Thread
Menü

Gleiches Problem in Italien


06.01.2018 13:19 - Gestartet von kammann
>Dabei haben die Mobilfunk-Netzbetreiber allerdings keinen Einfluss darauf, welche Leistungen der Roaming-Partner im Reiseland tatsächlich anbietet.
Da die Roaming-Partner im Reiseland am Roaming verdienen und Telefónica Deutschland wegen der EU-Verordnung diese Mehrkosten übernehmen muss, ist ja wohl naheliegend, wer hier drosselt. Früher waren o2 Verträge offziell auf 1 Mbit/s im Ausland gedrosselt (angeblich um den Kunden vor hohen Kosten zu schützen), letztes Jahr hies es dann, die netzinternen Übergänge wären zeitweise überlastet und nun drosselt man wohl aus Kostengründen. Da jede Datenverbindung aus dem Ausland per VPN über Gateways von o2 läuft, ist das technisch auch sehr einfach umzusetzen.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass dies nicht nur in UK, sondern in Italien genauso gehandhabt wird: Mit einer SIM von WIND Italien war LTE vor Ort bester Empfang und Datenraten von 10-20 Mbit/s erreichbar. Eine deutsche Karte von Drillisch (WinSIM) hat sich immerhin auch ins LTE Netz einbuchen können, Datenrate war aber max. 1 Mbit/s. Zwei original o2 Karten blieben stets im UMTS900/2100 Netz von Wind - Als ich das Handy auf LTE-only eingestellt habe, buchte es sich für einige Zeit ins LTE Netz ein (es geht also), nach spätestens 5 minuten wurde aber die Datenverbindung getrennt. Mangels VoLTE war so natürlich auch kein Telefonieren möglich. Ein Wechsel in ein anderes Netz (TIM) war nur bei deaktivierter Datenübertragung möglich (Telefonie/SMS funktionierte), sobald ich den mobilen Datenmodus wieder aktiviert habe, welchselte das Handy sofort wieder zu WIND (ins UMTS-Netz).
Somit ist wohl klar, dass es Telefonica die Datenraten im Ausland drosselt. Die Auswahl der benutzbaren Netze wird hingegen wohl über die HLRs gesteuert, d.h. Drillisch und o2 unterscheiden sich. Interessant zu wissen wäre, ob o2 dieses Spielchen auch mit den eigenen Business-Kunden macht, oder ob nur Privatkunden betroffen sind.
Menü
[1] wolfbln antwortet auf kammann
06.01.2018 13:34

5x geändert, zuletzt am 06.01.2018 14:47
Benutzer kammann schrieb:
>Dabei haben die Mobilfunk-Netzbetreiber allerdings keinen Einfluss darauf, welche Leistungen der Roaming-Partner im Reiseland tatsächlich anbietet.
Da die Roaming-Partner im Reiseland am Roaming verdienen und Telefónica Deutschland wegen der EU-Verordnung diese Mehrkosten übernehmen muss, ist ja wohl naheliegend, wer hier drosselt. Früher waren o2 Verträge offziell auf 1 Mbit/s im Ausland gedrosselt (angeblich um den Kunden vor hohen Kosten zu schützen), letztes Jahr hies es dann, die netzinternen Übergänge wären zeitweise überlastet und nun drosselt man wohl aus Kostengründen. Da jede Datenverbindung aus dem Ausland per VPN über Gateways von o2 läuft, ist das technisch auch sehr einfach umzusetzen.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass dies nicht nur in UK, sondern in Italien genauso gehandhabt wird: Mit einer SIM von WIND Italien war LTE vor Ort bester Empfang und Datenraten von 10-20 Mbit/s erreichbar. Eine deutsche Karte von Drillisch (WinSIM) hat sich immerhin auch ins LTE Netz einbuchen können, Datenrate war aber max. 1 Mbit/s. Zwei original o2 Karten blieben stets im UMTS900/2100 Netz von Wind
- Als ich das Handy auf LTE-only eingestellt habe, buchte es sich für einige Zeit ins LTE Netz ein (es geht also), nach spätestens 5 minuten wurde aber die Datenverbindung getrennt. Mangels VoLTE war so natürlich auch kein Telefonieren möglich. Ein Wechsel in ein anderes Netz (TIM) war nur bei deaktivierter Datenübertragung möglich (Telefonie/SMS funktionierte), sobald ich den mobilen Datenmodus wieder aktiviert habe, welchselte das Handy sofort wieder zu WIND (ins UMTS-Netz). Somit ist wohl klar, dass es Telefonica die Datenraten im Ausland drosselt. Die Auswahl der benutzbaren Netze wird hingegen wohl über die HLRs gesteuert, d.h. Drillisch und o2 unterscheiden sich. Interessant zu wissen wäre, ob o2 dieses Spielchen auch mit den eigenen Business-Kunden macht, oder ob nur Privatkunden betroffen sind.

