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Warum sollte?


10.03.2018 18:07 - Gestartet von Testperson
So stellen sich das die Internet-Konzerne natürlich vor:
Ein Fonds organisiert und finanziert die Infrastruktur. Und die Konzerne machen anschließend Kasse.
Außerdem nochmal die alte Frage: wozu Glasfaser bis zum Privatkunden? Ich habe 50Mbit/sec bei der Telekom mit Entertain. Läuft top (auch bei mehreren parallelen HD-Streams. Die Telekom versucht seit Jahren verzweifelt, mir 100Mbit/sec zu verkaufen. Meine Antwort ist stets: nennt mir einen einzigen Grund, was ich davon habe, was konkret besser ist, und ich investiere gerne die 5 Euro im Monat. Ihr ahnt es: sie können keinen Grund liefern.
Insofern halte ich die ganze Glasfaser-Debatte für künstlich. Zumindest, was private Haushalte angeht.
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[1] deluxxe505 antwortet auf Testperson
10.03.2018 22:01
Benutzer Testperson schrieb:
So stellen sich das die Internet-Konzerne natürlich vor: Ein Fonds organisiert und finanziert die Infrastruktur. Und die Konzerne machen anschließend Kasse.
Außerdem nochmal die alte Frage: wozu Glasfaser bis zum Privatkunden? Ich habe 50Mbit/sec bei der Telekom mit Entertain. Läuft top (auch bei mehreren parallelen HD-Streams. Die Telekom versucht seit Jahren verzweifelt, mir 100Mbit/sec zu verkaufen. Meine Antwort ist stets: nennt mir einen einzigen Grund, was ich davon habe, was konkret besser ist, und ich investiere gerne die 5 Euro im Monat. Ihr ahnt es: sie können keinen Grund liefern.
Insofern halte ich die ganze Glasfaser-Debatte für künstlich. Zumindest, was private Haushalte angeht.

Schließ nicht von Dir auf andere! Erweiter deinen Blick in Richtung Zukunft. Kupfer ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Das war es mal.

In Zukunft wird einfach alles vernetzt sein. In welche Richtung es geht sehen wir schon heute. Eine 5 köpfige Familie käme mit 50Mbit/s nicht aus, wenn alle zeitgleich Fernsehen, Streamen, Zocken und Shoppen. Zudem entwickelt sich alles inzwischen von FullHD zu UHD/4K, das braucht locker die doppelte Banbreite beim Streaming oder IPTV.

Nur weil man Glasfaser legt, heißt es nicht, dass man mindestens 1Gbit/s buchen muss. Natürlich gehen auch kleinere Bandbreiten.

Die Wirtschaft braucht schnelle Hochleistungsnetze, um ihre Arbeit zu verrichten. Wo es zukünftig mit einem Glasfaseranschluss erledigt ist, braucht man heute mehrere Anschlüsse parallel, die jeweils 4 Kupfer-Doppeladern zusammenfassen....

Mal abgesehen davon, sollten wir was Glasfaser betrifft auch nicht auf den letzten Weltrangplätzen sein. Das wird uns später irgendwann mal massive Abwanderung von Unternehmen bescheren.

Künstlich ist die Glasfaser-Debatte mit Sicherheit nicht. ;-)

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[1.1] Testperson antwortet auf deluxxe505
11.03.2018 15:40
Schließ nicht von Dir auf andere! Erweiter deinen Blick in Richtung Zukunft. Kupfer ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Das war es mal.

Doch, das kann ich als Familienvater mit dauerstreamenden Kids und 4K.Vergangenen Monat: 733 GB auf der Fritzbox (dabei wid entertain nicht mitgezählt). Und null Engpass auf der Leitung. Obwohl wir dauernd alles gleichzeitig machen. Incl, Entertain. Selbst wenn ich auf 100 veroppel', bleibt es Kupfer. Und die Telekom bohrt gerade VDSL noch weiter auf.

In Gwerbegebieten: klar, aber davon spreche ich nicht.

Und jetzt also die Straßen der Republik alle aufreißen, wegen der letzten Meile zu jedem einzelnen Haus? Nicht ernsthaft. Wenn in ein paar Jahren 5G funzt, werden wir froh sein, diesen Quatsch nicht gemacht zu haben.

