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Bevor das große Geflenne und Geflame hier wieder losgeht


11.04.2017 19:41 - Gestartet von H N I K A R
Würde ich gerne ein Praxisbeispiel aus meiner Familie zur WinSIM-Preiserhöhung geben.

Bisheriger Tarif bei WinSIM meines Vaters:
"LTE 500" für 6,99 € im Monat mit nicht abschaltbarer Automatik und Sprachflat, SMS 9 Cent, monatlich kündbar.

Auf Grund der SMS fiel die monatliche Rechnung oft auch mal deutlich höher aus. In die Automatik für Daten ist er offenbar noch nie reingerannt, d. h. das Volumen war immer auskömmlich.

Was haben wir in einem Aufwasch getan?
- Tariferhöhung widersprochen
- Kündigung ausgelöst
- Service über das Kontaktformular mit Beschwerde über die unmögliche Erhöhung kontaktiert, Widerspruch, Kündigung und jahrelange treue Kundschaft erwähnt und gleichzeitig einen Wechsel zur Schwestermarke Simply in den "LTE 500" angeboten, wenn auf die Portierungebühr bei WinSIM verzichtet wird. Ergebnis; Zustimmung, dokumentiert im Kundenzentrum.

Neuer Tarif bei Simply ab 01.06.2017:
"LTE 500" für 6,49 € im Monat mit abschaltbarer Automatik und Sprach- und SMS-Flat, monatlich kündbar. Anschlusspreis: 19,99 €.

Was werden wir noch tun;
- Hotlineanruf zur Deaktivierung der Datenautomatik und Bestellung der Papierrechnung
- Via Hotline und Onlinekundenzentrum so lange nerven, bis der Anschlusspreis auf mindestens die Hälfte reduziert oder komplett erlassen. Die Chance dass das klappt liegt nach meiner Erfahrung bei 80 %.

Ergebnis:
Egal was da nun mit der Anschlussgebühr passiert - Hier hat sich Drillisch durch den getriggerten Tarifwechsel selbst ins Fleisch geschnitten. Mein Senior wird künftig keinen Cent mehr als die 6,49 € bezahlen und hat nun erheblich bessere Konditionen. Selbst wenn die Anschlussgebühr in voller höhe fällig wird und nicht erstattet, so hat sich diese innerhalb von 24 Monaten über die reduzierte Grundgebühr (24 x 50 Cent = 12 €) zuzüglich entfallender Mehraufwendungen i. H. v. durchschnittlich 8 - 12€/ Jahr dank SMS-Flat amortisiert.

Mein Vater freut sich. Ich mich auch. Was sich Drillisch dabei denkt ist uns humpe.
Fakt ist aber, dass ein Anbieterwechsel weg von Drillisch eine ziemlich dumme Idee gewesen wäre. Die Konditionen gibt's so nirgendwo sonst und die Portierungebühr wäre in jedem Fall fällig geworden.

Ich halte Drillisch-Kunden, die sich weinend, strampelnd und kreischend an ihren Alttarif klammern und mit einem Anbieterwechsel drohen für ziemlich beschränkt "vong Geistigem her"...

Natürlich mag es die ein oder andere spezielle Konstellation geben, in der es keine 100 % passgenaue Alternative bei den Drillisch-Marken gibt. Allerdings ist dann fraglich, ob man die außerhalb von Drillisch findet. Denn da wird es ja nur teurer mit längerer Laufzeit. Wenn man extern ein paar € mehr akzeptiert, dann kann man letztendlich aber auch die Erhöhung akzeptieren. Da beißt sich der wutschnaubende Kunde eben in den Schwanz...
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[1] wolfbln antwortet auf H N I K A R
11.04.2017 20:56

2x geändert, zuletzt am 11.04.2017 21:22
Benutzer H N I K A R schrieb:
Ich halte Drillisch-Kunden, die sich weinend, strampelnd und kreischend an ihren Alttarif klammern und mit einem Anbieterwechsel drohen für ziemlich beschränkt "vong Geistigem her"...

