Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer talk schrieb:
Mannesmann und die Bahn starteten "Arcor", RWE und Veba riefen "o.tel.o" ins Leben und Viag gründete "Viag Interkom".
Zu o.tel.o muss man noch sagen, dass das der Zusammenschluss von Vebacom und (Teilen von) RWE Telliance war.
Richtig - und bei Vebacom war anfangs auch noch die britische Cable&Wireless beteiligt, die sich aber meines Wissens noch vor der Gründung von o.tel.o aus dem Projekt zurückzog.
Die beiden zugehörigen Energieriesen hatten ganz hochfliegende Pläne wie man den Telekommunikationsmarkt aufrollen wollte. Vielleicht erinnert sich hier noch jemand an die ganzen hochtrabenden Projekte, die man in den entsprechenden Hochglanzprospekten bestaunen konnte (InfocityNRW und was es da nicht noch alles gab). Davon hat man dann ganz schnell gar nichts mehr gehört, dabei müssten das mit die größten Fehlschläge im Telekommunikationsbereich in Deutschland gewesen sein. Aber wahrscheinlich ging das alles im Platzen der Dotcom-Blase unter
Bei o.tel.o war der Start schon ziemlich holprig, man konnte mit Call-by-Call und Pre-Selection gar nicht pünktlich zum 1.1.1998 starten. Und als man dann einige Wochen später an den Start ging, war Call-by-Call nach meiner Erinnerung nur mit Anmeldung möglich (und das auch nicht gerade zu den günstigsten Tarifen).
Infocity müßte ursprünglich ein Projekt von Telecolumbus gewesen sein, das auch zu den TK-Aktivitäten von RWE und Veba gehörte und ebenfalls relativ schnell verkauft wurde. Aus den Plänen für irgendwelche multimedialen Plattformen und Dienste ist da wohl nix geworden, aber man müßte einer der Vorreiter von Internet via Fernsehkabel in Deutschland gewesen sein - das ist immerhin auch etwas... :-)
Jedenfalls kann ich mich noch erinnern, wie o.tel.o schon vor Beginn der Liberalisierung versucht hat sich im Markt zu positionieren. Unter anderem gab es Calling-Cards von o.tel.o, mit denen man über eine 0130-Einwahlnummer schon mal unter Umgehung der Telekom telefonieren konnte, bevor eben Call by Call etc. möglich war.
Ja, irgendwie erstaunlich, daß das möglich war. Die wirkliche Liberalisierung der Festnetz-Telefonie erfolgte ja erst 1998.
Gab es vor 1998 noch weitere Calling-Card-Angebote von Telekom-Konkurrenten mit 0130-Einwahlnummer? Ich erinnere mich an Einwahlnummern für ausländische Calling-Cards von AT&T, MCI, Sprint und Co., was technisch wohl als "Home Country Direct" lief. Daneben gab es damals auch diverse Callback-Dienste...
Nachdem der Vorgängertext schon so lang war höre ich an dieser Stelle besser mal damit auf, in der Vergangenheit zu schwelgen, auch wenn es noch so viel zu erzählen gäbe
Nur zu... hier ist genug Platz... :-)
Bei den bekannten Online-TK-Magazinen liest man eigentlich relativ wenig zum Thema "20 Jahre Festnetz-Liberalisierung". Und in den allgemeinen Online-Portalen (Spiegel, Welt,...) quasi gar nichts. Das war auch eine Motivation für mich, meinen eigenen "Rückblick" hier ins Forum zu setzen.
(wusstet ihr z.B., dass Talkline mal zu RWE gehörte? Ist kaum zu glauben, aber wahr).
Stimmt! Eine Zeitlang müßte RWE damit sowohl mit E-Plus, als auch mit Talkline verbunden gewesen sein - wundert mich irgendwie, daß das möglich war...
cu talk