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[1.1.1] cdg antwortet auf Testperson
11.03.2018 19:33
Benutzer Testperson schrieb:
Doch, das kann ich als Familienvater mit dauerstreamenden Kids und 4K.Vergangenen Monat: 733 GB auf der Fritzbox .......
...
Und jetzt also die Straßen der Republik alle aufreißen, wegen der letzten Meile zu jedem einzelnen Haus? Nicht ernsthaft. Wenn in ein paar Jahren 5G funzt, werden wir froh sein, diesen Quatsch nicht gemacht zu haben.

absolut richtig. Ich glaube kaum einer von denen, die hier bundesweit Glasfaser (für Privatpersonen) fordern, kann wirklich belegen, warum man diese Bandbreite benötigt. Das ist große Stimmungsmache und keiner kann Praxisfälle vorweisen.
Homeoffice sei nicht möglich, Medienkonsum natürlich auch nicht.
Wer 50 Mit hat, wird gar nicht merken, wenn er 100 hat, da der übernächste Knoten ihn ohnehin ausbremst.
Man muss sich nur einmal DE anschauen, und sich fragen ob jetzt wirklich jede Strasse aufgebuddelt werden soll, um dieses Kabel zu legen.
Natürlich: wenn ohnehin gebuddelt wird, kommt das Kabel mit rein. Aber bitte doch nur so.
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[1.1.2] DABplus antwortet auf Testperson
13.03.2018 16:57

3x geändert, zuletzt am 13.03.2018 17:04
Benutzer Testperson schrieb:

Wenn in ein paar Jahren 5G funzt, werden wir froh sein, diesen Quatsch nicht gemacht zu haben.


Dabei sollte man nicht vergessen, dass 5G ein Shared Medium sein wird. Wenn jeder vom Festnetz darauf wechseln würde, wäre man abends genau so bei einstelligen Mbit/s-Werten wie heute bereits bei 4G in den Städten.

Wer meint, dass 5G das Allheilmittel sein wird, ist gehörig auf dem Holzweg.

Merkt man gut beim Telekom-Hybrid:

Anfangs hatte man damit noch nen ordentlich Schub, mittlerweile kommen wenns hoch kommt, zu der DSL-Leitung bei meinen Eltern nachmittags und abends nur noch lächerliche 2-3 Mbit/s dazu.

Dieser Hybridquatsch und 5G als Festnetzersatz zu verwenden, ist eine Zweckentfremdung der Mobilfunknetze. Sie sind für den großen Datenhunger, der zuhause gestillt werden möchte, einfach weder gedacht, noch ausgelegt.

Wenn alleine ihr zuhause schon über 700 GB ohne TV im Monat verbraucht, stell dir mal vor, was eine komplette, etwas größere Ortschaft in Summe verbraucht, die womöglich nur durch einen Mobilfunkmast versorgt wird...
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[1.1.2.1] 388 antwortet auf DABplus
13.03.2018 18:04
Dem kann ich nur beipflichten: warum sollte... der Zuwachs an Datenhunger plötzlich aufhören? 2 MBit DSL und UMTS waren auch mal ein Riesenfortschritt und mehr als ausreichend, jetzt sind diese Leistungen museumsreif. Warum jetzt massiv Geld für eine Brückentechnologie (VDSL Vectoring) verballern, die die Konkurrenz zu Gunsten des Monopolisten verdrängt und die Rechtssicherheit für Investitionsgüter (Abbau der VDSL-Technik durch Drittanbieter) untergräbt?
Kürzlich gab es hier einen schönen Artikel: für die letzte Meile (die letzen Meter, eigentlich...) sollte man die passende Technologie flexibel und zum Bedarf passend wählen. Das kann durchaus auch Kupfer sein.
Das Problem ist doch, dass viele Ortschaften, Ortsteile und auch Sendemasten nur sehr schlecht schlecht angebunden sind. Schnelles Internet muss erst mal in die Nähe der Wohnungen, Gewerbegebiete, Hotels, Schulen und Ämter gebracht werden, dazu muss Glasfaser fast bis in jede Straße gelegt werden.
Zur Verteilung an den Endkunden auf den letzten Metern sucht man sich dann die passende Technik raus. Ob die Faser dann am Mobilfunkmast, im Telefon-Kabelverteiler (FTTC), im Keller der Mehrfamilienhäuser (FTTB) oder direkt in den Wohnungen endet, ist eine technische und wirtschaftliche Entscheidung.

Benutzer Testperson schrieb:

Wenn in ein paar Jahren 5G funzt, werden wir froh sein, diesen Quatsch nicht gemacht zu haben.


Dabei sollte man nicht vergessen, dass 5G ein Shared Medium sein wird. Wenn jeder vom Festnetz darauf wechseln würde, wäre man abends genau so bei einstelligen Mbit/s-Werten wie heute bereits bei 4G in den Städten.

Wer meint, dass 5G das Allheilmittel sein wird, ist gehörig auf dem Holzweg.

Merkt man gut beim Telekom-Hybrid:

Anfangs hatte man damit noch nen ordentlich Schub, mittlerweile kommen wenns hoch kommt, zu der DSL-Leitung bei meinen Eltern nachmittags und abends nur noch lächerliche 2-3 Mbit/s dazu.