Der Unmut der User bezieht sich ja weniger auf die eigentliche Erhöhung als vielmehr auf die Kommunikation dieser.
Da ist ein Telefonkonzern, der einen mit Werbung vollschüttet, aber eine "Preisanpassung" irgendwo in einer Postbox zwischen den Zeilen versteckt, so dass es kaum einer merkt, weil er es für Werbung hält.
Dies ist einfach keine passende Form und untergräbt das Vertrauen zum Anbieter.

Es ist eben nicht Aldi, wo ich jedes mal neu mich für ein Produkt im Laden entscheide, sondern ein Vertrag mit Rechten und Pflichten für beide. Mein Strom- oder Gasanbieter muss mir auch vernünftig die Tarife mitteilen und die Kündigungsmöglichkeit. Warum nicht Drillisch?

Es gibt in der Branche ein ungeschriebenes Gesetz: Rühre 2-Jahresverträge nicht an. 3 Monate vor Ablauf kann man neu verhandeln. Das ist ähnlich bei der Autoversicherung oder sonstwo. Da kommt auch keiner mit einer Erhöhung zwischendurch.

Dass man sich von dieser Masche "getäuscht" oder "ausgetrickst" fühlen kann, kann ich schon verstehen. Und auch die Konsequenz, dass manche Kunden jetzt den Anbieter wechseln wollen, auch wenn sie dann draufzahlen.

Konkret heißt das ja nun in Zukunft neben der Rechnung immer alle Spam, Werbung etc. von Drillisch genau auf etwaige versteckte Erhöhungen zu überprüfen. Vielleicht haben sie diesen Nebeneffekt auch beabsichtigt, denn wer liest das Zeug sonst schon?

Ich schreibe das nicht als Kunde von Drillisch, sondern als deren Aktionär. Über 1/3 Kursanstieg seit Jahresbeginn und jedes Jahr mehr Dividende finde ich schön. Dazu braucht man aber auch zufriedene und nicht genervte Kunden.
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[1.1] H N I K A R antwortet auf wolfbln
12.04.2017 04:25
Benutzer wolfbln schrieb:
Der Unmut der User bezieht sich ja weniger auf die eigentliche Erhöhung als vielmehr auf die Kommunikation dieser.

Nein. Es gibt solche und solche.

Dies ist einfach keine passende Form und untergräbt das Vertrauen zum Anbieter.

Stimmt. Das ist bescheiden. Ist aber für meine Ausführungen irrelevant.

Es ist eben nicht Aldi (...) Warum nicht Drillisch?

Stell doch eine Anfrage. Als Aktionär wird man dir sicher Antworten. Spätestens auf der HV.

Es gibt in der Branche ein ungeschriebenes Gesetz: (...) Da kommt auch keiner mit einer Erhöhung zwischendurch.

Das mag so sein. Drillisch scheint nur drauf zu pfeifen. Ich goutiere das ja auch gar nicht. Im Gegenteil. Aber ich empfehle hier lediglich einen pragmatischen Umgang mit diesem Umstand, statt radikalem Dogmatismus. Letzteres scheint mir das eigentliche Problem zu sein. Deine Argumentation geht ja auch in die Richtung.

Und auch die Konsequenz, dass manche Kunden jetzt den Anbieter wechseln wollen, auch wenn sie dann draufzahlen.

Nee, ich nicht. Kann ich nicht verstehen, will ich auch nicht verstehen. Das ist hochgradig irrational. Typisch deutscher Prnzipien- und Tugendfuror. Man möchte ein Zeichen setzten, auch wenn man sich dadurch ins eigene Knie schießt. Deutsch sein heißt, etwas um seiner selbst willen zu tun - oder wie war das?

Konkret heißt das ja nun in Zukunft neben der Rechnung immer alle Spam, Werbung etc. von Drillisch genau auf etwaige versteckte Erhöhungen zu überprüfen.

Ach... Im.Zweifel müsste der rechtswirksame Zugang des Preiserhöhungsverlangens von Drillisch belegt werden um wirksam zu werden.

Dazu braucht man aber auch zufriedene und nicht genervte Kunden.

Das mag sein. Ich verstehe nur nicht, warum halbwegs Intelligente Kunden die Chance zum lohnenden Tarifwechsel innerhalb der Drillisch-Marken nicht für sich nutzen, wenn sie doch sowieso schon kündigen müssen/wollen. Aber egal... Ich schreibe hier im Kreis...