Das wird aus deinem Beispiel eben gerade nicht klar. WIND ist jetzt nicht das beste Netz in Italien und fusioniert gerade mit TRE. Seit Mai 2017 dürfen WIND-Nutzer kostenlos das TRE-Netz mitbenutzen, das an einigen Stellen besser ausgebaut ist.

Also etwa wie das O2-Roaming nach der Fusion von Eplus/O2. Nun könnte ich mir durchaus vorstellen, dass O2 DE zwar im WIND-Netz von Italien roamt, aber nicht bei TRE bzw. man dafür sich extra ins TRE-Netz einbuchen muss (wenn es nicht geblockt ist). Bei einer lokalen WIND-SIM kann man das eben nicht sehen, weil nationales Roaming inklusive ist mit Hand-over, bei Roaming-SIMs aus dem Ausland ist das in der Regel geblockt, weil der Anbieter einen anderen Netzcode hat. Jedenfalls funktioniert das Hand-over nicht. Ich kenne kein Beispiel, wo bei nationalen Roaming (mit unterschiedlichen Netzcodes) ein Hand-over bei internationale Roaming SIM-Karten stattfindet. Das ging in Deutschland auch erst bei O2, als alle Sender auf den MNC 3 gegangen sind.

Ähnlich verhält es sich auch in Österreich, wo bestimmte Roamingpartner nur in einem der 2 angezeigten DREI AT- Netze roamen dürfen. Das eine ist das alte Orange-Netz, das andere ist DREI original. Im Inland längst durch Roaming verbunden und re-branded (man kriegt 2x Drei angezeigt), aber für manche ausländische SIM-Karten im Roaming ist immer noch per unterschiedlichen MNC ein Netz gesperrt bzw. nur mit manuellen Einbuchen wechselbar, solange das andere Netz versorgt.

Dieses Phänomen hat man fast immer beim internationalen Roaming. Ein Beispiel: Ich benutze eine TIM-SIM-Karte aus Italien. Die kann 4G von Telekom und O2 in Deutschland. In Berlin versorgt Telekom in der Regel besser, aber nicht in der U-Bahn, wo sie bisher nur EDGE haben, während O2 LTE. Das Handy wechselt in der U-Bahn dann aber nicht vom 2G der Telekom etwa selbstständig ins 4G von O2, sondern ich muss mich manuell dort neu einbuchen.
Menü
[2] Vodka-Redbull antwortet auf kammann
07.01.2018 10:26
Ich hab ähnliche Erfahrungen in Italien gemacht. Eine lokale TIM Karte hat keine Probleme und mit einer deutschen Telekom SIM kommt man nicht ins Internet.

Hier sollte die EU mal klar regeln, dass roaming Kunden nicht schlechter behandelt werden dürften als normale.
Menü
[2.1] dannyboy antwortet auf Vodka-Redbull
07.01.2018 18:16
Ja, leider wird meine Telekom-SIM seit einiger Zeit automatisch ins oft deutlich schlechtere Wind LTE-Netz (222-88) oder sogar ins UMTS-Netz von 3.it (222-99 - in deren LTE-Netz kommt man nicht rein) gezwungen. Selbst bei manueller Einwahl ins TIM-Netz (klappt oft nicht im ersten Anlauf) wird die Verbindung nach einigen Sekunden/Minuten getrennt. Vor dem Sommer 2017 konnte man problemlos TIM benutzen.
Ich habe eher das Gefühl, die Telekom zwingt mich in das für sie günstigere Netz, obwohl TIM offiziell als LTE-Roaming-Partner angegeben wird. Eigentlich schade, denn TIM in Italien ist, was LTE-Abdeckung, Bandbreite und Performance angeht, mit der Telekom in Deutschland vergleichbar (gefühlt sogar besser).



