Benutzer peanutsger schrieb:
DAS dürfte spätestens dann der Fall sein, wenn in der Öffentlichkeit publiziert wird, dass es illegal ist...
Das alleinige Publizieren reicht nicht. Schaut man sich die einschlägigen Kommentare zu der Bestimmung an, so muss für den gewöhnlichen Betrachter ohne besondere Kenntnisse deutlich erkennbar sein, dass es sich um ein illegales Angebot handelt.
Es gibt praktisch keine Urteile dazu, da es die Staatsanwaltschaften aus gutem Grund bisher meist unterlassen haben, einfache User strafrechtlich zu verfolgen. Abgesehen vom Aufwand, dies auch gerichtsfest zu tun, dürfte wohl auch politischerseits die berechtigte Sorge dagegen stehen, dass in in einem solchen Fall sich die öffentliche Meinung ganz schnell und ganz erheblich gegen diese Bestimmung wenden könnte. Und für die Rechteverwerter droht ein ziemlicher Imageschaden. Genau deshalb konzentriert man sich auch praktisch ausschließlich auf die Verfolgung derjenigen, die urheberrechtsgeschütztes Material illegal in Umlauf bringen.
Anders als vielleicht viele andere sehe ich hier aber nicht einmal so sehr das Problem bei den großen Buchhändlern. Dank deutscher Buchpreisbindung, die auch für eBooks gilt, gibt es keinen Wettbewerb und die Preise bleiben entsprechend hoch.
Das ist eine rein politische Entscheidung - wie immer.
Ich persönlich lese nahezu ausschließlich englischsprachige Literatur. Diese beziehe ich im Ausland, wo es keine Buchpreisbindung gibt. Entsprechend ist dort der Abstand zwischen gedrucktem Buch und eBook auch weitaus größer. Außerdem kann ich durch die Wahl des Händlers entscheiden, zu welchem Preis ich mein eBook beziehe.
Das geht auch bei deutscher Literatur, die von ausländischen Händlern gedruckt oder digital vertrieben wird. Denn diese Händler interessiert logischerweise keine deutsche Buchpreisbindung. Leider ist das Angebot diesbezüglich noch immer sehr bescheiden.