Dieser Hybridquatsch und 5G als Festnetzersatz zu verwenden, ist eine Zweckentfremdung der Mobilfunknetze. Sie sind für den großen Datenhunger, der zuhause gestillt werden möchte, einfach weder gedacht, noch ausgelegt.

Wenn alleine ihr zuhause schon über 700 GB ohne TV im Monat verbraucht, stell dir mal vor, was eine komplette, etwas größere Ortschaft in Summe verbraucht, die womöglich nur durch
einen Mobilfunkmast versorgt wird...
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[1.1.3] Mister79 antwortet auf Testperson
21.03.2018 05:56
Benutzer Testperson schrieb:


Doch, das kann ich als Familienvater mit dauerstreamenden Kids und 4K.Vergangenen Monat: 733 GB auf der Fritzbox (dabei wid entertain nicht mitgezählt). Und null Engpass auf der Leitung. Obwohl wir dauernd alles gleichzeitig machen. Incl, Entertain. Selbst wenn ich auf 100 veroppel', bleibt es Kupfer. Und die Telekom bohrt gerade VDSL noch weiter auf.

Tja, leider zählt nicht mehr der Download, auch wenn dieser noch für viele Anwendungen relevant ist. Der Upload ist so langsam genau so wichtig. 10 Mbit bei 50 Mbit oder 40 bei 100 Mbit. Hört sich viel an, 40 Mbit, für viele unvorstellbar viel und schnell für einige aber für Gamer über die kommenden online Dienste wenig. Clouds, Betriebssysteme die bald nur noch Browser sind usw. viel zu wenig.

Hier mal ein schöner Beitrag dazu, wo die Reise hingehen wird:

https://www.drwindows.de/news/windows-10-und-microsoft-edge-der-browserkrieg-hat-erst-begonnen

Es geht bei Glas um nichts anderes als die Wirtschaftlichkeit Deutschland in einer nicht mehr weiten Zukunft. Bandbreite kann man so nicht anfassen und es ist für einige scheinbar unvorstellbar was Internet oder Glasfaser mit einer Wirtschaftlichkeit zu tun haben. Einige scheinen hier Internet nur mit Amazon, Steam oder Netflix in Verbindung zu bringen. Dazu noch etwas Fratzenbuch der alten und einige Apps auf dem Smartphone. Es bedeutet aber noch viel mehr. Viel mehr als IP TV der Telekom bei 50 Mbit. Wobei IP TV mit 50 Mbit bei 2-3 Leuten schon schwierig wird. Ach egal, es geht um vieles mehr. Wer das nicht versteht scheint recht kurzsichtig zu sein.


In Gwerbegebieten: klar, aber davon spreche ich nicht.

Mag sein, die Welt Deutschland und viele andere aber schon und man kann sich die Argumente nicht einfach ausklammern. Nicht nur die nehmen die man gerne gerade benutzen möchte. Gewerbegebiete sind ein wichtiger Teil, welche aber indirekt mit den Privathaushalten zusammenhängen. Nur weil unter einem Gewerbegebiet hier einige noch den Containerdienst Müller sehen oder den Fliesenhandel Peters oder Elektro Peters mit seinen 15 Angestellten, heißt das noch lange nicht das es auch genau darum geht. Es gibt genug Startups welche dort auch ansässig sind oder Startups, welche die Büros zuhause haben und die Anwendungen der Zukunft entwickeln. Die Engstirnigkeit vieler Deutsche im Bezug auf Bandbreite ist echt erschreckend.


Und jetzt also die Straßen der Republik alle aufreißen, wegen der letzten Meile zu jedem einzelnen Haus? Nicht ernsthaft. Wenn in ein paar Jahren 5G funzt, werden wir froh sein, diesen Quatsch nicht gemacht zu haben.

5G ist Kinderkram wenn es um Anschlüsse geht, gerade um Anschlüsse für hohe Bandbreiten auf Masse, welche stabil ankommen müssen und nicht viel schwanken sollten. 5G ist kein Heilmittel für den Bandbreitenausbau. Nutzt doch einfach mal Google und informiert euch darüber und was mit 5G und Anbindungen von Millionen Geräten gemeint ist. Da geht es nicht um den Netflix Anschluss zuhause. 5G kann eine Brückentechnologie sein und natürlich auch Anschlüsse ersetzten aber sicher nicht für alle in einem Sendegebiet. Damit können Regionen erschlossen werden die per Kabel zu teuer sind aber ein Flächendeckender Ausbau, mit hohen stabilen Bandbreiten für alle, in den Abendzeiten? Erschreckend was manche hier echt für Vorstellungen haben. Einfach mal googlen warum 5G auch als Netz der Straßenlaternen bezeichnet wird. Dann sollte so einiges klar werden.
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[1.2] minimi antwortet auf deluxxe505
13.03.2018 17:56
Ich schliesse mich dem an! Sehe es genau so.
Jetzt Glasfaser verlegen und für die Zukunft bauen und nicht 2023 feststellen das wir schon wieder hinterher sind. Übrigens bei uns auf dem Lande schafft die Telekom nicht mal 6 mBit/s. Bauen in der Stadt aber schon 100mBit/s aus. Vielleicht sollten sie sich mal um all ihre Kunden kümmern.
Da finde ich den 1&1 Vorschlag gar nicht schlecht.