Benutzer Vodka-Redbull schrieb:
Ich hab ähnliche Erfahrungen in Italien gemacht. Eine lokale TIM Karte hat keine Probleme und mit einer deutschen Telekom SIM kommt man nicht ins Internet.

Hier sollte die EU mal klar regeln, dass roaming Kunden nicht
schlechter behandelt werden dürften als normale.
Menü
[2.1.1] wolfbln antwortet auf dannyboy
07.01.2018 18:29

einmal geändert am 07.01.2018 18:32
Benutzer dannyboy schrieb:
Ja, leider wird meine Telekom-SIM seit einiger Zeit automatisch ins oft deutlich schlechtere Wind LTE-Netz (222-88) oder sogar ins UMTS-Netz von 3.it (222-99 - in deren LTE-Netz kommt man nicht rein) gezwungen. Selbst bei manueller Einwahl ins TIM-Netz (klappt oft nicht im ersten Anlauf) wird die Verbindung nach einigen Sekunden/Minuten getrennt. Vor dem Sommer 2017 konnte man problemlos TIM benutzen. Ich habe eher das Gefühl, die Telekom zwingt mich in das für sie günstigere Netz, obwohl TIM offiziell als LTE-Roaming-Partner angegeben wird. Eigentlich schade, denn TIM in Italien ist, was LTE-Abdeckung, Bandbreite und Performance angeht, mit der Telekom in Deutschland vergleichbar (gefühlt sogar besser).


Andersherum ist es übrigends kein Problem. Ich benutze seit August 2017 eine TIM-SIM-Karte aus Italien im Dauerroaming in Deutschland. Dies ist eine meiner Test-SIMs zum überprüfen, ob sie eine Zeit-FUP gegen Dauerroamer anwenden. Nach 5 Monaten ist davon bisher nichts zu merken. TIM Italia bucht sich in Deutschland sowohl ins Telekom LTE, als auch ins O2 LTE ein. Eine Präferenz ist dabei nicht feststellbar, eine Kappung auch nicht. Ich habe schon über 80 Mbit/s im Telekom-Netz gemessen.
Menü
[2.1.1.1] Peterdoo antwortet auf wolfbln
08.01.2018 11:13
Benutzer wolfbln schrieb:
Andersherum ist es übrigends kein Problem. Ich benutze seit August 2017 eine TIM-SIM-Karte aus Italien im Dauerroaming in Deutschland. Dies ist eine meiner Test-SIMs zum überprüfen, ob sie eine Zeit-FUP gegen Dauerroamer anwenden. Nach 5 Monaten ist davon bisher nichts zu merken. TIM Italia bucht sich in Deutschland sowohl ins Telekom LTE, als auch ins O2 LTE ein. Eine Präferenz ist dabei nicht feststellbar, eine Kappung auch nicht. Ich habe schon über 80 Mbit/s im Telekom-Netz gemessen.

Wobei man bei den Speedtests noch aufpassen muss, mit welchem Server diese gemacht werden. Die Speedtest App wählt normalerweise automatisch einen Server in der lokalen Umgebung. Beim Roaming bedeutet das, dass die Verbindung zuerst nach Hause geht und dann nochmals zu einem Testserver im Reiseland. Da können schon mehrere Engpässe auf dem langen Weg sein, die nicht nur vom Roaming kommen. Ich hatte mit CallYa auch mit einem lokalem Server schon 210 Mbit/s Download im Roaming gemessen, jedoch sollte man trotzdem, wenn möglich, einen Server in der Nähe des eigenen Netzbetreibers beim Speedtest wählen.