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Schwerwiegender Fehler bei der Marktöffnung


04.01.2018 10:44 - Gestartet von DL7FOS
Die Folgen, die wir heute spüren, waren wohl damals nicht absehbar. Andernfalls hätte man das Leitungsnetz vor der Privatisierung dringend in die Hand der Kommunen, nicht aber der Telekom übereignen sollen. Die Wirkungsweisen sehen wir beispielsweise am Streit um Vectoring, Insolvenz von ISPs aufgrund von Durchleitungskosten und viele Scharlatane, die sich in den letzten Jahrzehnten am Kunden ohne Fachwissen bereichern konnten.

Die daraus für die Zukunft resultierenden Folgen können wir heute schon absehen. Wir sind längst von den umliegenden EU-Ländern abgehängt, weil das Leitungsnetz kein Allgemeingut ist und die Telekom auf Glasphaser flächendeckend verzichtet hat. Die Telekom hat nach wie vor ihren Daumen drauf und kann mit Unterstützung der BNetzA erfolgreich den Ausbau privater Netze verhindern. Man stelle sich vor, wenn der Energieversorger die Spannung nach einer gewissen Abnahme pro Monat auf 12V drosseln würde oder der Wasserdruck um 50% sinkt. Dass man kein wirkliches Interesse an Wettbewerbsfreiheit und der Versorgung hat, sieht man an Angeboten, wie StreamOn, die kaum ein anderer ISP in Deutschland realisieren könnte. Ganz davon ab, dass man die beworbenen Leistungen im besten Netz ohnehin weder mit Spezialtarifen, noch allerorts erreicht.

Wenn sich da nicht gravierend etwas ändert, werden moderne Dienste uns künftig nicht mehr erreichen können, da Deutschland aufgrund seiner geringen Bandbreite ein uninteressanter Markt werden wird. Und dies verdanken wir der Marktöffnung, die nicht mit Blick auf Morgen durchgeführt wurde.