In Zukunft wird einfach alles vernetzt sein. In welche Richtung es geht sehen wir schon heute. Eine 5 köpfige Familie käme mit 50Mbit/s nicht aus, wenn alle zeitgleich Fernsehen, Streamen, Zocken und Shoppen. Zudem entwickelt sich alles inzwischen von FullHD zu UHD/4K, das braucht locker die doppelte Banbreite beim Streaming oder IPTV.
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[1.2.1] tosho antwortet auf minimi
20.03.2018 12:24
Benutzer minimi schrieb:
Ich schliesse mich dem an! Sehe es genau so. Jetzt Glasfaser verlegen und für die Zukunft bauen und nicht 2023 feststellen das wir schon wieder hinterher sind. Übrigens bei uns auf dem Lande schafft die Telekom nicht mal 6 mBit/s. Bauen in der Stadt aber schon 100mBit/s aus. Vielleicht sollten sie sich mal um all ihre Kunden kümmern.
Da finde ich den 1&1 Vorschlag gar nicht schlecht.

Sehe ich ganz genau so. Mit 100 MBit und mehr in den Ballungszentren lassen sich die ahnungslosen - aber gleichwohl verantwortlichen - Politclowns aus Bayern schön täuschen, und sie phantasieren jetzt natürlich gleich von Gigabit. Das die Realität ganz anders aussieht bekommen die in ihren gut versorgten Elfenbeintürgen gar nicht mit.
Auch hier: 3 MBit und mit Glück ein bisschen was vom LTE dazu - für einen saftigen Aufpreis von 10€. Die Telekom lässt sich ihre Minderleistung sogar noch vergolden. Stattdessen müssten sie mir eigentlich Schmerzensgeld zahlen.
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[2] hotte70 antwortet auf Testperson
13.03.2018 23:27
Benutzer Testperson schrieb:
So stellen sich das die Internet-Konzerne natürlich vor: Ein Fonds organisiert und finanziert die Infrastruktur. Und die Konzerne machen anschließend Kasse.
Außerdem nochmal die alte Frage: wozu Glasfaser bis zum Privatkunden? Ich habe 50Mbit/sec bei der Telekom mit Entertain. Läuft top (auch bei mehreren parallelen HD-Streams. Die Telekom versucht seit Jahren verzweifelt, mir 100Mbit/sec zu verkaufen. Meine Antwort ist stets: nennt mir einen einzigen Grund, was ich davon habe, was konkret besser ist, und ich investiere gerne die 5 Euro im Monat. Ihr ahnt es: sie können keinen Grund liefern.
Insofern halte ich die ganze Glasfaser-Debatte für künstlich. Zumindest, was private Haushalte angeht.


Stand heute magst du da ja Recht haben, geht mir genau so, aber jede Wette, dass du in den nächsten 3-5 Jahren mit den 50 Mbit/s nicht mehr glücklich sein wirst. Man sollte hier LANGFRISTIG denken und da wird Glasfaser unverzichtbar werden.
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[3] muc80337 antwortet auf Testperson
21.03.2018 08:30
Benutzer Testperson schrieb:
Außerdem nochmal die alte Frage: wozu Glasfaser bis zum Privatkunden? Ich habe 50Mbit/sec bei der Telekom mit Entertain. Läuft top

Du hättest vor 10 Jahren möglicherweise hier gepostet
"Außerdem nochmal die alte Frage: wozu VDSL bis zum Privatkunden? Ich habe ISDN bei der Telekom. Läuft top.

Solche Infrastruktur-Entscheidungen, die man heute trifft, müssen auch noch mit den Anforderungen in 10 Jahren fertig werden.

Und wenn ich eins gelernt habe: lieber ein bisschen mehr Geschwindigkeit als ein bisschen weniger.

Und wenn man eins wissen muss: ein Anschluss in einem VDSL-Tarif bis 50 Mbit/s läuft unter Umständen mit nur 16 Mbit/s im Download - das geben die Vertragsbedingungen her - und da ist dann schnell die Luft raus bei mehreren Nutzern. Wer dagegen volle 50 Mbit/s anliegen hat, für den ist das Ausbauproblem derzeit nicht so dringend.