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8 Mrd Euro Fernsehsteuer und keine Grundversorgung


25.04.2018 19:34 - Gestartet von lexus1
Hat man Worte. Wir blechen 8 Mrd Euro für Trash TV und Staatspropaganda, alles laut BGH angeblich vom Staatsvertrag gedeckt, dessen ursprüngliche Intention einzig und allein die Grundversorgung war und letztlich ist.

Wir kriegen nun alles mögliche was nicht bestellt und gewollt ist - aber keine Grundversorgung. Staatsversagen auf ganzer Linie.
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[1] marcel24 antwortet auf lexus1
26.04.2018 12:05
tja grundversorgung ist das bei dem hohen betrag nicht mehr, zu viele ÖR - Sender, 2 bis 3 würden (jeweils tv plus radio) mehr als ausreichend sein, das würde extrem kosten sparen, den beitragsservice abschaffen, mwst. um 0,1 prozent hoch, die einnahmen die dadurch erwirtschaftet werden, werden dem ÖR-Rundfunk zur verfügung gestellt und gut ist, wenn das nicht reicht muss eben gespart werden. es könnte so einfach sein. und mit 8 mrd. könnte man wirklich einiges mehr machen als mehrfach pro woche krimi-serien laufen zu lassen! straßenausbau wäre sehr wichtig, den öpnv stärken, mehr geld für kitas und schulen etc. aber nein man muss ja 8 mrd in so ne komische plapperkistendudelei stecken.
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[2] helmut-wk antwortet auf lexus1
27.04.2018 18:00
Benutzer lexus1 schrieb:
Hat man Worte. Wir blechen 8 Mrd Euro für Trash TV und Staatspropaganda, alles laut BGH angeblich vom Staatsvertrag gedeckt,

Dass es irgendwo überhaupt kein Antenne-TV gibt, ist natürlich ein Skandal. Aber wer diese Programme als "Staatspropaganda" bezeichnet, der hat wohl zwei Dinge vergessen:

1. Die Sender sind formal völlig, de facto weitgehend vom Staat unabhängig.

2. Es gibt gerade in den ÖR Satire gegen die Politik dieses Staats und kritische Berichte in Politmagazinen. Ich wüsste keinen Privatsender, der nur ein Zehntel so viele Skandale aufgedeckt hat wie allein "Panorama".

Die Privaten mit ihren fast völlig unpolitischen Magazinen sind doch weit staatstragender als der ÖR!

Mir fällt es ja schon scher zu verstehen, wie für jemanden die Musikrichtung wichtiger für die Qualität eines Senders ist als seine Seriosität, aber wie jemand darauf kommt, den ÖR als Staatsrundfunk zu bezeichnen, ist mir völlig schleierhaft.
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[2.1] lexus1 antwortet auf helmut-wk
27.04.2018 19:12
Eine gute Diskussion, wert sie weiterzuführen.
Natürlich wollte ich auch ein wenig provozieren, damit die Menschen nachdenken und selber analysieren. Wenn mir das gelungen ist, freue ich mich.

Grundsätzlich: Die Welt -auch der ÖR-Funk- ist nicht schwarzweiß sondern grau. Es gibt Licht, und leider zunehmend Schatten.

Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer lexus1 schrieb:
Hat man Worte. Wir blechen 8 Mrd Euro für Trash TV und Staatspropaganda, alles laut BGH angeblich vom Staatsvertrag gedeckt,

Dass es irgendwo überhaupt kein Antenne-TV gibt, ist natürlich ein Skandal. Aber wer diese Programme als "Staatspropaganda" bezeichnet, der hat wohl zwei Dinge vergessen:

1. Die Sender sind formal völlig, de facto weitgehend vom Staat unabhängig.

Formal - ja. De facto - keineswegs. Leider kann man heute die ÖR-Sendeanstalten sehr eindeutig politischen Lagern zuordnen, vornehmlich dem roten und grünen Lager, wobei die Unterscheidung schwarz und rot inhaltlich kaum mehr zu treffen ist.
Das Parteibuch der Intendanten spricht eine eigene Sprache, und wenn man die Berichterstattung zu Syrien, Migration, Russland und Trump betrachtet, dann hat das mit unabhängigem Journalismus nichts mehr zu tun.


2. Es gibt gerade in den ÖR Satire gegen die Politik dieses Staats und kritische Berichte in Politmagazinen. Ich wüsste keinen Privatsender, der nur ein Zehntel so viele Skandale aufgedeckt hat wie allein "Panorama".

Das ist richtig.
Leider ist der Anteil an Formaten wie Panorama und politischer Satire so verschwindend gering und die Sendeplätze so unattraktiv, daß das fast im Rauschen des sonstigen Trashprogramms untergeht.



Die Privaten mit ihren fast völlig unpolitischen Magazinen sind doch weit staatstragender als der ÖR!


