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Vor ZigBee kapituliert


13.06.2016 13:37 - Gestartet von darcduck
Nun hat also auch die Telekom eingesehen, dass man um ZigBee nicht mehr drumrun kommt. Müsste ich wetten, würde ich auch auf ZigBee setzen. Mein zweiter Favorit ist Z-Wave. Homematic, Enocean, Lox-Air werden m.E. nur Nischen besetzen. Aber auch Z-Wave wackelt, da es bei Lichtsteuerung mit ZigBee an verfügbaren und bezahlbaren Produkten nicht mithalten kann. Aber gerade die sinnvolle Ansteuerung von Licht ist beim SmartHome immer mit dabei. Und gerade auf dem Leuchtmittelmarkt erleben wir seit ein paar Jahren einen Umbruch. Egal ob Glübirne, Halogen oder Leuchtstoffröhre, alles lässt sich heute recht gut durch LED ersetzen und dabei mit neuen Features ausrüsten. Spätestens seit es nicht nur RGB-LED streifen und Glühbirnen gibt, sondern auch Weiße LED bei denen man neben dem Dimmen auch noch die Farbtemperatur einstellen kann braucht man neue Ansätze diese anzusteuern.

Infrarot oder proprietäre Funkprotokolle mögen den Übergang erleichtern, aber wer will schon für jede Lampe irgendwo eine unansehnliche kleine Fernbedienung rumliegen haben? Spätestens wenn man solche Farbakzente setzen will, denkt man unweigerlich darüber nach wie man das nun ansteuert. Man hat dann vielleicht noch kein "Smart"Home, aber immerhin höchstwahrscheinlich eine funkvernetzte Steuerung und damit ist der Fuß in der Tür für wirkliche SmartHome Anwendungen.

Also wer seinen Funkstandard für SmartHome noch an ZigBee vorbeiziehen lassen will, der sollte schleunigst preisewerte(re) Komponenten zur Lichtsteuerung anbieten, sonst ist es m.E. zu spät.

Aber auch bei ZigBee ist noch nicht alles in Trockenen Tüchern. Licht funktioniert wohl mittlerweile recht gut Herstellerübergreifend, kleine Komponenten wie Rauchmelder und Funksteckdosen tun wohl auch, aber bei komplexeren Geräten wie Heizung und Co. hat Z-Wave noch die Nase vorn. Wobei ich hier auch (W)LAN als vertretbare Alternative begreife.

Was ich mich am WE gefragt habe: Gibt es eigentlich eine Dunstabzugsumlufthaube mit SmartHome Anbindung? Meine ist in 3 Stufen regelbar und hat Licht dran. Das Licht könnte man gut in eine "Zimmer Licht Aus" Funktion einbinden und die Luftstromstufe könnte man ggf. auslesen um die Lüftungsanlage des Hauses automatisch etwas hochzufahren. Ansonsten könnte da natürlich auch eine Art Rauchmelder und Temperatursensor eingebaut sein, der jedoch nicht bei kleinster Rauchentwicklung einen Alarm auslöst, sondern Temperatur und Rauchentwicklung als analoges Signal bereitstellt. Dann kann man selbst festlegen wann die Hitzeentwicklung zu groß ist (weil das Öl in der Pfanne brennt) oder unangenehm viel Rauch entsteht (weil das Wasser verkocht ist und nun das Essen anbrennt).

Vielleicht kennt ja auch jemand ein Raspberry Projekt für sowas?

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[1] comfreak antwortet auf darcduck
13.06.2016 15:41
Benutzer darcduck schrieb:
um ZigBee nicht mehr drumrun kommt. Müsste ich wetten, würde ich auch auf ZigBee setzen. Mein zweiter Favorit ist Z-Wave. Homematic, Enocean, Lox-Air werden m.E. nur Nischen besetzen. Aber auch Z-Wave wackelt, da es bei Lichtsteuerung mit ZigBee an verfügbaren und bezahlbaren Produkten nicht mithalten kann.

Aber auch bei ZigBee ist noch nicht alles in Trockenen Tüchern. bei komplexeren Geräten wie Heizung und Co. hat Z-Wave noch die Nase vorn. > Wobei ich hier auch (W)LAN als vertretbare Alternative begreife.


Z-Wave hat einige Vorteile ggü. ZigBee, nicht zuletzt, dass die Geräte herstellerunabhängig funktionieren: http://www.siio.de/funksysteme-fuer-das-smart-home-im-vergleich/. Seit Neustem lässt sich übrigens auch die beliebte Philips Hue in ein Z-Wave System einbinden, nämlich mit dem Devolo Z-Wave Hub.
Das Problem eines möglichen Ablebens der Hersteller bekommt man nicht in den Griff, es sei denn man nutzt eine lokale Lösung ohne Cloudanbindung, muss dann aber oft basteln.

Aber letztlich ist eine lokale Lösung immer noch die sicherste, denn die größte Sicherheitslücke ist immer noch, dass das Haus von außen angreifbar wird. Dagegen hilft nur, die smarte Lösung nur lokal zu Hause ohne Cloud zu benutzen und auf den Komfort zu verzichten. Damit bleibt aber noch das Problem potentieller Funkangriffe von außen.
Dafür kann man dann das Haus entweder "dumm" lassen, oder bestenfalls beim Neubau / Grundsanierung eine kabelgebundene KNX-Lösung verlegen und auch dieses dann nur von innen benutzen, nicht per Internet-/Cloud-vernetzt.

Aus meiner Sicht wäre Smarthome etwas, das ich sofort einsetzen würden, wenn es einfach vernetzbar, sicher und ohne Cloud nutzbar wäre. Aber soweit sehe ich die Industrie da wohl noch nicht. Ideen zur Umsetzung hätte ich allerdings reichlich ;-)