Das waren echt nur die krassesten Sachen, Netzteil und Grafikkarte wurden mehrfach wegen Defekt ausgetauscht, hat aber alles nicht lange durchgehalten. Nach dem Update auf Vista lief kaum noch was richtig, da es für einige Komponenten keine Treiber für Vista gab. Hab mich über die Kisten nur geärgert und hätte für das Geld Rechner gekriegt, die weniger unnötiges Zeugs drin haben, dafür aber funktionieren. Für meine Mutter habe ich dann für fast die Hälfte später ein HP-Business-Notebook gekauft, dass kleinere "Hausnummern" hatte, aber dafür relativ stressfrei läuft. Persönlich bin ich ganz von Windows weg, da mir das System Hardware und Software von unterschiedlichen Herstellern einfach zu anstrengend war. Seit dem ich von den "Hausnummern" weg bin, hab ich mir einfach die günstigste Variante des Herstellers mit dem angebissenen Apfel gekauft. Der hat nur die halbe Prozessorgeschwindigkeit meines ALDI-PCs (ist halt ein Notebook), aber funktioniert einwandfrei und ist auch nicht langsamer, als der PC. Würde ich täglich Videos bearbeiten oder Verschlüsselungen knacken, wäre mein Computer sicher langsamer, aber da ich das nicht tue, arbeite ich echt schneller mit halber Prozessorgeschwindigkeit. Und vor allem kann ich arbeiten und muss nicht viel Zeit aufbringen, um das System in einem performanten Zustand zu halten. Das mache ich nur noch beim Computer meiner Mutter.
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[1.2.1.1.1.3] SpaceRat antwortet auf koelli
21.05.2011 18:47
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Und selbst wenn die Verbindung eine sehr gute Sprachqualität hergeben würde, nützt es nichts, wenn auf einer Seite dann ein DECT-Telefon vom ALDI steht.
Was ist das nun wieder für ein Vorturteil?
Das ist in dem Fall kein Vorurteil, die Telefone vom ALDI sind wirklich grottenschlecht.

Wer sich kein Siemens bzw. Gigaset kauft, kauft so oft neu, bis er sich irgendwann dazu durchringt, doch das Geld dafür anzulegen. Es sei denn, seine Qualitätsansprüche sind extrem niedrig.

Ich finde es wirklich erstaunlich, und angesichts der mies programmierten Software zu den höherwertigen Gigaset-Geräten/Basisstationen auch schade, daß es selbst namhaften Marken anscheinend nicht möglich ist, eine seit Hundert Jahren etablierte Technik vernünftig zu bauen.

Während bei mir und anderen Leuten noch Siemens-Telefone mit Reichspostzulassung einwandfrei funktionieren, sind alle anderen Fabrikate, inkl. Ascom, "Tevion", Panasonic, Philips, Loewe, ..., längst im Müll, äh, Verzeihung, ich meinte natürlich bei der Elektronikschrott-Sammelstelle, gelandet.

Wie erzählte mir noch gleich ein Bekannter kurz nach dem Kauf seines ersten Gigaset? "Bevor ich ein Gigaset hatte, wußte ich gar nicht, daß Telefonverbindungen praktisch rauschfrei sind ..."

Aber vielleicht liegt es ja auch daran, daß die anderen Hersteller ihre Geräte trotzdem quitt werden, daß viele Leute den Qualitätsverlust durch VoIP nicht merken: So lange das Telefon schlechter ist als die Leitung ...
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[1.2.1.1.1.3.1] koelli antwortet auf SpaceRat
21.05.2011 21:43
Benutzer SpaceRat schrieb:
Das ist in dem Fall kein Vorurteil, die Telefone vom ALDI sind wirklich grottenschlecht.

Während bei mir und anderen Leuten noch Siemens-Telefone mit Reichspostzulassung einwandfrei funktionieren, sind alle anderen Fabrikate, inkl. Ascom, "Tevion", Panasonic, Philips,
Loewe, ..., längst im Müll

Also ich habe jetzt ein Siemens Gigaset.
Das funktioniert.
Davor hatte ich ZWÖLF Jahre ein Schnurloses von Funai. Das funktionierte (bis auf die Akkus) immer noch. Nur musste ich es entsorgen, da ja nur noch DECT-Geräte erlaubt sind.
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[1.2.1.1.1.3.1.1] bholmer antwortet auf koelli
22.05.2011 18:50
Benutzer koelli schrieb:
Also ich habe jetzt ein Siemens Gigaset.
Das funktioniert.
Davor hatte ich ZWÖLF Jahre ein Schnurloses von Funai. Das funktionierte (bis auf die Akkus) immer noch. Nur musste ich es entsorgen, da ja nur noch DECT-Geräte erlaubt sind.


