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Danke für die Aufklärung, Kai Petzke


30.04.2017 22:24 - Gestartet von Marty McFly
Da erwarte ich aber dass die Redakteure, die das Ganze bisher in einem völlig anderem Licht darstellten, mal "sehr konkret darauf hingewiesen werden". Das das EuGH-Urteil nur gegen den Verkauf einer bestimmten Box gerichtet ist, war bisherigen Meldungen (nicht nur hier) leider nicht zu entnehmen.

Gerne würde ich auch die Meinung des Physiker Kai Petzke zur grundsätzlichen Machbarkeit von Apples "Wireless Charging" lesen. Ich kann's mir derzeit nicht vorstellen, Strom drahtlos zu übertragen.
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[1] Kai Petzke antwortet auf Marty McFly
05.05.2017 18:45

einmal geändert am 05.05.2017 19:09
Benutzer Marty McFly schrieb:

Gerne würde ich auch die Meinung des Physiker Kai Petzke zur grundsätzlichen Machbarkeit von Apples "Wireless Charging" lesen. Ich kann's mir derzeit nicht vorstellen, Strom drahtlos zu übertragen.

Strom kann man drahtlos übertragen, nur ist das i.d.R. ziemlich gefährlich. Immer wieder passiert es ja bei Gewitter, dass Gebäude oder Wälder durch Blitzschlag in Brand geraten...

Sicherer und weniger gefährlich als Strom durch die Luft sind elektromagnetische Wellen. Jede Solarzelle empfängt ja Energie, die drahtlos von der Sonne zur Erde übertragen worden ist, also über eine Entfernung von ca. 150 Millionen Kilometern, und wandelt diese Energie dann direkt in Strom, mit dem sich z.B. ein Akku laden lässt. Ein drahtloses Ladesystem könnte also zum Beispiel aus einem ausrichtbaren Diodenlaser, der neben der Deckenlampe angebracht ist, und einer Solarzelle am Handy bestehen. Werden Frequenz des Lasers und Sperrschichtspannung der Solarzelle optimal aufeinander abgestimmt, könnte der Wirkungsgrad eines solchen Systems auch mit heutiger Technologie bei etwa 30% liegen. Nicht wahnsinnig toll, aber angesichts dessen, dass Smartphones am Tag derzeit so um die 10 bis 15 Wattstunden verbrauchen, jetzt auch nicht die Riesen-Energieverschwendung. Die Solarzelle am Handy müsste noch nicht mal groß sein, der Laser muss lediglich genau treffen...

Statt mit Laserlicht könnte man solches drahtloses Fernladen auch mit Mikrowellen implementieren. Um die Streufelder im für umstehende Personen akzeptablen Bereich zu halten, müsste die Frequenz m.E. allerdings sehr hoch sein, also mindestens 5 GHz. Die im Apple-Patent genannten 700 MHz halte ich für zu niedrig: https://www.teltarif.de/apple-wirless-charging-...
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[2] helmut-wk antwortet auf Marty McFly
10.05.2017 13:13
Benutzer Marty McFly schrieb:
Gerne würde ich auch die Meinung des Physiker Kai Petzke zur grundsätzlichen Machbarkeit von Apples "Wireless Charging" lesen. Ich kann's mir derzeit nicht vorstellen, Strom drahtlos zu übertragen.

In jedem Transformator bzw. Umspannwerk wird das benutzt, also auch bei den Netzteilen von Haushaltsstrom (ca. 225 V) zu Niedrigspannung (< 20V).

Eine Spule, die die Energie liefert, und eine Empfängerspule, die sie in ein anderes Stromnetz einspeist. Klappt nur bei sehr kurzen Entfernungen (außer es wird viele Energie verschwendet). Aber ob die beiden Spulen in einem Gehäuse sind oder in zwei macht keinen großen Unterschied (Detailunterschiede kann der gelernte Physiker sicher besser erklären als ich).

Das ist also ein Prinzip, das täglich in zahlreichen Umspannwerken, Netzgeräten etc. genutzt wird. Nur dass das in diesem Fall anders "verpackt" ist, nämlich separat in Ladegerät und Händy.