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Die Nachfrage ist bei mir nach wie vor Null


03.06.2017 23:53 - Gestartet von cassiel
da können sie das Angebot noch so sehr steigern wie sie wollen.
Ich hab mir Radio praktisch vollständig abgewöhnt, so wie tagesschau, wählen und Windows: im Rückblick oder wenn man mal wieder damit unfreiwillig konfrontiert wird gruselt es einen nur noch.
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[1] tokiox antwortet auf cassiel
04.06.2017 11:06
Benutzer cassiel schrieb:
da können sie das Angebot noch so sehr steigern wie sie wollen. Ich hab mir Radio praktisch vollständig abgewöhnt, so wie tagesschau, wählen und Windows: im Rückblick oder wenn man mal wieder damit unfreiwillig konfrontiert wird gruselt es einen nur noch.

Also nicht wählen ist ja wie rechts wählen und das geht ja gar nicht, außer man unterstützt so was. Ansonsten seh ich das ähnlich.
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[1.1] Telly antwortet auf tokiox
04.06.2017 12:47
Also nicht wählen ist ja wie rechts wählen und das geht ja gar nicht, außer man unterstützt so was.

So ist das. Und bei aller Kritik an unseren Parteien und unserem System. Was hülfe eine starke Rechte im Bundestag? Und wer die Macht hat, kann sie auch missbrauchen. Hoffentlich muss ich das nicht mehr erleben.

Telly
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[1.2] cassiel antwortet auf tokiox
04.06.2017 13:44
Benutzer tokiox schrieb:
Benutzer cassiel schrieb:
da können sie das Angebot noch so sehr steigern wie sie wollen. Ich hab mir Radio praktisch vollständig abgewöhnt, so wie tagesschau, wählen und Windows: im Rückblick oder wenn man mal wieder damit unfreiwillig konfrontiert wird gruselt es einen nur noch.
Also nicht wählen ist ja wie rechts wählen und das geht ja gar nicht, außer man unterstützt so was. Ansonsten seh ich das ähnlich.

Da man schon jetzt dem Thema "Wählen" kaum noch entkommen kann, insbesondere aufgrund der Angst vor den sogen. "Rechten", schreibe ich als seit bald Jahrzehnten überzeugter Nichtwähler gerade in meinem Blog an einem ausführlichen Artikel "100 Irrtümer über das Wählen" in dem ich auf alle "Argumente" für das Wählen eingehe und die Nähe des Wählens zur absoluten Sinnlosigkeit aufzeige. Und es ist wirklich alles dabei was ich finden kann. Blog: wwwahnsinn (google it)
Dauert nur noch ein bisschen. Falls jemand eine wirklich gute, in die Tiefe gehende Sammlung von PRO-Argumente fürs Wählen hat, die über das was ich bisher an öberflächlichen "Argumenten" wie "Rechts verhindern", "Richtungsentscheidung", "Selbstverständlichkeit", "Bürgerpflicht", "Wer nicht wählt ist ein A******h" (ernsthaft!), "Schadet der Demokratie" usw. gefunden habe u.a. von bpd, süddeutsche, taz und einem SPD-Politiker, der möge mir bitte den Link o.ä. zukommen lassen, dass ich darauf eingehen kann.
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[1.2.1] x-user antwortet auf cassiel
04.06.2017 14:48
Benutzer cassiel schrieb:
insbesondere aufgrund der Angst vor den sogen. "Rechten", schreibe ich als seit bald Jahrzehnten überzeugter Nichtwähler gerade in meinem Blog an einem ausführlichen Artikel "100 Irrtümer über das Wählen" in dem ich auf alle "Argumente" für das Wählen eingehe und die Nähe des Wählens zur absoluten Sinnlosigkeit aufzeige. Und es ist wirklich alles dabei was ich finden kann. Blog: wwwahnsinn (google it)

Erinnert mich an den Sponti-Spruch der 70er, gab's auch als Auto-Aufkleber: "Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten!"

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[1.2.1.1] cassiel antwortet auf x-user
04.06.2017 19:46
Benutzer x-user schrieb:
Erinnert mich an den Sponti-Spruch der 70er, gab's auch als Auto-Aufkleber: "Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten!"

Ja, so ähnlich, aber ausführlicher, differenzierter und besser begründet wird mein Artikel.
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[1.2.2] helmut-wk antwortet auf cassiel
29.06.2017 12:05
Benutzer cassiel schrieb:
Falls jemand eine wirklich gute, in die Tiefe gehende Sammlung von PRO-Argumente fürs Wählen hat, die über das was ich bisher an öberflächlichen "Argumenten" wie "Rechts verhindern", "Richtungsentscheidung", "Selbstverständlichkeit", "Bürgerpflicht", "Wer nicht wählt ist ein A******h" (ernsthaft!), "Schadet der Demokratie" usw.
gefunden habe u.a. von bpd, süddeutsche, taz und einem SPD-Politiker, der möge mir bitte den Link o.ä. zukommen lassen, dass ich darauf eingehen kann.

Große Sammlung oder "Tiefe" hab ich nicht, aber ich schreib mal:

Politiker kümmern sich um ihre Wähler.

Klingt in deinen Ohren sicher verrückt - aber denk mal einen Schritt weiter:

Wer nicht wählt, um den kümmert sich Politik nicht.

Beispiel: Seit Politiker wissen, dass Geringverdiener weniger wählen als gut abgesicherte Bürger, ist die Politik auch entsprechend.

