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Was passierrt, wenn die Kapazitätsgrenze von maximal 30% überschritten wird?


26.03.2016 08:18 - Gestartet von Tom85
Was würde eigentlich passieren, wenn Drillisch einen derartigen Kundenzuwachs hätte, sodass der Anteil der Kunden im Telefonica-Netz über Drillisch mehr als die vereinbarten maximalen 30% der Kapazität liegen? Dürfte Drillisch dann einfach keine weiteren Anschlüsse schalten, oder würden Drillisch-Kunden auf Netzebene benachteiligt behandelt ggü. Telefinica-Kunden? Oder müsste Drillisch dann für viel Geld weitere Kapazitäten von Telefonica kaufen?
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[1] Bluehaven63 antwortet auf Tom85
26.03.2016 08:50
Benutzer Tom85 schrieb:
Was würde eigentlich passieren, wenn Drillisch einen derartigen Kundenzuwachs hätte, sodass der Anteil der Kunden im Telefonica-Netz über Drillisch mehr als die vereinbarten maximalen 30% der Kapazität liegen? Dürfte Drillisch dann einfach keine weiteren Anschlüsse schalten, oder würden Drillisch-Kunden auf Netzebene benachteiligt behandelt ggü. Telefinica-Kunden? Oder müsste Drillisch dann für viel Geld weitere Kapazitäten von Telefonica kaufen?

Ich denke eher das Drillisch über früher oder später vom Markt wieder verschwinden wird.Den mit den billigen Preisen kann man über kurz oder lang keinen Mobilfunk betreiben.
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[2] IMHO antwortet auf Tom85
26.03.2016 09:46
Benutzer Tom85 schrieb:
Telefonica-Netz über Drillisch mehr als die vereinbarten maximalen 30% der Kapazität liegen? Dürfte Drillisch dann einfach keine weiteren Anschlüsse schalten
Theoretisch: Die Kunden kriegen ein Besetztzeichen. Die Kapazität reicht nicht für sofortige Bedienung der Kundennachfrage und die gefühlte/erlebte Kapazität je Kunde sinkt.
Praktisch: Drillisch verhandelt frühzeitig mit allen drei Netzbetreibern, wer ihnen zusätzliche Kapazität vermietet. Aber keiner der Netzanbieter ist in einer Zwangslage sich mit Drillisch zu (für Drillisch) günstigen Konditionen zu einigen. Drillisch hat dann genauso gute und schlechte Karten wie Mobilcom-Debitel.

Im Moment war Drillisch für Telefonica der weiße Ritter die E+Fusion genehmigt zu bekommen und sie haben ein paar Kunden aus dem VF-Netz mitgebracht. Wenn in 15 Jahren auch die LTE800-Zellen auch auf dem Land gut ausgelastet sind, wird es Telefonica nicht mehr so notwendig haben, seinen eigenen Marken eine Konkurrenz zur Seite zu stellen. Im Moment ist Drillisch dafür gut, die neuen LTE-Funkzellen auszulasten, die errichtet werden müssen, um die Vorgaben 98-99% der Bevölkerung mit >10MBit/s zu versorgen, preisgünstig erfüllen zu können.

Aber Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Andere MVNOs halten sich ja auch am Markt. Drillisch kann halt nur über den Preis und nicht über seine Reputation. Letzlich muss auch bei Drillischkunden die Rechnung der Kunden den weiteren Netzausbau refinanzieren. Von daher wundert mich der Ausspruch (überspitzt): "Wir haben alle Vorteile eines Netzbetreibers, aber wir bezahlen die Investitionskosten nicht" schon ein wenig. Mal sehen. Mit drei echten Netzbetreibern darunter einer Telefonica die LTE800 auf dem Land ausbaut tut sich perspektivisch auf dem Land mehr als mit einem Quadropol bei dem E+ auf die Nutzung von LTE900 geklagt hat und noch immer nicht mt dem LTE-Flächenausbau begonnen hat.

Ich finde es spannend, wohin die Reise mit Drillisch im fusionierten Telefonicanetz geht. Eine Perspektive, dass Drillisch etwas zu Stande bekommt, das E+ mit KPN im Hintergrund nicht finanzieren konnte, halte ich für eine riesige Zeitungsente. Von daher werden wir bestimmt kein echtes viertes Netz sehen. Ein Rumpfnetz nur in den Städten, das auf dem Land ins Telefonicanetz roamt, wäre eine spannende Konstruktion scheitert dann in der Praxis aber auch am exorbitanten Preis der Frequenzlizenzen. Die 1800er Frequenzen waren teuer und mit LTE 2600 oder LTE 3500 gewinnt man keinen Blumentopf. Dass Mofu2100-MHz-Frequenzen billig versteigert werden kann ich mir auch nicht vorstellen. Die NEtzbetreiber haben viel in die UMTS-Struktur investiert, da werden sie es nicht an einer fehlenden Funklizenz scheitern lassen, amortisierte intakte Investitionen weiterzubetreiben.