Ich nutze seit Anfang der 90er Jahre Siegens Gigaset DECT-Telefone. (Angegefangen mit Gigaset 900 für 700 DM, das noch nicht GAP-fähig war). War schon deutlich besser als die vorherigen analogen CT1+ Geräte.
Danach etliche Generationen mit ISDN-Basis etc.
Die Mobilteile sind nicht schlecht, aber auch zusammengeschustert.
Einige von meinen Geräten hatten irgendwann Kontaktprobleme. Wenn man dann die Plastikschalen auseinandernimmt und sieht, wie die Kontakte des Lautsprechers einfach auf eine nicht vergoldete Leiterbahn gedrückt wird, wundert das nicht. 3 Geräte gaben irgendwann den Geist auf, da die Firmware nicht mehr lief.
Also so perfekt ist die Hardware von Siememns / Gigaset nicht.

Was man aber z.B. bezüglich HD-Telefonie (CAT-IQ) sagen muss:
Teilweise unterstützen die neueren Gigasethandhelds auch dieses Verfahren obwohl sie mit einer analogen Basis verkauft werden. Man muss sie nur z.B. an einer FritzBox direkt anmelden.
Richtig ist, dass auch die Gegenstelle den Codec unterstützen muss und das hat noch Seltenheitswert.

Bert
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[2] niknuk antwortet auf Chegga
21.05.2011 10:34
Benutzer Chegga schrieb:

Es macht auch keinen Sinn mehr das man die Anschlüsse noch immer doppelt beschaltet mit POTS/ISDN und DSL und dann in der Vermittlungsstelle und Zuhause mit Splittern rumfrickeln muss.

Es macht in meinen Augen keinen Sinn, VoIP auf eine auch schon recht betagte "Breitband"-Technik aufzupfropfen, die dafür nicht geeignet ist. Man muss derzeit noch gewaltige Klimmzüge machen, damit VoIP über größere Entfernungen wenigstens einigermaßen funktioniert (Stichworte: Quality of Service, Laufzeit-Kompensation) und nimmt auch zunehmende Unzufriedenheit bei den Kunden in Kauf, nur um über die völlig ungeeignete DSL-Infrastruktur VoIPen zu können.

Es wäre besser gewesen, mit der Einführung von VoIP für Privathaushalte zu warten, bis diese flächendeckend an eine dafür geeignete Infrastruktur angeschlossen werden können. Der Aufbau einer solchen Infrastruktur (Glasfaser, Breitbandkabel) hat aber gerade erst begonnen, von flächendeckender Versorgung kann noch keine Rede sein. Daher halte ich es für einen Fehler, schon jetzt auf All-IP-Anschlüsse zu setzen.

Und in zeiten wo jeder ein Handy hat ist es nicht mehr erforderlich das der Festnetzanschluss unter allen Umständen funktioniert.

Es geht nicht nur um Ausfallsicherheit. Manche Dienste funktionieren über VoIP gar nicht, selbst wenn der Anschluss prinzipiell in Ordnung ist. Andere Nachteile ergeben sich durch Beschränkungen bei der Hardware. Beispielsweise stehen manche nützliche Funktionen der doch recht verbreiteten Fritzboxen nur dann zur Verfügung, wenn sie an einem konventionellen Anschluss hängen. Aber ok, das lässt sich vergleichsweise einfach durch eine Firmware-Änderung beheben. Der Hersteller muss eine solche Änderung eben vornehmen, aber manche Hersteller (auch AVM) tun sich damit etwas schwer oder sehen keine Notwendigkeit für Änderungen.

Gruß

niknuk
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[2.1] Chegga antwortet auf niknuk
21.05.2011 12:34
Ich weiss ja nicht welche Dienst das jetzt sein mögen, wobei aber die Fritzbox immer noch eine der besten Endkundenhardware für Voip-Anschlüsse ist.
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[2.1.1] GrößterNehmer antwortet auf Chegga
21.05.2011 15:46
Benutzer Chegga schrieb:
Ich weiss ja nicht welche Dienst das jetzt sein mögen, wobei aber die Fritzbox immer noch eine der besten Endkundenhardware für Voip-Anschlüsse ist.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass AVM überdurchschnittlich auf Qualität und Service setzt. Bei AVM erhalten auch Jahre alte Geräte noch ab und an Verbesserungen und neue Funktionen. Ein durch Blitzschlag zerstörtes Gerät wurde mir schnell und unbürokratisch von AVM als Übersprannungsschaden für die Versicherung bescheinigt, ein nicht mehr auffindbares Kabel wurde mir von AVM einfach kostenlos nach einem kurzen Telefonat zugeschickt. Dafür kosten die Geräte auch etwas mehr.

Das ist aber das Problem bei der VoIP-Technik der Anbieter. Sie wollen dadurch Kosten sparen und das geht halt immer zu Lasten der Qualität.
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[2.1.1.1] niknuk antwortet auf GrößterNehmer
22.05.2011 11:43
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Das liegt nicht zuletzt daran, dass AVM überdurchschnittlich auf Qualität und Service setzt.

