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Nur "Strategie der Kostenverursachung"?


18.07.2017 20:11 - Gestartet von holtfreter
2x geändert, zuletzt am 18.07.2017 20:15
Das verlinkte Interview des linken Tor-Kritikers Yasha Levine im linken "konkret" ist lesenswert, auch wenn es nicht durchgängig plausibel ist:

Es ist also ein positiver Nebeneffekt, wenn chinesische Dissidenten sicher kommunizieren können, oder? Ja bis auf die Tatsache, dass Tor in China nicht funktioniert. Sie können es problemlos blockieren.

Problemlos blockieren passt aber nicht zur Aussage im nächsten Absatz:

Der wirkliche Zweck [von Tor] ist, was man dort eine »Strategie der Kostenverursachung« nennt: im Grunde ein digitales Wettrüsten.

Dass er als Linker die Utopie einer libertären Gesellschaft nicht verstehen kann, muss man ihm nachsehen:

das eigentliche Ziel dieser Sea-Steading-Inseln ist es, das Arbeitsrecht zu umgehen. Dann kann man Sklavenschiffe mit Programmierern direkt vor der Küste von San Francisco halten. Man kann billig Leute aus Indien oder China holen, sie auf ein Schiff sperren und sie den ganzen Tag programmieren lassen. Und sie haben keine Rechte.
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[1] helmut-wk antwortet auf holtfreter
31.07.2017 15:18
Benutzer holtfreter schrieb:
Das verlinkte Interview des linken Tor-Kritikers Yasha Levine im linken "konkret" ist lesenswert, auch wenn es nicht durchgängig plausibel ist:

Es ist also ein positiver Nebeneffekt, wenn chinesische Dissidenten sicher kommunizieren können, oder? Ja bis auf die Tatsache, dass Tor in China nicht funktioniert. Sie können es problemlos blockieren.

Problemlos blockieren passt aber nicht zur Aussage im nächsten Absatz:

Außerdem glaube ich nicht, dass China "blockiert". Vor einigen Jahren las ich mal, was ein Ami schrieb: der hatte im Ausland ne Tor-Verbindung aufgebaut und wollte darüber eine ssh-Verbindung (oder so ähnlich, weiß nicht mehr genau was) aufbauen. Nur war dann der öffentliche Schlüssel zum Aufbau der Verbindung nicht mehr die gleiche wie sonst: der Tor-Knoten hatte sich als "man in the middle" eingeklinkt, um die Verbindung abhören zu können. Es war ein chinesischer Knoten ...

Also entweder sorgt der chinesische Betreiber des Tor-Knotens dafür, dass die Regierung mitbekommt, was da alles "illegal" abläuft, oder ein Chinese macht sich verdächtig, weil er einen ausländischen Tor-Knoten nutzt. Vielleicht ist ja so was mit "blockieren" gemeint?

Und natürlich gibt es so was nuuur in chinesischen Tor-Knoten, russische, amerikanische oder andere Geheimdienste würden ja niiiie auf die Idee kommen, den Trick zu probieren ...