Das ist -leider- auch richtig. Die privaten wollen nur eins: Geld verdienen. Egal wie.
Leider kopieren die ÖR das zunehmend.

Mir fällt es ja schon scher zu verstehen, wie für jemanden die Musikrichtung wichtiger für die Qualität eines Senders ist als seine Seriosität, aber wie jemand darauf kommt, den ÖR als Staatsrundfunk zu bezeichnen, ist mir völlig schleierhaft.

Die politische Berichterstattung, vor allem zum Thema Migration, ist vor allem durch Verschweigen und Zensur geprägt. Es liegt nahe, hier politische Einflussnahme zu unterstellen.

Was treibt Politiker denn heute an? Na klar: Die "Anschlussverwendung". Das gilt heute auch für Spitzenfunktionäre im ÖR.
Korruption ist heute nachgelagert. Die juristische Definition von Korruption ist veraltet und nicht mehr wirksam.
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[2.1.1] helmut-wk antwortet auf lexus1
16.05.2018 12:44
Benutzer lexus1 schrieb:
Eine gute Diskussion, wert sie weiterzuführen.

Um so mehr bedaure ich, dass ich wg. verschiedener Probleme einige Wochen ausgefallen bin.

Grundsätzlich: Die Welt -auch der ÖR-Funk- ist nicht schwarzweiß sondern grau. Es gibt Licht, und leider zunehmend Schatten.

So allgemein formuliert, wie das ist, werde ich dem nicht widersprechen.

1. Die Sender sind formal völlig, de facto weitgehend vom Staat unabhängig.

Formal - ja. De facto - keineswegs.

Ich kann mich mehr oder weniger an mehrere Gelegenheiten erinnern, wo Politiker Einfluss nehmen wollten, aber dabei gescheitert sind. Sendungen wurden trotz Kritik ausgestrahlt, oder so ähnlich. Vor allem weil auch Redakteure gegenüber ihren Chefs ziemlich unabhängig sind.

Leider kann man heute die ÖR-Sendeanstalten sehr eindeutig politischen Lagern zuordnen,

Das war schon immer so. Auch Zeitungen kann man mehr oder weniger politischen Lagern zuordnen (von Trash-Blättern wie "yellow press" mal abgesehen), trotzdem ist das keine Staatsnähe, sondern eben Parteinähe o.ä. Wobei es auch innerhalb jedes Senders eine ziemliche Bandbreite gibt. Allerdings gibt es kein ausgesprochen demokratisch-rechtes Magazin wie seinerzeit des ZDF-Magazin von G. Löwenthal. Aber ansonsten so ziemlich alles, was links davon ist.

..., und wenn man die Berichterstattung zu Syrien, Migration, Russland und Trump betrachtet, dann hat das mit unabhängigem Journalismus nichts mehr zu tun.

Wie kommst du darauf?


2. Es gibt gerade in den ÖR Satire gegen die Politik dieses Staats und kritische Berichte in Politmagazinen. Ich wüsste keinen Privatsender, der nur ein Zehntel so viele Skandale aufgedeckt hat wie allein "Panorama".

Das ist richtig.
Leider ist der Anteil an Formaten wie Panorama und politischer Satire so verschwindend gering und die Sendeplätze so unattraktiv, daß das fast im Rauschen des sonstigen Trashprogramms untergeht.

Na ja, wenn du nur ARD, ZDF und Dritte siehst ... es gibt aber auch z.B. Tagesschau24 ...

Das ist -leider- auch richtig. Die privaten wollen nur eins: Geld verdienen. Egal wie.
Leider kopieren die ÖR das zunehmend.

Wo du Recht hast, hast du Recht.

Die Einnahmen der Sender schwanken leicht im Lauf der Zeit. Früher hatten die entweder so viel Geld, dass ein neuer Sender eröffnet wurde (als ich jung war, meist Rundfunksender, seit es Privat-TV gibt, auch Fernsehsender), und wenn das Geld knapper wurde, wurden die Gebühren erhöht, so dass einige Jahre später wieder Geld für den nächsten Sender da war ...

Inzwischen funktioniert die Gebührenschraube nicht mehr so gut, also verlegen sich die Sender stärker auf Programme, die viel Zuschauer bringen, also wie die Privaten.

Die politische Berichterstattung, vor allem zum Thema Migration, ist vor allem durch Verschweigen und Zensur geprägt.

Da widerspreche ich energisch. Was du als "Verschweigen" wahrnimmst, ist doch nur die Tatsache, dass die ÖR weniger Fake News bringen. Es gibt doch starke Gruppen ("Rechte", Russland, ...), die gezielt Falschmeldungen bringen, gerade auch was das Thema "Migration" angeht.

