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Das Problem liegt zu 99% an den Herstellern


19.05.2018 11:28 - Gestartet von kriki99
Wenn die Hardware eines Handys und auch die Software VoLTE und VoWiFi unterstützen, dann ist es auch deren Verantwortung die VoLTE Konfigurationsdateien für die jeweiligen Netzbetreiber einzuspielen, denn die Netzbetreiber selbst haben keine Möglichkeit, dies zu machen.
Die Konfigurationsdateien sind wie APNs die man einstellen muss, eigentlich sollte es kein Problem haben, die zu beziehen, nur die Hersteller wollen sich keine Mühe machen um die bei allen Netzbetreibern abzufragen :)
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[1] Zuschauer 1 antwortet auf kriki99
19.05.2018 14:37
Benutzer kriki99 schrieb:
Wenn die Hardware eines Handys und auch die Software VoLTE und VoWiFi unterstützen, dann ist es auch deren Verantwortung die VoLTE Konfigurationsdateien für die jeweiligen Netzbetreiber einzuspielen, denn die Netzbetreiber selbst haben keine Möglichkeit, dies zu machen.

Wenn das tatsächlich so ist (die Netzbetreiber haben keine Möglichkeit die Konfigurationsdaten an die Telefone zu geben), dann ist das aus meiner Sicht ein einziger großer Design-Fehler. Darauf angewiesen zu sein, dass zig Hersteller von Telefonen jeweils neue Software-Versionen herausbringen, die auf die Spezifika jedes einzelnen Netzbetreibers weltweit angepasst werden müssen, ist einfach ein totaler Wahnsinn. Ein neuer Netzbetreiber hat in diesem Fall doch überhaupt keine Chance Fuß zu fassen, weil es zu Beginn kein einziges Telefon auf dem Markt gibt, das diese Dienste in seinem Netz unterstützt.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das Design des Datenaustauschs wirklich so dumm gestaltet ist (Netzbetreiber muss Daten an alle Telefon-Hersteller weltweit liefern, die das dann in ihre Telefonsoftware einbacken und verteilen). Auf der SIM-Karte eines Anbieters ist doch beispielsweise auch die Nummer des SMS-Service-Centers hinterlegt, so dass das Telefon diese dann automatisch verwenden kann. Warum wendet man nicht das gleiche Prinzip auch für weitere Konfigurationsparameter an, hier eben die Einstellungen für VoLTE/VoWifi? Es müssen heutzutage ja gar nicht mal die direkten Konfigurationsparameter auf der SIM-Karte stehen, das könnte man auch erweiterbar und dynamisch gestalten. Auf der SIM-Karte steht beispielsweise nur die URL des Konfigurationsservers des Anbieters und der Public Key, mit dem die Konfigurationsanweisungen signiert sein müssen (damit nicht Hinz und Kunz Telefone falsch provisionieren können). Dann kann sich das Telefon bei dem Server melden und von dort die aktuellen Konfigurationsdaten empfangen. Wenn das z.B. eine XML-Datei ist, kann man das auch wunderbar erweitern für zukünftige Dienste, die heute noch gar nicht abzusehen sind (z.B. Multicast-Adressen für Rundfunkempfang bei 5G). Wer VoLTE nutzen will braucht ohnehin einen Zugang zu IP-Netzen auf dem Handy, daher ist der skizzierte Mechanismus auch keine Einschränkung, nur weil er voraussetzt, dass Internetzugang da ist. Man könnte auch so etwas wie ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" für die übermittelten Konfigurationsparameter angeben, so dass das Telefon diese Daten z.B. 1 Jahr speichern kann, auch wenn es danach offline ist. Derartige Verfahren mit Provisionierungsservern sind doch bei Hardware-VoIP-Telefonen im Firmenumfeld schon lange im Einsatz, warum sollte das Mobilfunknetzen anders sein?
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[1.1] helmut-wk antwortet auf Zuschauer 1
28.05.2018 08:57
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer kriki99 schrieb:
Wenn die Hardware eines Handys und auch die Software VoLTE und VoWiFi unterstützen, dann ist es auch deren Verantwortung die VoLTE Konfigurationsdateien für die jeweiligen Netzbetreiber einzuspielen, denn die Netzbetreiber selbst haben keine Möglichkeit, dies zu machen.

Wenn das tatsächlich so ist (die Netzbetreiber haben keine Möglichkeit die Konfigurationsdaten an die Telefone zu geben), dann ist das aus meiner Sicht ein einziger großer Design-Fehler.

Danke für den Beitrag. Der bringt es auf den Punkt. Und offensichtlich gibt es diesen Design-Fehler tatsächlich.

Vielleicht sollte ein Netzbetreiber mal ein Phone mit dem Feature rausbringen, dass sich das Netz via SIM-Karte (darauf gespeicherter URL) konfiguriert und das OS nur das (standardisierten) Konfigurationsverfahren, aber keine Daten (Profile) beiträgt. Aber vermutlich wird es nicht dazu kommen, denn das hieße ja, dass in absehbarer Zeit der Wechsel zu einem brandneuen Netzbetreiber möglich ist, ohne dass der Neuling die Hersteller kontaktiert und von denen berücksichtigt wird. So viel Konkurrenz will sich wohl kaum ein Netzbetreiber antun.
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[1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf helmut-wk
28.05.2018 09:53
Benutzer helmut-wk schrieb:

Vielleicht sollte ein Netzbetreiber mal ein Phone mit dem Feature rausbringen, dass sich das Netz via SIM-Karte (darauf gespeicherter URL) konfiguriert und das OS nur das (standardisierten) Konfigurationsverfahren, aber keine Daten (Profile) beiträgt. Aber vermutlich wird es nicht dazu kommen, denn das hieße ja, dass in absehbarer Zeit der Wechsel zu einem brandneuen Netzbetreiber möglich ist, ohne dass der Neuling die Hersteller kontaktiert und von denen berücksichtigt wird. So viel Konkurrenz will sich wohl kaum ein Netzbetreiber antun.

Oder ein solches Verfahren zur automatischen Konfiguration existiert, ist aber gleich patentiert worden und kann daher nicht einfach so genutzt werden. Dann kann man sich als Netzbetreiber die lästige Konkurrenz vom Leib halten und gleichzeitig seine Hände in Unschuld waschen.
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[1.2] marcel24 antwortet auf Zuschauer 1
28.05.2018 09:51
was noch ein "großes Problem" ist, nicht alle tarife sind VoLTE - fähig, vorallem bei prepaid, die lassen meist das 4G netz zu, aber nur für daten, baut man ein gespräch auf so fällt man auf umts bzw gsm zurück. da müsste sich bei den netzbetreibern was tun. nicht jeder möchte wegen einer einzigen funktion einen teuren laufzeit-vertrag abschließen.