Benutzer kriki99 schrieb:
Wenn die Hardware eines Handys und auch die Software VoLTE und VoWiFi unterstützen, dann ist es auch deren Verantwortung die VoLTE Konfigurationsdateien für die jeweiligen Netzbetreiber einzuspielen, denn die Netzbetreiber selbst haben keine Möglichkeit, dies zu machen.
Wenn das tatsächlich so ist (die Netzbetreiber haben keine Möglichkeit die Konfigurationsdaten an die Telefone zu geben), dann ist das aus meiner Sicht ein einziger großer Design-Fehler. Darauf angewiesen zu sein, dass zig Hersteller von Telefonen jeweils neue Software-Versionen herausbringen, die auf die Spezifika jedes einzelnen Netzbetreibers weltweit angepasst werden müssen, ist einfach ein totaler Wahnsinn. Ein neuer Netzbetreiber hat in diesem Fall doch überhaupt keine Chance Fuß zu fassen, weil es zu Beginn kein einziges Telefon auf dem Markt gibt, das diese Dienste in seinem Netz unterstützt.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das Design des Datenaustauschs wirklich so dumm gestaltet ist (Netzbetreiber muss Daten an alle Telefon-Hersteller weltweit liefern, die das dann in ihre Telefonsoftware einbacken und verteilen). Auf der SIM-Karte eines Anbieters ist doch beispielsweise auch die Nummer des SMS-Service-Centers hinterlegt, so dass das Telefon diese dann automatisch verwenden kann. Warum wendet man nicht das gleiche Prinzip auch für weitere Konfigurationsparameter an, hier eben die Einstellungen für VoLTE/VoWifi? Es müssen heutzutage ja gar nicht mal die direkten Konfigurationsparameter auf der SIM-Karte stehen, das könnte man auch erweiterbar und dynamisch gestalten. Auf der SIM-Karte steht beispielsweise nur die URL des Konfigurationsservers des Anbieters und der Public Key, mit dem die Konfigurationsanweisungen signiert sein müssen (damit nicht Hinz und Kunz Telefone falsch provisionieren können). Dann kann sich das Telefon bei dem Server melden und von dort die aktuellen Konfigurationsdaten empfangen. Wenn das z.B. eine XML-Datei ist, kann man das auch wunderbar erweitern für zukünftige Dienste, die heute noch gar nicht abzusehen sind (z.B. Multicast-Adressen für Rundfunkempfang bei 5G). Wer VoLTE nutzen will braucht ohnehin einen Zugang zu IP-Netzen auf dem Handy, daher ist der skizzierte Mechanismus auch keine Einschränkung, nur weil er voraussetzt, dass Internetzugang da ist. Man könnte auch so etwas wie ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" für die übermittelten Konfigurationsparameter angeben, so dass das Telefon diese Daten z.B. 1 Jahr speichern kann, auch wenn es danach offline ist. Derartige Verfahren mit Provisionierungsservern sind doch bei Hardware-VoIP-Telefonen im Firmenumfeld schon lange im Einsatz, warum sollte das Mobilfunknetzen anders sein?