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Die stärke des Telefonica-Netzes


20.07.2017 17:55 - Gestartet von H N I K A R
liegt ohne Frage nicht auf dem Land. Bei Vodafone sieht es im ländlichen Raum mit nur 3G aber auch nicht besser aus, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Entscheidend beim Telefonica-Netz ist die LTE-Freigabe für den Discountbereich. In urbanen Gegenden ist man damit bestens aufgehoben. Und wenn's im 4G Netz mal Überlast gibt, dann hilft es tatsächlich mal manuell auf 3G runterzuschalten. Spätestens dann sieht man, wo die wahre Stärke des Netzes liegt. Lokal schlägt o2 3G bei mir Vodafone 3G um Längen. Und damit ist für mich die Frage beantwortet, ob ich besser zu Vodafone 3G oder zu o2 4G greife. Vodafone 4G kann und will ich mir nämlich nicht leisten - viel zu teuer!

Pauchale Netzempfehlungen (auch auf Grund von Netztests) sind immer totaler Blödsinn. Man muss immer für sich selbst individuell vor Ort prüfen, welches der drei Netze am besten für einen passt. Und zwar im Dreieck;
Eigener Leistungsanspruch - Tatsächlich verfügbare Netzleistung - Anfallende Kosten für die Netznutzung.

Nur wer danach handelt, handelt ökonomisch, klug und findet die optimale Lösung für sich. Ich habe meine gefunden.
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[1] KiRKman antwortet auf H N I K A R
20.07.2017 21:00
Normalerweise würde ich Dir in großen Teilen zustimmen, aber beim derzeitigen desaströsen Zustand des Telefónica-Netzes kann ich einfach niemandem mehr diesen Anbieter empfehlen - auch wenn man eine Allnet-Flat mit 100 GB LTE für 15€ im Monat bekäme.

Für den Einstieg vielleicht mal diesen Artikel lesen:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/viersen/kein-netz-in-brueggen-aid-1.6935070

Seit Wochen kein Netz in einer Kleinstadt. Telefónica-Service speist die Kunden natürlich ab. Erst nach Einschreiten der Presse wird ein Subunternehmer vor Ort entsandt. Der stellt dann fest, dass von vier Stationen vor Ort in seiner Karte drei schlichtweg nicht existieren (!) und eine defekt ist. Leute, ich finde das unfassbar!

Dasselbe ist übrigens seit Anfang Juni in Viersen am Niederrhein ganz im Westen Deutschlands der Fall. Dort ist seltsamerweise fast im ganzen Stadtgebiet das 3G-Netz ausgefallen - LTE von Telefónica gab's dort sowieso noch nie. Die Störungs-Abfrage bei o2 zeigt seit Anfang Juni rot. Passieren tut aber nichts.

In Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld, Viersen, Kaldenkirchen usw. ist überall noch die 262-07 aktiv. Bisher kein Recoloring zu finden. LTE in Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Düsseldorf nur über 262-07! Außerhalb dieser Städte kein LTE - ganze Regionen sind weiterhin komplett ohne LTE.

SIM-Karten von Drillisch zeigen im gesamten Westen Deutschlands zwei Netze an: "Drillisch" und "Willkommen". Ich habe bisher noch keinen anderen Zustand beobachten können. Und ich komme ja ziemlich weit rum.

Das LTE-Netz in Düsseldorf ist hoffnungslos überlastet, eine Datenübertragung ist am Nachmittag nicht mehr möglich. Es geht nicht einmal mehr Text über WhatsApp durch. VoLTE funktioniert jedoch seltsamerweise zur selben Zeit - allerdings mit Aussetzern.

Auf der BAB A61 gibt es von Holland (Venlo) Richtung Süden (Pfalz) riesige Bereiche komplett ohne Telefónica-Netz. Ebenso auf der A44 von Dortmund Richtung Kassel. Auf rund Hundert Kilometern kein Empfang. Und wenn man mal EDGE hat, gehen keine Daten durch.

Selbst die A46 Düsseldorf - Wuppertal durch dicht besiedeltes Gebiet weist große Lücken auf.

Selbstverständlich funktioniert das Netz der Telekom und auch das von Vodafone dort überall einwandfrei. LTE ist in der Region geradezu phantastisch ausgebaut. Wir haben dies letztes Wochenende erst mit drei Geräten und drei SIM-Karten getestet.

