Benutzer Pitt_g schrieb:
Im Endeffekt eignen sich die hohen Frequenzen dank besserer Reflexion ja generell um auch in schlecht versorgten Ecken Outdoor ein Signal reinzubekommen , oder äh ich das falsch?
Da liegst du falsch: Bei Reflektionen besteht die Gefahr, dass ein Signal mehrmals mit unterschiedlicher Zeitverzögerung ankommt und deshalb so "verschmiert", dass es nicht mehr entschlüsselt werden kann. Je höher die Frequenz, um so kleiner ist der noch zu tolerierende Gangunterschied.
Ob nun der Vorteil "Empfang um die Ecke herum durch Reflexion" oder der Nachteil "Empfang gestört durch Reflektion" überwiegt, hängt von vielen Details ab ...
Beamforming ansich ist ja eigentlich kein dauernder Prozess der Nachführung bei einem bewegende. Objekt sondern das um die Ecke schießen , so versteh ich es zumindest
Nein, wie schon darcduck sagte: es geht nicht um die Ecke herum, sondern statt das ein Signal gleichmäßig in alle Richtungen ausgestrahlt wird, wird es vorwiegend in eine Richtung ausgestrahlt. Im (unerreichbaren) Idealzustand verstärken sich alle (128 im Beispiel des Artikels) Signale der Mini-Antennen in die gewünschte Richtung und löschen sich in allen anderen Richtungen vollständig gegenseitig aus. Je mehr Antennen benutzt werden, desto näher kann man diesem Ideal kommen. Ist dann in etwa so wie bei dem Scheinwerfer mit Spiegel, der in eine Richtung bündelt (da ist das Ideal erreichbar). In der gewünschten Richtung reicht die Sendeleistung somit weiter als bei Senden in alle Richtungen.
Das Prinzip ist nicht neu: Vor Jahrzehnten hab ich mal einen Artikel über eine Radar-Station des US-Militärs gelesen, die nach dieser Technik funktionierte. Dabei ging es allerdings nicht um Reichweite, sondern darum, blitzschnell die Suchrichtung des Radarstrahls zu ändern, in wenigen Millisekunden. So dass auch der beste Flugkünstler keinen Kurs fliegen konnte, auf dem er dem Radarstrahl entgeht. Bei Mobilfunkmasten geht es natürlich darum, in weniger als einer Milllisekunde von einem Endgerät zum anderen zu schalten.