Ein Fall an den ich mich gut erinnere, weil ich mich drüber aufgeregt habe:
Da ist eine Gemeinde von äthiopische Christen Gast in einer deutschen Kirche. Und die machen das, was in ihrer Heimat üblich ist: zum Beten gehen sie nicht in die Kirche, sondern stellen sich draußen hin und verhalten sich da so ähnlich wie Juden an der Klagemauer.

Irgendjemand hat das fotografiert, und dann wurde das Bild ins Netz gestellt mit dem Kommentar, dass da Muslime an eine Kirche pinkeln. Das kann kein Missverständnis sein, sondern der, das das uns Netz stellte (ob der Fotograf oder jemand anders, weiß ich nicht) muss gewusst haben, was er da tat.

Diese "Meldung" kam in den ÖR natürlich nicht vor, genauso wenig wie die angeblich von Migranten geschlachteten exotischen Tiere (aus einem längst geschlossen Safari-Park), oder diverse Überfälle, die es nie gab (tatsächliche Gewalttaten wurden in den ÖR genannt!).

Fake News kommen in die ÖR vorwiegend als Klarstellungen, etwa der Fall des doch nicht von Flüchtlingen missbrauchten russlanddeutschen Kindes.

Natürlich kommt es es auch in ÖR vor, dass ein Journalist auf Fake News hereinfällt. Letztens waren in einem Privatprogramm zwei Videos zu sehen, auf denen zu sehen war, wie Palästinenser eine Menschen auf einer Trage bzw. ein Kind auf dem Arm davontrugen, offenbar Opfer der Auseinandersetzungen an der Grenze zu Gaza. Aber als sie sich außer Sichtweise bzw. unbeobachtet wähnten, stieg der Verletzte putzmunter von der Trage, bzw. das Kind wurde abgesetzt und ging davon ... in den Nachrichten der ÖR kam kein "die Zahlen der palästinensischen Gesundheitsbehörde lassen sich nicht nachprüfen", was angesichts solcher Praktiken angebracht wäre.

Es liegt nahe, hier politische Einflussnahme zu unterstellen.

Es liegt nahe, dir zu unterstellen, dass du gerne bereit bist, auf fremdenfeindliche Fake-News hereinzufallen. ;-)

Die ÖR sind nicht perfekt, aber bei Diskrepanzen zwischen ihnen und den News auf unsozialen Netzwerken oder gar einschlägigen Foren sind die ÖR mit Längen glaubwürdiger. Auch deshalb, weil sie immer wieder auch Fehler eingestehen und korrigieren.
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[2.1.1.1] Schnitzler-Welke antwortet auf helmut-wk
10.06.2018 20:23
Benutzer helmut-wk schrieb:
Die ÖR sind nicht perfekt, aber bei Diskrepanzen zwischen ihnen und den News auf unsozialen Netzwerken oder gar einschlägigen Foren sind die ÖR mit Längen glaubwürdiger. Auch deshalb, weil sie immer wieder auch Fehler eingestehen und korrigieren.

Na, da freuen wir uns doch schon auf die Liveübertragung von unserem Präsidenten Erdogan in der Kabine der "Die Mannschaft" unter der Regie von Jogi, dem Neutrum ohne Arsch in der Hose.
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[2.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf Schnitzler-Welke
10.06.2018 22:10
Benutzer Schnitzler-Welke schrieb:
Na, da freuen wir uns doch schon auf die Liveübertragung von unserem Präsidenten Erdogan in der Kabine der "Die Mannschaft" unter der Regie von Jogi, dem Neutrum ohne Arsch in der Hose.

Dazu wirds nicht kommen. Die Gründe dafür sollten auch dir bekannt sein.

Für die Entscheidungen von Jogi, dem Fußball wichtiger ist als Politik, ist kein Fernsehsender verantwortlich (weder ÖR noch privat noch RT oder was immer du nimmst). Und man muss sich nur anschauen, wie mit Russland umgegangen wird, um zu sehen, dass fast kein Sportfunktionär den "Arsch in der Hose" hat.

Aber ne Liveübertragung mit Ergohan wirds nicht geben.
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[2.1.1.1.1.1] Schnitzler-Welke antwortet auf helmut-wk
11.06.2018 06:34

einmal geändert am 11.06.2018 06:35
Benutzer helmut-wk schrieb:


Für die Entscheidungen von Jogi, dem Fußball wichtiger ist als Politik,

Ob dieser "Jogi" genauso viel wert auf Fußball gelegt hätte, wenn ein WM-Spieler einem Politiker der AfD sein Trikot gewidmet hätte?
Was hätten die Medien und Altparteien in diesem Fall gefordert?
Ein lebenslanges Berufsverbot wohl mindestens.
Freuen wir uns trotzdem auf eine furiose Weltmeisterschaft und lassen uns dieses Ereignis nicht durch die Verlogenheit des Klüngels verderben.