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Impulswahlverfahren/Notruf


16.12.2016 20:47 - Gestartet von Telly
Wie sieht es nun wirklich mit Impulswahlverfahren aus? Und funktionieren die Notrufgeräte, die man sich vom Roten Kreuz u. a. holen kann.

Kann man die mitlerweile eigentlich auch an einem normalen DSL-Anschluss betreiben? Ich bin da nicht auf dem Laufenden.

Telly
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[1] marius1977 antwortet auf Telly
17.12.2016 09:53
Benutzer Telly schrieb:
Wie sieht es nun wirklich mit Impulswahlverfahren aus? Und funktionieren die Notrufgeräte, die man sich vom Roten Kreuz u. a. holen kann.
Natürlich wird IWV unterstützt. Sonst hätte man auch kein Wählscheibentelefon exemplarisch abgebildet, ebenso sind diese im HVT notstromversorgt.
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[2] noplease antwortet auf Telly
22.12.2016 13:07
Hallo Telly,

das sind mehrere und durchaus verschiedene Paar Stiefel.
Grundlegende Infos findest Du hier:
https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/die-10-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-umstellung-auf-den-ip-anschluss-65450
Diese '10 wichtigsten Fragen und zur Umstellung auf den IP-Anschluss' der Telekom sollte eigentlich jeder finden können, da sich viele Fragen damit schon beantworten.
Schau für Deine Fragen dort einmal in 7. und 9. nach...

Ergänzend hätte ich noch das hier:
https://www.teltarif.de/telekom-ende-isdn-...
und bitte berücksichtigen, dass das schon etwas älter, vom 28.04.2014 ist.

Benutzer Telly schrieb:
Wie sieht es nun wirklich mit Impulswahlverfahren aus?
Wenn der Anschluss bis dahin ein SinglePlay-Anschluss ist, der ausschließlich Analogtelefonie nutzt, wird man nach der Umstellung im Normalfall ein Telefon mit Impulswahl/Wählscheibe weiter nutzen können, da dann zum Kunden hin mit entsprechender Hardware ein POTS-Anschluss (klassischer Telefonanschluss) simuliert wird, der auch das kann.
Die Umsetzung auf VoIP erfolgt dann spätestens im Hauptverteiler (HVt).

Das heißt aber nicht, dass alles bleibt, wie es ist.
Für gewöhnliche normale Gespräche ändert sich grundsätzlich nichts. Die Notstromversorgung sollte man sich aber explizit für den jeweiligen Anschluss zusichern lassen, wenn man sie braucht.
Dass ein POTS-Anschluss für den normalen Betrieb mit Strom von Anbieterseite aus versorgt wird, heißt nicht immer auch, dass er bei Ausfall der allgemeinen Versorgung weiter versorgt wird.

Benutzer Telly schrieb:
Und funktionieren die Notrufgeräte, die man sich vom Roten Kreuz u. a. holen kann.
Das lässt sich nur konkret bezogen auf das jeweilige Gerät und den jeweiligen Anschluss zuverlässig beantworten.
Inzwischen haben alle ernsthaften Anbieter passende Lösungen und können auch beantworten, für welche Anschlüsse ihre Geräte auch weiter funktionieren.

Wie schon beschrieben erfolgt die Umsetzung auf VoIP spätestens im Hauptverteiler (HVt). Für Sprachverbindungen ist das kein Problem, aber wenn Binär-Informationen per analogem Tonsignal übertragen werden sollen, können die Codecs, die zur Komprimierung eingesetzt werden, diese nicht immer 1:1 zur Gegenstelle übertragen. Das gilt sinngemäß auch für alle Funktionen, für die DTMF-Töne benutzt werden und für Modems und Telefax-Geräte, dafür wird es wohl keine allgemein zugesicherte Unterstützung geben.

