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Wieso Tiefbau?


23.01.2017 10:50 - Gestartet von radneuerfinder
einmal geändert am 23.01.2017 10:53
Das "Glasfaser teuer wegen Tiefbau" (80 % der Kosten), scheint mir ein vorgeschobenes Argument. Millionenfach hängen in Deutschland Telefonleitungen an Holzmasten. Ist das ein Problem, oder eine vergessene Technik? Nein:
https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/warum-glasfaser-ausbau-ueber-holzmasten-kein-holzweg-ist-65552
Deshalb:
http://www.golem.de/news/glasfaser-nun-haengt-die-kabel-doch-endlich-auf-1701-125440.html
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[1] Nordisch_66 antwortet auf radneuerfinder
23.01.2017 11:31

einmal geändert am 23.01.2017 13:36
Das Thema, die Leitungen hochzuhängen anstatt zu vergraben, ist ja schon mehrfach diskutiert worden. Das Schöne daran ist, dass wir bereits wissen, dass es - dank jahrelanger praktischer Erfahrungen - funktioniert. Was mich stört, sind Redakteure, die sich einfach nicht gut vorbereiten und solche Themen nicht ansprechen. Das wäre in diesem Interview sehr wünschenswert und angebracht gewesen.

Benutzer radneuerfinder schrieb:
Das "Glasfaser teuer wegen Tiefbau" (80 % der Kosten), scheint mir ein vorgeschobenes Argument. Millionenfach hängen in Deutschland Telefonleitungen an Holzmasten. Ist das ein Problem, oder eine vergessene Technik? Nein:
https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/warum-glasfaser-ausbau-ueber-holzmasten-kein-holzweg-ist-65552
Deshalb:
http://www.golem.de/news/glasfaser-nun-haengt-die-kabel-doch-endlich-auf-1701-125440.html
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[2] Rotbaertchen antwortet auf radneuerfinder
23.01.2017 14:25
Benutzer radneuerfinder schrieb:
Das "Glasfaser teuer wegen Tiefbau" (80 % der Kosten), scheint mir ein vorgeschobenes Argument.
Nein, Tiefbau ist teuer. Daran ist nicht zu rütteln.


Millionenfach hängen in Deutschland Telefonleitungen an Holzmasten.
Naja, millionenfach betrifft aber nur die Zahl der Masten, nicht der Leitungen:
"So hat die Telekom mehr als drei Millionen Holzmasten in ihrem Bestand, weil sie mehr als 100.000 Kilometer oberirdische Linien im Netz hat."

Ist das ein Problem, oder eine vergessene Technik? Nein:
https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/warum-glasfaser-ausbau-ueber-holzmasten-kein-holzweg-ist-65552
Schade, dass der Artikel die Frage nicht beantwortet und auslässt, wie störanfällig die aufgehängten Leitungen sind. Stürme und entwurzelte Bäume sind in Deutschland nicht selten.

Deshalb:
http://www.golem.de/news/glasfaser-nun-haengt-die-kabel-doch-endlich-auf-1701-125440.html
Der Meinung kann man sein, muss aber nicht. Es spricht auch eine Menge dagegen. Söranfälligkeit habe ich genannt. Hinzu kommt die Landschaftsverschandelung, die in diesem Fall nicht sein muss. Windräder kann man nicht vergraben, Glasfaserleitungen aber schon.
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[2.1] radneuerfinder antwortet auf Rotbaertchen
23.01.2017 14:48
Hallo? Die Masten stehen millionenfach schon. Einfach ein 2. (Glasfaser)Kabel dranhängen. Und da wo die Leitungen nicht in der Erde sind, ist dort die Störanfälligkeit sehr hoch? Ist da was bekannt, nach all den Jahrzehnten?
...
Nein, ist nicht.

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[2.1.1] Rotbaertchen antwortet auf radneuerfinder
23.01.2017 16:40
Benutzer radneuerfinder schrieb:
Hallo? Die Masten stehen millionenfach schon. Einfach ein 2. (Glasfaser)Kabel dranhängen. Und da wo die Leitungen nicht in der Erde sind, ist dort die Störanfälligkeit sehr hoch? Ist da was bekannt, nach all den Jahrzehnten?
...
Nein, ist nicht.

