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Das Problem: Naivität der Angerufenen


21.12.2017 23:31 - Gestartet von cassiel
Dass so viele cold calls überhaupt möglich sind liegt an der Naivität der Angerufenen. Die meisten dürften überhaupt nicht wissen, dass diese verboten sind, geschweigedenn wie sie sich dagegen wehren können. Selbst der Artikel und sein Autor und auch der Vertreter der Verbraucherzentrale sind da keine Hilfe, wie man das effektiv unterbinden kann. Die meisten werden einfach auflegen und können dann auf den nächsten cold call warten. Und wieder und wieder und wieder ...

Mit mir ist dagegen bei cold calls nicht gut Kirschen essen. Gut, zum einen betreibe ich Daten-Hygiene und von mir werden Kontaktdaten und andere persönliche Daten nur sehr restriktiv herausgegeben. Öffentlich im Netz schon gar nicht und wenn dann obfuskiert und separate E-Mail Adressen. Sowieso bekommt jeder Firmenkontakt eine eigene E-Mail Adresse von mir, dass Datenmissbrauch leicht nachzuweisen ist.
Private Telefonnummern werden sowieso nicht veröffentlicht.
Das ist so effektiv, dass ich kaum noch Spam bekomme und auch keine cold calls.
Wenn doch, dann beginnt bei mir ein automatischer Prozess der Beweissicherung: MSN notieren, selbst Namen und Daten abfragen (wenn nötig buchstabieren lassen) und notieren. Explizit nachfragen woher der cold caller meine Daten hat. Name der Firma incl. ladungsfähiger Adresse usw. usw. und natürlich Datum und Uhrzeit des Anrufs, und wenn möglich mitschneiden oder zumindest ein Gedächtnisprotokoll verfassen. Das alles hilft nicht nur eventuell untergeschobene Verträge abzuwehren (da wird auch massiv getrickst z.B. wenn man nur einmal "Ja" gesagt hat) sondern auch Anzeige zu erstatten. Wenn ich den cold caller ausgefragt habe und er zwischenzeitlich noch nicht aufgelegt hat, bekommt er zum Schluß einen Satz zu hören wie: "Vielen Dank für Ihre Auskunft. Sie wissen sicher genau, dass das was Sie tun illegal ist. Ich behalte mir daher vor Sie bzw. Ihre Firma anzuzeigen. Auf Nimmerwiederhören!" und dann auflegen.
Und an meinem Briefkasten hängt ein Schild:
"Sind Sie Zusteller oder angemeldet?
[ ] Ja, dann herzlich willkommen. [+Zusatzinformationen]
[ ] Nein, dann: wir wollen hier nichts kaufen,
nichts spenden,
unsere Religion nicht wechseln,
wir sind bestens versichert
und unsere Rechnungen sind bezahlt.
Also: Tschüß!"
Man glaubt es kaum, aber seit das Schild da dranhängt, wagt es kaum noch ein Vertreter uns irgendwas aufs Auge zu drücken.
Mit dem was im Briefkasten so landet, war es etwas schwieriger. Neben einem deutlichen, mit Abmahnung und Vertragsstrafe drohendem Aufkleber, musste auch schon mal direkt gegen uneinsichtige Werbende und Zusteller vorgegangen werden. Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt. Aber es hat sich gelohnt: auch hier ist mehr oder weniger Ruhe an der Front.