Benutzer thomaskeup schrieb:
Vom einst sehr fortschrittlichen Mobilfunker E-Plus wird aus meiner Sicht nach Abwicklung durch Telefonica nicht mehr viel übrig bleiben. Die Zentrale wird nach München verlegt, zentrale Aufgaben werden nach München verlegt, die Spanier drücken ihren Stempel auf.
Ja, deine Sicht haben wir schon kennengelernt. Ich sehe es auch hier wieder ein wenig differenzierter. Zum einen bleibt Dirks der Chef und sagt wo's langgeht. Und da der Fisch bekanntlich immer vom Kopf her stinkt, wird die neue Telefonica wohl mindestens so fortschrittlich sein wie E-Plus.
Dass die Zentrale nach München wandert, war von vorn herein klar. Und meinem Geschmack nach sind die Münchener Adresse und das Gebäude selbst der weit prestigeträchtigere Sitz als diese hässliche Baracke am Düsseldorfer Flughafen. Aber gut, dazu mag sich jeder seins denken.
Über die "Spanier" und ihren "Stempel" muss man sich der Faktenlage nach übrigens auch keine allzugroßen Sorgen machen. Offenbar hast du dich noch nicht hinreichend mit der zukünftigen Eigentümerstruktur auseinandergesetzt. Selbstverständlich wird Telefonica zwar der klare Mehrheitsaktionär mit (zunächst) knappen 51,93 % bleiben. Der ganze Rest der Aktien befindet sich jedoch fest in der Hand vom bisherigen E-Plus-Eigner KPN (24,9 % derzeit im ersten Schritt - im zweiten Schritt 20,5 % und beim möglichen finalen Ziehen der Call-Option durch Telefonica 17,6 %) und im freien Streubesitz an der Börse (23,17 %). Die Spanier werden also alles andere als "durchregieren". Durch den Börsengang und die Fusion hat die spanische Telefonica S. A. die Zügel definitiv längst nicht mehr so fest in der Hand wie zuvor als 100 %-Eigner. Das kann man an der Stelle als positiv bewerten - je nachdem wie man zu der Geschäftspolitik der "Spanier" im Allgemeinen steht...