Du willst jetzt nicht wirklich Sturmschäden bei Telefonmasten (die es unterirdisch nicht gibt) komplett vom Tisch wischen...?
In den USA ist das deutlich häufiger als in Deutschland. Nach jedem Umwetter ist das Telefon dann tot, oftmals für viele Tage. Nein danke.
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[2.1.1.1] radneuerfinder antwortet auf Rotbaertchen
23.01.2017 18:23

einmal geändert am 23.01.2017 18:25
Dann schlage ich Rotbaertchen einen Umzug nach Deutschland vor. :-)
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[2.1.1.1.1] Rotbaertchen antwortet auf radneuerfinder
24.01.2017 08:50
Benutzer radneuerfinder schrieb:
Dann schlage ich Rotbaertchen einen Umzug nach Deutschland vor. :-)

Ich wohne nicht in den USA.

Ok, nochmal für Dich ausführlicher:
- In den USA: Viele Telefonmasten, wenig Tiefbau. Bei Sturm: Häufige tagelange Ausfälle.
- In Deutschland: Wenig Telefonmasten, viel Tiefbau. Bei Sturm: Wenige tagelange Ausfälle.
Conclusio: Deutschland sollte sich in dieser Hinsicht die USA nicht als Vorbild nehmen, sondern in Tiefbau investieren, um tagelage Störungen zu vermeiden.

Ja, von mir aus können abgelegene Orte statt mit Richtfunk auch mit Telefonmasten versorgt werden. Das Rückgrat des Netzes sollte aber verbuddelt werden! (Ja, auch wenn dann wieder andere Probleme auftreten wie wildgewordene Bagger, die das Kabel durchtrennen, oder Ausspülungen).
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[2.1.1.1.1.1] radneuerfinder antwortet auf Rotbaertchen
24.01.2017 09:29

3x geändert, zuletzt am 24.01.2017 09:35
Na, allmählich nähern wir uns an.

Ich wollte einfach nur auf die Millionen Haushalte in Deutschland verweisen, die seit Jahrzehnten bereits über an Masten hängende Leitungen versorgt werden. Tagelange, großflächige Ausfälle dort sind mir nicht bekannt. Dass man Backbone Leitungen über Luftkabel verdrahtet, steht meines Wissens überhaupt nicht zur Diskussion.

Wenn man (Telekom, Parlament?, Presse??) wollte, könnte man bestimmt die Ausfallquote der letzten 20 Jahre für Erd- und Luftkabel ermitteln. Und diese dann bitte ins Verhältnis setzen zu Zeit und Kosten für einen Glasfaser Ausbau in den nächsten Jahren.

Da die Telekom die Zahlen nicht herausgibt, muss halt leider meine extrem laienhafte Einschätzung als Diskussionsgrundlage herhalten:

Menge an Telefonanschlüssen, die in den letzen 10 Jahren einen Ausfall von über 24 Stunden zu verzeichnen hatten:

- bei Erdleitungen: 0,7 %
- bei Luftleitungen: 0,8 %

Baukosten eines GlasfaserAnschlusses über:

- neue Erdleitung: 3000 €
- Luftleitung über bereits vorhandene Masten: 300 €
- Luftleitung über neue Masten: 600 €


Wer eine erhöhte Ausfallsicherheit braucht, kann bereits heute einen heimischen Telefon und Internetvermittlungskasten (meist Router genannt) buchen, der 2 redundante Übertragungswege (Kabel & Mobilfunk) bietet. Z.B:
https://www.telekom.de/hilfe/festnetz-internet-tv/anschluss-verfuegbarkeit/anschlussvarianten/magentazuhause-hybrid/video-hybrid-fuer-geschaeftskunden
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[2.1.1.1.1.1.1] Rotbaertchen antwortet auf radneuerfinder
24.01.2017 12:00
Benutzer radneuerfinder schrieb:
Na, allmählich nähern wir uns an.

Gerne

Ich wollte einfach nur auf die Millionen Haushalte in Deutschland verweisen, die seit Jahrzehnten bereits über an Masten hängende Leitungen versorgt werden.

