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LTE-Freischaltung ab Januar 2016 für Prepaid entfällt ist zweifelhaft


19.11.2015 20:53 - Gestartet von R o E s I
einmal geändert am 19.11.2015 21:00
Ich glaube nicht das LTE ab 2016 für Eplus Prepaid wegfällt, allerdings wird man bei Prepaidkunden auf 21,6 MBit/s im Downstream begrenzen. Zweitens würde das UMTS-Netz dadurch wieder stärker belastet soweit es überhaupt vor Ort vorhanden ist wenn LTE geblockt wird bei den Prepaid-Kunden die es nutzen.
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[1] Mr-Fly antwortet auf R o E s I
20.11.2015 07:11
Ist schon richtig, dass das passieren würde (UMTS stärker belastet).
Wenn man ehrlich ist, machen es aber die anderen Provider heute auch so mit den günstigen Ablegern. D.h. Die Frage ist ob e-plus sich das leisten kann , dieses weiterhin so zu machen.
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[1.1] IMHO antwortet auf Mr-Fly
20.11.2015 09:43
Benutzer Mr-Fly schrieb:
... Frage ist ob e-plus sich das leisten kann , dieses weiterhin so zu machen.
Ich verstehe Deine Frage als Frage, ob es sich Aldi leisten kann LTE ohne Aufpreis zu vermarkten.
Aber das ist doch das Kennnzeichen des jeweils am stärksten ausgelasteten Mobilfunknetzes einer geographischen Region. In US-Amerika hat ausgerechnet das Telekom-Mobilfunknetz "Telekom-USA" diese Rolle. Der Mobilfunker, dessen Zellenkapazitäten am häufigsten zu >90% oder mehr ausgelastet ist, verbessert das Nutzungserlebnis seiner Kunden dadurch, dass er bei hohen Maximalbandbreiten je Kunde die Kollisionen bei denen das Nutzungserlebnis aus Kundenperspektive auf unter 7,2MBit/s sinkt, am deutlichsten.
Wenn die Telekom ihr Netz zum selben Zeitpunkt nur zu 70% auslastet ereignet es sich viel seltener, dass die User beim Surfen bemerken, dass sie ein shared medium benutzen. Der eine Weg sind höhere Investitionssummen, der andere Weg ist höhere Maximalgeschwindigkeiten zu erlauben, damit statistisch auftretende Auslastungslücken stärker zur Gesamtperformance beitragen können. Telefonica hat soviele Kunden, dass das Verhältnis installierte Netzkapazität/Kunde schlechter ist als bei den Konkurrenten. Da hilft nur die Geschwindigkeitsschleusen aufdrehen und allen Leuten LTE anzubieten, sonst beklagt die Masse der Nutzer, dass das Netz zu häufig "ruckelt". Die Preise über das Preisniveau von Vodafone anzuheben und mehr zu Investieren geht erst dann, wenn die Leistung besser ist als die von Vodafone. Sollte das jemals passieren, gibt es eine Erdrutschbewegung am Mobilfunkmarkt. Wenn dann Kunden von Vodafone zu Telefonica abwandern verbessert sich aber wieder die relative Leistung je User im Vodafonenetz und die Motivation anderer Vodafone-user, zu Telefonica zu wechseln sinkt. Wir werden noch ganz lange Zeit den Wettbewerbszustand haben, dass Telefonica allen Kunden alle Masten uneingeschränkt zur Nutzung anbietet und die Geschäftskunden sich fragen, ob ein Tarif, bei dem ihnen D1 oder D2 nur 3,6MBit/s anbieten nicht vielleicht doch zuverlässiger funktioniert. In Zukunft heißt das Spiel: "Sind manchmal 21MBit von Telefonica unter Anwendungsbedingungen wirklich schneller als 7,2MBit von der Telekom?"

Mir ist es ehrlich gesagt wurscht, ob die Emails und Whatsapp-Nachrichten mit 0,1Sec oder 1Sec Verzögerung zugestellt werden, solange sie noch durchkommen. Geschäftskunden die z.B. als Außendienstverkäufer auf Dateien warten, während sie im Kundengespräch sind, sehen das natürlich anders.