Leistet das Notruf-Gerät z.B. automatische Anwahl und danach reine Sprachübertragung und ist die Rufnummernübermittlung (CLIR) aktiviert, sehe ich keine Probleme.
Für reine 112-110-Notrufe sehe ich sogar eine Verbesserung, da ab dann der Standort gemeldet wird und nicht nur der Vorwahlbereich. Das gilt nach meinen Informationen für die Telekom im eigenen Netz (die ihre Gespräche ab HVt separat und nicht mit dem übrigen Datenverkehr führt), aber nicht unbedingt auch für jeden anderen Provider.
(Haus)Notrufzentralen erhalten diese IDetail-nfos nicht automatisch. Sie müssen die Anrufe an der Rufnummer oder über zusäztlich übermittelte Informationen erkennen - auch hier gilt: im Detail und auf den konkreten Fall bezogen abklären.

Da ein Notrufgerät mitunter ein wenig mehr Energie benötigt als ein Wählscheibenapparat oder ein simples Tastentelefon, in jedem Fall die Notstromfrage (schriftlich) klären.
Bei Geräten mit Netzteil sollte man gleich über eine kleine eigene USV nachdenken, die gibt es mit geringer Leistung als 'etwas dickere' Steckdosenleiste auch von bekannten Marken schon für erschwingliche Preise. Bei Notrufgeräten mit integriertem Akku verlängert man so auch die Überbrückungszeit.

Benutzer Telly schrieb:
Kann man die (Anm.: es ging um Notfrufgeräte) mittlerweile eigentlich auch an einem normalen DSL-Anschluss betreiben?
An einem normalen DSL-Anschluss gibt es nur IP-Protokoll-Übertragung. Es muss also eine Umsetzung erfolgen, z.B. durch einen Router oder entsprechenden Adapter. Die oben beschriebenen Einschränkungen gelten grundsätzlich für jede Umsetzung auf VoIP - egal ob vor dem Hausanschluss oder durch einen eigenen Router oder Telefonieadapter. Alles außer Sprache lässt sich nicht sicher übermitteln, die Notstromfrage ist zu klären, notfalls selbst zu lösen.
Für den DSL- bzw. IP-betrieb empfiehlt es sich, auf entsprechende Geräte zu wechseln.

Benutzer Telly schrieb:
Ich bin da nicht auf dem Laufenden.
Ich hoffe, ich konnte Laufen helfen ^^

Zwei Dinge vielleicht noch:
Während der gute alte Analoganschluss eine absolut intakte Doppelader brauchte, da ein entsprechender Stromfluss nötig war, kommt ein DSL-Anschluss, der hochfrequente Signale benutzt, auch bei einem geringen Defekt noch durch.
Wie auch bei anderen Meldeanlagen und Sicherheitssystemen, sollte man auch da gut abwägen, ob die Alternative Mobilfunk praktikabel ist. Bei allgemeinen Notlagen dürften die Mobilfunknetze schnell an ihre Grenzen stoßen und nicht alle Stationen sind so lange notstromversorgt, wie eine Vermittlungsstelle.


@marius1977:
Das Bild am Beitrag hier auf Teltarif hat in dieser Hinsicht null Aussagekraft.
Ebenso könntest Du von einer Plakatwerbung für das Tropical Island Resort vor einem Autohaus darauf schließen, dass in jedem Fahrzeug Sand im Fußraum liegt. ;)

Gruß np
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[2.1] marius1977 antwortet auf noplease
24.12.2016 11:24
Benutzer noplease schrieb:
@marius1977:
Das Bild am Beitrag hier auf Teltarif hat in dieser Hinsicht null Aussagekraft.
Ebenso könntest Du von einer Plakatwerbung für das Tropical Island Resort vor einem Autohaus darauf schließen, dass in jedem Fahrzeug Sand im Fußraum liegt. ;)
Ich meinte auch das Wählscheibentelefon im Telekom-Video :-)

Was die Notstromversorgung angeht sind die DSLAM und damit auch POTS-Karten definitiv gepuffert.
Frohe Weihnachten!