Besser als nicht wählen ist es, eine gute Alternative zu wählen. Wobei die AfD spätestens mit dem Ausscheiden von Lucke keine gute Alternative mehr ist. Aber es gibt ja noch über ein Dutzend weitere Parteien, die nicht radikal sind.
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[1.3] H N I K A R antwortet auf tokiox
04.06.2017 18:01

2x geändert, zuletzt am 04.06.2017 18:12
Benutzer tokiox schrieb:
Also nicht wählen ist ja wie rechts wählen und das geht ja gar nicht, außer man unterstützt so was. Ansonsten seh ich das ähnlich.

Gleich vorweg - ich halte Wählen gehen für wichtig und werbe argumentativ DAFÜR ohne es als absoluten demokratischen Selbstzweck zu bezeichnen. Deine Behauptung ist absolut gequirlter, undemokratischer Bockmist. Denk' mal scharf darüber nach, was du hier schreibst. Du hast wohl zu viel Heiko Maas gelesen!

Es ist gerade das herausragende Wesen einer funktionierenden Demokratie, dass man in keiner krampfhaften "Mitmachgesellschaft" lebt bzw. leben muss. Eine Demokratie benötigt eben keine immerwährende Mobilisierungsmahnung von oben, die immerwährende Aufforderung an die "Zivilgesellschaft" sich zu beteiligen und irgend einer Art und weise aktiv zu werden! Nein! Das Gegenteil ist der Fall. In der Demokratie kann sich jeder einzelne entscheiden was er tut und was er unterlässt. Jeder kann nach seiner Fasson leben, so lange er damit nicht in die Rechte anderer tangiert. Das ist das eiserne Grundprinzip demokratischer Gesellschaften und schließt die Entscheidung sich politisch zu beteiligen oder nicht zu beteiligen selbstverständlich ein.

Es ist natürlich erlaubt, offen über das für und wieder einer Wahlbeteiligung zu diskutieren. Aber einem Nichtwähler mit dieser Art herablassender Übermoral zu kommen, die zudem inhaltlich völlig falsch ist, ist ziemlich ekelhaft und definitiv eines echten Demokraten nicht würdig!

Und so schließt sich der Kreis. Der erhobene Zeigefinger, das moralinsaure Belehren, das katastrophale Zerrbild vom rührseligen, regierungstragenden (was manche mit staatstragend verwechseln) Bürgeraktivisten ist gerade politisch und medial en Vogue. Siehe auch dieses lächerliche Hetzpamphlet des Bundesinnenministers, der das Wesen der demokratie auch nicht begriffen hat.

Der Wert und die Nachhaltigkeit einer Demokratie bemessen sich nämlich am allerstärksten daran, wie die Mehrheit mit der Minderheit der Andersdenkenden, Querdenker, Querköpfe und Querulanten umgeht! Und hier sehe ich ganz finstere Wolken am Horizont. Es gibt zwar falsche Fakten, aber eben keine "falschen" Meinungen, die als solche im Namen der "guten Gesinnung" moralisch delegitimierbar oder gesellschaftlich ausgrenzbar sind.

Die Öffentlichkeit hat sich bereits mehrfach gewaltig geirrt und befindet sich noch immer auf dem kollektiven Holzweg.

Mir hat z. B. noch niemand schlüssig dargelegt, warum Trumps Ausstieg aus dem völlig illusorischen 2 Grad-Begrenzungsziel des Pariser Klimaabkommens in der Sache schlimmer ist als der klar bekundete Unwillen unserer Bundesregierung die Steigerung unserer Rüstungsausgaben wie vertraglich vereinbart auf 2% des BIP anzuheben (trotz völlig maroder Truppe und wesentlich leichter erreichbar als das Klimaziel) vorzunehmen. Von dem Vertrag ist die Bundesregierung übrigens nicht zurückgetreten. Sie erklärt nur einseitig den Vertragsbruch.

In einer Bierzeltrede salbadert die Kanzlerin dann aber über die Verlässlichkeit von Bündnispartnern. Eigentlich ein Witz, wenn es nicht so ernsthaft krank und gestört in Sachen Selbstwahrnehmung und politische Prioritäten wäre.

Was unterscheidet also den einen völkerrechtlich legitimen und sauberen Ausstieg und den anderen völkerrechtlich illegitimem Vertragsbruch? Es ist die dahinterstehende Gesinnung! Klimaziel gut. Militärziel böse. So einfach ist die Welt der angeblichen unpopulistischen Nicht-Vereinfacher in Politik und Medien.

Angesichts dessen kommen mir als aufrichtigem Demokraten langsam Zweifel. Ich mag mich täuschen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht ich der Geisterfahrer bin, sondern das erdrückende Kollektiv der guten Menschen.

Wenn Politik- und Demokratieverständnis künftig so aussehen sollen, wie es die westliche Weltöffentlichkeit derzeit propagiert, dann muss ich mich davon aufs Schärfste distanzieren. Wenn alles nur noch an gesinnungsethischen Maßstäben ausgerichtet wird, dann wird die Demokratie zur Diktatur der Mehrheit. Dann gibt es nur noch Politik von den Guten für die Guten. Ekelhaft!!! Dann gehe ich auch nicht mehr wählen sondern werde Aktivist (im maas'schen Sinne), allerdings im Untergrund und gegen die Guten (gegen den maas'schen [Un]Sinn).
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[2] vdfosnabrueck antwortet auf cassiel
05.06.2017 09:30
Benutzer cassiel schrieb:
Ich hab mir Radio praktisch vollständig abgewöhnt, so wie tagesschau, wählen und Windows: im Rückblick oder wenn man mal wieder damit unfreiwillig konfrontiert wird gruselt es einen nur noch.

Du bist ja so cool wie du gegen den Strom schwimmst.... Lächerlich.
Aber vor allem Anti-Windows zu sein ist ja schon lange Teil der Hipster-Bewegung.