Ok, hier hake ich ein und frage nach einer Quelle dazu. Millionen Masten lassen doch nicht auf Millionen Haushalte schließen. Bleiben wir doch bei der bereits genannten Zahl von 100.000 Leitungen.

Tagelange, großflächige Ausfälle dort sind mir nicht bekannt.

Schau mal in die Berichte nach den Hurricanes. Regelmäßig sind die überirdischen Leitungen - Strom und Telefon - betroffen.

Wenn man (Telekom, Parlament?, Presse??) wollte, könnte man bestimmt die Ausfallquote der letzten 20 Jahre für Erd- und Luftkabel ermitteln. Und diese dann bitte ins Verhältnis setzen zu Zeit und Kosten für einen Glasfaser Ausbau in den nächsten Jahren.

Das wäre in der Tat interessant, ja.

Da die Telekom die Zahlen nicht herausgibt, muss halt leider meine extrem laienhafte Einschätzung als Diskussionsgrundlage herhalten:

Menge an Telefonanschlüssen, die in den letzen 10 Jahren einen Ausfall von über 24 Stunden zu verzeichnen hatten:

- bei Erdleitungen: 0,7 %
- bei Luftleitungen: 0,8 %

Zahlen habe ich auch nicht, wie auch, ich halte das für sehr spekulativ.
Ich vermute hingegen: Die Quote würde nicht berücksichtigen, dass eine Unterbrechung der überirdischen Leitung häufiger vorkommt, aber nicht binnen eines Tages beseitigt wird.

Baukosten eines GlasfaserAnschlusses über:

- neue Erdleitung: 3000 €
- Luftleitung über bereits vorhandene Masten: 300 €
- Luftleitung über neue Masten: 600 €

Das ist völlig klar.

Wie gesagt: Lieber einen Ort mit aufgehängter Glasfaser versorgen als gar nicht.
Die verbuddelte GF halte ich aber für sicherer und zukunftsträchtiger, weshalb ich den mit Verve vorgetragenen Ruf nach Überlandleitungen sehr kritisch sehe. Der Kompromiss liegt halt irgenwo in der Mitte - je nach Szenario.
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[2.1.1.1.1.1.1.1] radneuerfinder antwortet auf Rotbaertchen
24.01.2017 12:18

einmal geändert am 24.01.2017 12:19
Benutzer Rotbaertchen schrieb:

Ich wollte einfach nur auf die Millionen Haushalte in Deutschland verweisen, die seit Jahrzehnten bereits über an Masten hängende Leitungen versorgt werden.

Ok, hier hake ich ein und frage nach einer Quelle dazu. Millionen Masten lassen doch nicht auf Millionen Haushalte schließen. Bleiben wir doch bei der bereits genannten Zahl von 100.000 Leitungen.

In dem von mir im obersten Beitrag verlinkten Golem Kommentar heißt es:
"In nur acht Jahren entstanden so fast 9 Millionen Anschlüsse und das dazugehörige Netz nahezu von Grund auf neu". Selbst wenn nur einer von fünf dieser Anschlüsse über Luftleitungen realisiert wurde, so sind das immer noch Millionen. Ich schätze den Anteil aber höher. Genaue Zahlen habe ich leider nicht. Die Haushalte im Westen mit Luftanschluß kommen aber auch noch hinzu.
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[2.1.1.1.1.1.1.1.1] Rotbaertchen antwortet auf radneuerfinder
24.01.2017 15:00
Benutzer radneuerfinder schrieb:
Benutzer Rotbaertchen schrieb:
Ich wollte einfach nur auf die Millionen Haushalte in Deutschland verweisen, die seit Jahrzehnten bereits über an Masten hängende Leitungen versorgt werden.

Ok, hier hake ich ein und frage nach einer Quelle dazu.
In dem von mir im obersten Beitrag verlinkten Golem Kommentar heißt es:
"In nur acht Jahren entstanden so fast 9 Millionen Anschlüsse und das dazugehörige Netz nahezu von Grund auf neu".

Danke, das habe ich übersehen. Das ist beachtlich. Schauen wir mal, wie die Erfahrungen in der Zukunft sind.