Das ist zwar richtig, aber nicht jeder hat etwas davon, s. u.

Bei AVM erhalten auch Jahre alte Geräte noch ab und an Verbesserungen und neue Funktionen.

Und genau das wächst sich zu einer Featuritis aus, die nicht selten auf Kosten der Beseitigung von Mängeln und Unzulänglichkeiten bei bereits vorhandenen Funktionen geht. Beispielsweise wurde irgendwann ein SIP-Server für VoIP-Nebenstellen eingebaut. Alles gut und schön, dafür fehlen aber seit Jahren einige wichtige Funktionen bei analogen und ISDN-Nebenstellen, und die dürften immer noch deutlich verbreiteter sein als VoIP-Nebenstellen. Beispielsweise lässt sich die spontane Amtsholung für DECT-, ISDN- und SIP-Nebenstellen nicht abschalten. Das ist insbesondere dann etwas ärgerlich, wenn jemand eine ISDN-Telefonanlage als Unteranlage am internen S0 einer Fritzbox betreiben will, weil es in dieser Konstellation die Bedienung völlig unnötig erschwert.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: auch ich halte die Fritzboxen für durchaus geniale Geräte. Aber irgend jemand müsste die AVM-Entwickler mal wieder mit den Füßen auf den Teppich zurückholen. Sonst können die Fritzboxen irgendwann mal ganz viel, aber nichts mehr davon richtig.

Gruß

niknuk
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[2.1.1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf niknuk
22.05.2011 15:07
Benutzer niknuk schrieb:

Damit ich nicht falsch verstanden werde: auch ich halte die Fritzboxen für durchaus geniale Geräte. Aber irgend jemand müsste die AVM-Entwickler mal wieder mit den Füßen auf den Teppich zurückholen. Sonst können die Fritzboxen irgendwann mal ganz viel, aber nichts mehr davon richtig.
Manche Sachen kann man zur Not auch "im Gestrüpp" schalten. Ich wollte irgendwann mal einen besseren DNS-Server verwenden. Auf OS-Ebene ja auch kein Problem, aber in der Box gabs das nicht über die Oberfläche. Also per Telnet drauf auf die Kiste und reingetickert.Als Belohnung habe ich kostenlos auf der Startseite der Box den Hinweis "Vom Hersteller nicht unterstützte Änderungen" bekommen, sonst alles super.

Wenn man gerade eine Funktion braucht, ist es natürlich ärgerlich, wenn die Box das nicht hat. Wenn ich mir aber die Konfigurationsseiten von anderen Routern bei Freunden angucke, muss ich feststellen, dass AVM mit Abstand die beste Oberfläche hat, die ich bisher gesehen habe. Sie ist logisch aufgebaut und funktioniert, während die Einrichtung des o2 Routers meiner Schwester der blanke Horror war. Da waren vermutlich alle technisch möglichen Parameter in wirren, nicht selbsterklärenden Formularen drin. Hat man einen Wert verändert wurden dadurch drei andere auch gleich mit geändert. Manche Einstellen liessen sich in keinem Browser übernehmen. Beim erneuten Aufruf der Seite waren sie wieder zurück gesetzt. Die Firmware war natürlich Jahre alt, aber "auf dem neusten Stand". Dann doch lieber AVM. Ganz nett wäre allerdings noch ein Admin-Zugriff, bei dem man tatsächlich jeden Wert setzen kann, wenn man sich auskennt. Da sollte dann aber der ausdrückliche Hinweis stehen, dass man die Box damit komplett ausser Gefecht setzen kann.
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[2.1.1.1.1.1] niknuk antwortet auf GrößterNehmer
23.06.2011 17:50
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

wollte irgendwann mal einen besseren DNS-Server verwenden. Auf OS-Ebene ja auch kein Problem, aber in der Box gabs das nicht über die Oberfläche. Also per Telnet drauf auf die Kiste und reingetickert.Als Belohnung habe ich kostenlos auf der Startseite der Box den Hinweis "Vom Hersteller nicht unterstützte Änderungen" bekommen, sonst alles super.

Den Hinweis kriegt man u. a. mit dem Programm "Fritz RePass" weg. Einfach mal googeln.

Gruß

niknuk
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[2.1.2] niknuk antwortet auf Chegga
22.05.2011 11:34
Benutzer Chegga schrieb:

Ich weiss ja nicht welche Dienst das jetzt sein mögen, wobei aber die Fritzbox immer noch eine der besten Endkundenhardware für Voip-Anschlüsse ist.

Mit einer Fritzbox lassen sich beispielsweise Rufumleitungen in der Vermittlungsstelle nur an konventionellen Anschlüssen einrichten. An Anschlüssen mit Internettelefonie werden Anrufe dagegen grundsätzlich über die Box umgeleitet, auch wenn der Anbieter eine Umleitung über die Vermittlungsstelle unterstützt.

Gruß

niknuk