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Vier Adern


12.01.2017 17:02 - Gestartet von hans91
An wie vielen Anschlüssen liegen bundesweit denn so viele Adern bis zum HVt? Das ist bei Privatkunden doch sicher sehr selten der Fall, sonst hätte man die zwei zusätzlichen Adern sicher schon viel früher genutzt, um DSL schneller zu machen.
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[1] ger1294 antwortet auf hans91
12.01.2017 21:02
Benutzer hans91 schrieb:
An wie vielen Anschlüssen liegen bundesweit denn so viele Adern bis zum HVt? Das ist bei Privatkunden doch sicher sehr selten der Fall, sonst hätte man die zwei zusätzlichen Adern sicher schon viel früher genutzt, um DSL schneller zu machen.
Gerade bei Privatkunden ist es oft am wenigsten ein Problem.
So liegen in fast jedem EInfamilienhaus 6 oder 10 DA (Doppeladern).

Problematischer ist es eher in Altbau-Mehrfamilienhäusern oder alten Stadthäusern, da dort tatsächlich oft nur 10 DA für 8 oder gar 10 Wohn/Büroeinheiten vorhanden sind, da in den 30ern oder 50ern in einem Wohnhaus niemand mehr als einen Anschluss hatte.

In Bürogebäuden ab den 60ern / 70ern sollte es i.d.R. auch kein Problem sein, da damals ja noch alles analog war, d.h. für 10 Leitungen auch 10 DA geschalten wurden.

Man hat dies übrigens auch früher schon genutzt, nämlich bei SDSL gab es das auch schon. Allerdings sind die Router und sicher auch die Anschlusstechnik für solches Line Bonding deutlich teurer, daher ist es halt für Privatkunden nicht interessant. Wobei ich kannte sogar mal einen Kunden, da gab es auf dem Bauernhof überhaupt kein ADSL, da es für DSL 384 gerade zu viel Dämpfung war. Der hat sich mit den 3 anderen Mietern auf dem Gelände zusammengetan und sie hatten einen 2048 kbit/s SDSL Anschluss zusammen mit Line Bonding und das war sogar bezahlbar (glaub 249 € im Monat, also rund 65 € pro Partei)
Besser als ISDN ohne Flatrate Möglichkeit auf jeden Fall.
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[2] Kai Petzke antwortet auf hans91
13.01.2017 11:43
Benutzer hans91 schrieb:
An wie vielen Anschlüssen liegen bundesweit denn so viele Adern bis zum HVt? Das ist bei Privatkunden doch sicher sehr selten der Fall,

Viele der zu Privatkunden verlegten Telefonkabel enthalten vier Adern, so dass damit zumindest das Bonding von zwei Anschlüssen möglich ist. Eigentlich sollte sich auf zwei Adernpaaren sogar die dreifache Geschwindigkeit wie auf einem Adernpaar erzielen lassen. Dazu wird ein weiteres Signal zwischen den beiden Paaren aufgespielt. Man kann sich das vereinfacht so verstellen, dass bei vier Adern drei Leitungen als Signalleitung und die vierte als gemeinsame Rückleitung verwendet wird.

Aber das hier vorgestellte Produkt wendet sich ja an Geschäftskunden. Und da sind von früher meist noch mehrere Kabel vorhanden: Zweimal ISDN-S0 als Anlagenanschluss mit Nummernblock, daneben noch eine Analogleitung fürs Fax und ein reiner DSL-Anschluss fürs Internet.
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[3] ADSL Hardware gibts schon 10 Jahre...
denis_gaebler antwortet auf hans91
13.01.2017 13:17
Benutzer hans91 schrieb:
An wie vielen Anschlüssen liegen bundesweit denn so viele Adern bis zum HVt? Das ist bei Privatkunden doch sicher sehr selten der Fall, sonst hätte man die zwei zusätzlichen Adern sicher schon viel früher genutzt, um DSL schneller zu machen.
Ich hab mich vor 2010 mal damit beschäftigt, Telekom will es einfach nicht, keine Ahnung warum. Für ADSL gabs bonding hardware schon ewig, war in Nordamerika und UK verwendet.
Es gibt aber zwei Möglichkeiten, das Bonding bis zum Hvt und was ich schonmal ausprobiert habe, Root Server mieten, 4 DSL Anschlüsse bestellen und zwischen Root Server und dem Router zu Hause Bonding implementieren.
Es gibt auch Provider die MLPPP für xDSL schon seit 10 Jahren anbieten, die haben dann zwar kein Root Server aber das Bonding ist auch zwischen deren Hardware und dem Endkunden, weil bisher niemand diese Hardware im Hvt wollte, keine Ahnung warum, kann man bestimmt auch in der Einschubgröße bauen, die im Hvt oder Outdoor DSLAM gebraucht wird.

Wieder ein Fall von die Idee ist gut nur die Telko-Anbieter nicht bereit.

Denis.
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[3.1] ger1294 antwortet auf denis_gaebler
14.01.2017 13:05
Benutzer denis_gaebler schrieb:

Wieder ein Fall von die Idee ist gut nur die Telko-Anbieter nicht bereit.

Ich denke das Problem sind halt auch die Kosten. Solche Hardware ist keine Massenhardware, daher deutlich teurer und das kann man gerade bei Privatkunden eben oft nicht über den Monatspreis abbilden (amortisieren).

Mir ist z.B. ein Ort bekannt, wo man FTTC/VDSL ausbauen wollte und sogar über FTTB mit Glasfaser bis ins Haus nachgedacht hat, allerdings war die Bedingung, dass jeder Interessierte einen 2 oder 3 Jahresvertrag zum Preis von ca. 60 € mtl. abschließt und einmalig 200 € zahlt. Letztlich war das Interesse zu gering da die Leute halt alles lieber für 19,99 haben wollten und es blieb weiter bei DSL 384 oder ISDN (weiß ich nicht mehr genau)

Und dann gibt es in der Tat in Mehrfamilienhäusern noch ein anderes Problem:
Meine obige Aussage über genügend verfügbare Adern bezog sich auf den Hausanschluss. Jedoch sind inhouse, also vom Keller bis zur Wohnung in den meisten Mehrfamilienhäusern nur 4-adrige Leitungen verlegt, in noch älteren Häusern teilweise nur 2 oder 3 einzelne Adern. (nicht Adernpaare). Und da oft keine Leerrohre genutzt wurden, sondern die Leitungen in den Putz gelegt sind, wäre eine Erweiterung hier sehr sehr aufwendig und vor allem Sache des Haus/Wohnungseigentümers. Und da scheitert es dann wieder an den Kosten bzw. der Einwilligung der anderen Eigentümer oder des Eigentümers.

Und gerade dieser Aspekt lässt den potentiellen Kundenkreis dann schnell sehr klein werden und eine Linecard oder ein Einschubgehäuse muss ja auch gefüllt werden, d.h. macht keinen Sinn, wenn ich dann nur 3-4 Kunden anschalten kann.