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Alternative Verlegeverfahren...


11.05.2017 11:14 - Gestartet von postb1
...mögen punktuell, bei bestimmten örtlichen Voraussetzungen, schon recht günstig sein.
Ein Allheilmittel sind sie aber nicht - exsessiv und ohne größere Vorplanung eingesetzt, kann das dem Betreiber/der Kommune mittelfristig finanziell ganz schön auf die Füße fallen.
Wer nur die niedrigen Herstellungskosten sieht, denkt zu kurz. Die dauerhaften Unterhaltungskosten (für die es dann anders als beim Bau auch keine Fördermittel mehr gibt) sind bei vielen dieser vermeintlich "billigen" Verfahren nämlich besonders hoch. Am teuersten dürfte auf Dauer wohl die Verlegung in Abwasserrohren kommen - inklusive tagelanger Ausfälle bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten am Rohrsystem. Und ob das dem Rohr so gut bekommt, wenn im Inneren künstliche Staustufen eingebaut werden, auch wenns nur die dünnen Spannringe auf dem Foto sind, hier sind Ablagerungen von Feststoffen im Abwasser fast schon vorprogrammiert...und ob eine Hochdruckspülung zur Reinigung des Rohres den Kabel im Inneren wohl recht gut bekommt? Für mich mindestens fragwürdig. Übrigens sehen im Inneren die wenigsten Kanalrohre so neu und sauber wie auf dem Foto aus...

MicroTrenching mag auf wenig belasteten Asphaltflächen sinnvoll sein (Geh/Radwege, Nebenstraßen), auf gepflasterten Gehwegen (siehe Foto) ist es nahezu genauso aufwendig wie klassischer Tiefbau.

Übrigens @teltarif: Ihr habt ein Verfahren vergessen: Das "MiniBaggerAufritzing".
Eine Art Reißzahn anstatt der Schaufel am Kleinbagger und damit entlang der Straße oberflächlich (weit oberhalb frostsicherer Bereiche) den Seitenstreifen/Bankett aufritzen. Danach Leerrohr rein, und mit dem Bagger über die Ritze fahren zum verschließen...macht ein lokaler Provider hier in der Gegend gerne, weils halt möglichst nix kosten darf...kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus, welche Blüten der geförderte Breitbandausbau hier treibt. Es laufen schon Wetten, wann es aufgrund dieser Bauweise zu ersten langanhaltenden Störungen kommt - wird sicher nicht allzu lange dauern.
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[1] micha37 antwortet auf postb1
12.05.2017 08:13
Besonders Trenching halte ich für eine der dümmsten Erfindungen die im TKG stehen. Nicht wie auf dem Bild zu sehen, sondern mit einer Phräse im Aspahlt, wird dabei das Glasfaserkabel verlegt. Das führt erstmal nur zu Erschütterungen durch LKW-Verkehr. Schlimmer wird aber bei einer Störung. Dann muss erstmal die Straße gesperrt werden, bevor aufgegraben werden kann. Durch das Phräsen im Aspahlt entstehen aber auch Probleme in der Straße. Der anschließend verschlossene Bereich ist oft nicht so gut ausgehärtet, wodurch er sich wieder teilweise abrträgt, was zu kanten im Asphalt führt. Gefährlich für Rad- und Motorradfahrer und auf Dauer keine Freude für Reifen. Aber auch der ganze Straßenkörper wird dadurch mehr belastet, und geht schneller kaputt. Dadurch muss der ganze Straßenbelag schneller wieder ausgetauscht werden. Daher ist dieses Verfahren auch bei vielen Straßenmeistereien unbeliebt. Und dann wird die Straße erneuert, und man muss sowieso konventionell verlegen. Wo ist da der Vorteil? Wer billig baut, baut 2 mal? Dann doch lieber gleich Speedpipes in die Erde, dann hat man Ruhe für die nächsten Jahrzehnte.
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[1.1] Magejo antwortet auf micha37
14.05.2017 10:15
Benutzer micha37 schrieb:
Dann muss erstmal die
Straße gesperrt werden, bevor aufgegraben werden kann. Durch das Phräsen im Aspahlt entstehen aber auch Probleme in der Straße. Der anschließend verschlossene Bereich ist oft nicht so

Gut, das wir hier keinen Aspahlt haben, den man mit einer Phräse bearbeiten kann.
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[1.1.1] Balkonfurzer antwortet auf Magejo
14.05.2017 17:14
Benutzer Magejo schrieb:
Benutzer micha37 schrieb:
Dann muss erstmal die
Straße gesperrt werden, bevor aufgegraben werden kann. Durch das Phräsen im Aspahlt entstehen aber auch Probleme in der Straße. Der anschließend verschlossene Bereich ist oft nicht so

Gut, das wir hier keinen Aspahlt haben, den man mit einer Phräse bearbeiten kann.

Schon gewusst, dass das 'das' in diesem Fall mit ss (oder alternativ mit ß) geschrieben wird?
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[1.1.1.1] Magejo antwortet auf Balkonfurzer
15.05.2017 06:19
Benutzer Balkonfurzer schrieb:
Benutzer Magejo schrieb:

Gut, das wir hier keinen Aspahlt haben, den man mit einer Phräse bearbeiten kann.

Schon gewusst, dass das 'das' in diesem Fall mit ss (oder alternativ mit ß) geschrieben wird?

Jetzt wo ich´s genau betrachte -möglich. Selbst die Worte "Aspahlt" und "Phräse" sehen komisch aus.