Ist schon interessant, zwischendurch mitzubekommen, dass Telekom-USA sich oft wie Telefonica-Dtld benimmt. Es gibt eine Menge Kunden, denen der Preisunterschied ins Auge sticht, die den Leistungsunterschied zwischen Premiumnetz und Massennetz aber nicht bemerken.

Das Telefonicanetz wird das erste Netz sein, dass als Mobilfunknetz nennenswert viele (dünn besiedelte) Regionen haben wird, in denen LTE ohne UMTS (und ohne GSM) zur Verfügung stehen wird und in denen aus Kostengründen kein UMTS mehr errichtet werden wird. Die Vermarktung von allen Telefonica und Drillisch-Marken muss darauf hinzielen LTE allen Kunden zur Verfügung zu stellen, denn die Begründung "dafür habt ihr ja ein flächendeckendes UMTS-Netz" funktioniert nur bei der Telekom überzeugend. Dieses Argument ist unabhängig von der Anzahl der UMTS-Zellen in Großstädten.
Aus diesem Grund sind auch O2 und VF in der Vorreiter für VoLTE (das so fürchterlich klemmt). Diese Netze werden ab ca. 2018 von ihren Kunden kritisiert werden, wenn die dann in LTE-ohne-UMTS&ohne-GSM-Gebieten nur Surfen aber nicht telefonieren können sollten. Die 98%-Regionen der Ausbauverpflichtung bekommen weder neue GSM-Standorte noch neue UMTS-Zellen und Indoor auf dem Land wir VoLTE800 ein Hit, während UMTS2100 nie eine gute Indoor-Voiceversorgung bringen wird. Erst 10km durch die Luft und dann noch 2 Gebäudewände durchdringen, ist von einem UMTS2100-Signal zu viel verlangt.

Highspeed-für-jedermann, mag eines Tages bei Aldi vielleicht durch 21MBit für jedermann ersetzt werden, aber eine LTE-Sperre werden wir im gesamten Telefonica-Dtld-Netz nicht mehr erleben. Das wäre kein Schuß ins Knie, das wäre ein Schuß ins Herz, dann würden die Unzulänglichkeiten der UMTS-Indoor-Versorgung Monsterwellen schlagen.
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[1.1.1] wolfbln antwortet auf IMHO
20.11.2015 12:32
Benutzer IMHO schrieb:
Benutzer Mr-Fly schrieb: Highspeed-für-jedermann, mag eines Tages bei Aldi vielleicht durch 21MBit für jedermann ersetzt werden, aber eine LTE-Sperre werden wir im gesamten Telefonica-Dtld-Netz nicht mehr erleben. Das wäre kein Schuß ins Knie, das wäre ein Schuß ins Herz, dann würden die Unzulänglichkeiten der UMTS-Indoor-Versorgung Monsterwellen schlagen.

Du hast mit vielem recht. Ich kenne kein Land in Europa, wo der Marktführer nach Kunden das immer noch schlechteste Netz hat. Die Kunden auf dem Land werden sie nur durch LTE halten können.