Vielleicht spielt es doch eine Rolle, dass die Telekom ihren Sitz in Bonn hat und Vodafone in Düsseldorf? Beide Unternehmen haben nämlich in NRW technisch gesehen einen guten Stand. Telefónica allerdings hat in NRW ein unfassbar schlechtes und altes Netz, obwohl E-Plus ja auch aus Düsseldorf kam.

Wenn ich mich im Freundeskreis aus NRW umhöre, so hat mittlerweile eine regelrechte Massenflucht von Telefónica zu Telekom und Vodafone eingesetzt. Selbst Leute, die eigentlich nie wechseln, sind jetzt richtig sauer und kündigen. Die Strategie von Telefónica ist offensichtlich, den Servicelevel soweit abzusenken, dass die Leute freiwillig dazu bereit sind, viel mehr zu bezahlen. Nur dummerweise dann woanders... Das hatte man wohl nicht ganz zu Ende gedacht.
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[1.1] H N I K A R antwortet auf KiRKman
22.07.2017 21:46
Benutzer KiRKman schrieb:
Normalerweise würde ich Dir in großen Teilen zustimmen, aber beim derzeitigen desaströsen Zustand des Telefónica-Netzes kann ich einfach niemandem mehr diesen Anbieter empfehlen - auch wenn man eine Allnet-Flat mit 100 GB LTE für 15€ im Monat bekäme.

Ich habe doch auch überhaupt kein Problem mit deiner Ansicht. Die kann man haben. Wer nicht gerade als Handelsreisender durch ganz Deutschland tourt, sollte sich aber wirklich ansehen, wie es mit der Versorgung an seinen Hauptaufenthaltsorten konkret aussieht. Welchen Mehrwert hat des insgesamt "beste Deutsche Netz", wenn man es zu sagen wir 80 % gar nicht benötigt.

Der derzeitige Exodus aus dem Telefonica-Netz und alle Ratschläge in die Richtung finde ich aber auch nicht schlimm. Mir persönlich kommt das ja entgegen, wenn aus dem chronisch überlasteten Netz ein paar Nutzer verschwinden. Jeder Nutzer weniger um mich herum, erlaubt am Ende mehr Bandbreite für mich selbst. ^^ Ich bleibe o2 also antizyklisch treu.
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[1.1.1] KiRKman antwortet auf H N I K A R
22.07.2017 22:16
Benutzer H N I K A R schrieb:
Der derzeitige Exodus aus dem Telefonica-Netz und alle Ratschläge in die Richtung finde ich aber auch nicht schlimm. Mir persönlich kommt das ja entgegen, wenn aus dem chronisch überlasteten Netz ein paar Nutzer verschwinden. Jeder Nutzer weniger um mich herum, erlaubt am Ende mehr Bandbreite für mich selbst. ^^ Ich bleibe o2 also antizyklisch treu.

So sehen das aber Viele :) Das Problem ist m.E. jedoch, dass für die verschwindenden Kunden massenweise Neukunden nachströmen, welche die extrem billigen Tarife mit riesigen Datenvolumina nutzen wollen. Auch bleiben Kunden teilweise doch bei o2, weil man ihnen kostenlos 100GB LTE pro Monat für zwei Jahre schenkt. Berichte über diese Praxis gibt's im Netz ja zur Genüge.

Daher sehe ich es eher so, dass für jeden genervten "normalen" Kunden, der verschwindet, wieder ein neuer Kunde kommt, der riesige Datenvolumina zum kleinen Preis für sich beansprucht.

Man muss wohl kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass diese Entwicklung sich keineswegs entlastend auf das Netz auswirken wird. Schließlich geht man nun gerade mit dicken LTE-Paketen zum kleinen Preis auf Kundenfang oder versucht die Kunden zu binden.

Ich habe selber als o2-Kunde und Drillisch-Kunde jahrelang nur noch von der Hoffnung gelebt. Wie oft habe ich gedacht, dass sich endlich was verbessern würde. Es wurde aber immer alles nur noch schlechter. Mittlerweile habe ich gottlob alle Karten - bis auf eine Aldi-Talk zu Beobachtungszwecken - weg. Die sind nun alle bei Telekom und Vodafone. Dort bin ich übrigens überaus zufrieden und ärgere mich schwarz, nur des Geldes wegen nicht schon vor Jahren gewechselt zu sein. Für den doppelten Preis bekommt man nämlich auch wirklich das Doppelte geboten. Das wollte ich vorher nie wahrhaben. Aber hinterher ist man immer schlauer...