Aber für 2016 hat Telefónica ein Problem: Mitte des Jahres soll LTE der Teilnetze zusammengeschaltet werden. Vorher geht das auch wegen der Verträge mit Drillisch nicht.
Nur jetzt ist für alle Eplus/Base Kunden LTE kostenlos frei. O2 ist dagegen der restriktivste Anbieter von LTE. Kein einziges prepaid Angebot mit LTE gibt es. Damit fährt Telefónica hier einen deutlich anderen Kurs als in GB oder selbst ESP.
Nur dann stellt sich die Gretchenfrage: Entweder man gibt LTE für alle frei oder man verlangt für alle einen Aufpreis.
Es wäre schlicht unvermittelbar, dass ehem Eplus-Kunden für das dann identische 3G/4G-Netz nichts zahlen, während von O2- Kunden ein Aufpreis genommen wird.
Da bei allen Base und Eplus-Verträgen LTE nicht Vertragsbestandteil ist, halte ich die Verlängerung der Freiaktion nicht für ausgemacht. Bei vorherigen Verlängerungen wusste man 6 Wochen zuvor Bescheid. Heute erwartet Base vom Kunden eine Vertragsverlängerung für Jahre, kann aber nicht sagen, ob man in 6 Wochen noch LTE hat. Das ist doch kein Marketing!
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[1.1.2] Mr-Fly antwortet auf IMHO
20.11.2015 13:20
Du hast recht bzgl. der Netzperformance.
Das Problem in .de ist aber, dass die Provider und deren Günstigableger zur Zeit massiv probieren über das Feature (LTE) unterschiede zu bringen.
Denn seien wir ehrlich, die meisten Nutzer werden keinen Unterschied zwischen 7,2 MBit und 50 MBit im endeffekt bemerken.
Wenn es danach geht (bzgl. Laufzeiten) dann dürften die Provider heute keine Drosselung machen, denn die kostet eigentlich noch viel mehr Bandbreite, weil ein Gerät ständig eine Frequenz blockiert, weil die Übertragung noch läuft.
Und gerade da gehen wir bei vielen Anbieter ja gerade einen Schritt zurück statt vor.
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[1.1.2.1] Wiesodenn antwortet auf Mr-Fly
26.11.2015 09:43

bemerken.
Wenn es danach geht (bzgl. Laufzeiten) dann dürften die Provider heute keine Drosselung machen, denn die kostet eigentlich noch viel mehr Bandbreite, weil ein Gerät ständig eine Frequenz blockiert, weil die Übertragung noch läuft. Und gerade da gehen wir bei vielen Anbieter ja gerade einen Schritt zurück statt vor.


Ich stimme dir voll zu...Warum kriegen sie das in diesem Land nicht hin...naja, hier kriegen die ja nichts hin...
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[1.1.2.2] IMHO antwortet auf Mr-Fly
27.11.2015 10:24
Benutzer Mr-Fly schrieb:
... keine Drosselung machen, denn die kostet eigentlich noch viel mehr Bandbreite, weil ein Gerät ständig eine Frequenz blockiert, ...

??? Leider bin ich nur Amateur, der sich eingelesen hat. Aber LTE wurde daraufhin optimiert, dass die Kunden keine Frequenzkanäle blockieren, sondern chaotische alle Carrierfrequenzen nutzen können, die gerade verfügbar sind. Gleichzeitig wird keine Carrierfrequenz mehr eklusiv für irgendjemanden reserviert. Jemand der nichts überträgt kann auch nichts blockieren.
Mir fehlt eine fachkundige Beschreibung wie LTE auf 64kbit/s oder 16kbit/s drosselt. Denkbar ist, dass der gedrosselte Kunde einfach nicht mehr so oft angefunkt wird. Aber das ist ganz bestimmt ein Verfahren, das die "weggedrosselte" Bandbreite den anderen Kunden zur Verfügung stellt.
Vielleicht mag ein Fachkundiger sich dazu äußern.
Die vereinfachenden Graphiken, die den LTE-Datenstrom nicht mehr als parallele, unerschiedlich-farbige Pfeile sondern als Mosaik verschiedenfarbiger Datenpakete zeigen, sind niedlich und anschaulich, erklären den Drosselmechanismus aber nicht. Ein Abschalten höherwertiger Modulationen einzeln je Kunde wäre jedenfalls kontraproduktiv.
Das Drosseln hilft der Kaufleuten doppelt: Es zwingt die Powersurfer in teurere Tarife und verlangt dadurch von diesen sich an den Investitionen stärker zu beteiligen. Die, die nicht mehr bezahlen, hindert es daran, den Kunden Kapazität wegzunehmen, die dafür bezahlen, das bezahlte Highspeedvolumen aber nur zu 90% nutzen. Es geht nicht gut, wenn alle für nur für 1GB/Monat bezahlen aber alle insgesamt 2GB saugen. Das ist in einem Shared medium nicht sinnvoll. Insgesamt müssen die Kunden die von Ihnen beanspruchte Leistung bezahlen. Es kann nicht jeder 100% zahlen und 200% verbrauchen.