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Dashcams alle nicht empfehlenswert


20.05.2018 18:39 - Gestartet von rolf_berg
5x geändert, zuletzt am 20.05.2018 19:31
Das Problem an den Dashcams ist derzeit, dass sich noch kein Markenhersteller mit guten Produkten etabliert hat. Alles ist schlechter Made in China Kram mit unterschiedlichen Phantasie- und teils auch Markennamen. Die Fortschritte bei der inzwischen hervorragenden Qualität von Handykameras ging an Dashcams spurlos vorbei. Selbst ein 100€ Smartphone macht erheblich bessere Videos.

Die Bildqualität ist meist so schlecht, dass durch die ungenügende Auflösung bzw. Bildschärfe, schlechte Komprimierung, die ungünstigen Lichtverhältnisse, durch Wackler und zu geringe Bildwiederholfrequenz keine Kennzeichen erkennbar sind. Und wenn, dann höchstens von dem direkt im eigenen Sicherheitsabstand befindlichen Vordermann bei Tageslicht. Auf Autobahnen mit korrektem Sicherheitsabstand und nachts ist kein einziges Kennzeichen erkennbar.

Aber auch die Features der Dashcams sind unzureichend. Keine kann alles, was wichtig wäre. Zum Beispiel:

- 4k Auflösung mit 60 Hz (wenigstens echte 2k 60 Hz müssen sein) mit qualitativ hochwertiger Komprimierung ohne Artefakte
- optische Bildstabilisierung
- GPS Koordinaten im Bild (abschaltbar)
- GPS synchonisierte Uhrzeit im Bild (abschaltbar)
- GPS Geschwindigkeitsanzeige im Bild (abschaltbar)
- frei einstellbare Aufnahmedauer (Größe der Einzeldateien)
- frei einstellbare Loop-Dauer unabhängig von Kartengröße
- automatischer Dateischutz bei Unfällen (Auslöse-G-Kraft einstellbar)
- manueller Dateischutz durch einen einzigen Tastendruck
- Schnellstart

Daneben gibt es entbehrliche Features (Kompass, Blitzerwarner, Sprachausgabe, WLAN bzw. Bluetooth Verbindung, HDMI-Ausgang etc.), die einige teure Dashcams haben. Generell gilt aber, dass man anhand der Produktbeschreibungen nie erfährt, ob „GPS“ auch tatsächlich bedeutet, dass auch die GPS-Uhrzeit genutzt wird und dass die Daten auch im aufgezeichneten Bild einblendbar sind. Oft sind die GPS-Daten in einer seperaten Datei und nur mit Spezialsoftware anzeigbar. Als Beweis problematisch.

Wenn man z.B. bei Amazon schaut, entspricht nicht eine Dashcam den o.g. Kriterien. Die Bildqualität reicht nie aus, GPS ist selten und meist ohne Bildeinblendung von Ort, Zeit und Geschwindigkeit. Und es fällt auf, dass Amazon selbst nicht der Verkäufer ist. Nur irgendwelche kleinen Händler und chinesische Vertreiber. Amazon weiß schon, warum sie selbst solche minderwertige Chinaware nicht mit ihrer großzügigen Garantie anbieten wollen.

Ich habe eine 4 Jahre alte Dashcam mit den gewünschten GPS-Features (aber mit bescheidener 1k Bildqualität und defektem Akku inzwischen). Dieser Typ 0906-Nachbau hat 60€ gekostet. Wenn ich heute gucke, ist diese Dashcam noch immer erhältlich (80€) und technisch noch immer Standard. Es hat in 4 Jahren keinerlei Fortschritte bei diesen Produkten gegeben. Wirklich peinlich!

Und die Tests in Zeitschriften sind alle unbrauchbar, weil sie viele wichtige Funktionen nicht berücksichtigen. Es wird Zeit, dass die Stiftung Warentest mal ordentlich unter Laborbedingungen testet. Z.B. Lesbarkeit von Kennzeichen Tag/Nacht im Abstand von 27m und 67m (Sicherheitsabstand 50 km/h und 130 km/h + 2m Motorhaube).
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[1] Wechseler antwortet auf rolf_berg
20.05.2018 19:32
Benutzer rolf_berg schrieb:
Das Problem an den Dashcams ist derzeit, dass sich noch kein Markenhersteller mit guten Produkten etabliert hat. Alles ist schlechter Made in China Kram mit unterschiedlichen Phantasie- und teils auch Markennamen. Die Fortschritte bei der inzwischen hervorragenden Qualität von Handykameras ging an Dashcams spurlos vorbei. Selbst ein 100€ Smartphone macht erheblich bessere Videos.

Also 100€-Smartphone in die Halterung hinter der Windschutzscheibe, passende App drauf und fertig ist die Dashcam. Es sollte klar sein, daß die ganzen China-Bastel-Geräte keine Zukunft haben.
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[1.1] rolf_berg antwortet auf Wechseler
20.05.2018 19:39
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer rolf_berg schrieb:
Das Problem an den Dashcams ist derzeit, dass sich noch kein Markenhersteller mit guten Produkten etabliert hat. Alles ist schlechter Made in China Kram mit unterschiedlichen Phantasie- und teils auch Markennamen. Die Fortschritte bei der inzwischen hervorragenden Qualität von Handykameras ging an Dashcams spurlos vorbei. Selbst ein 100€ Smartphone macht erheblich bessere Videos.

Also 100€-Smartphone in die Halterung hinter der Windschutzscheibe, passende App drauf und fertig ist die Dashcam. Es sollte klar sein, daß die ganzen China-Bastel-Geräte keine Zukunft haben.

Bisher gibt es keine Dashcam-Apps, die z.B. die GPS-Daten ins Bild einblenden. Ferner kann man den Dateispeicherort nicht wählen. Da der interne Speicher aber ständig überschrieben wird, muss man mit Ausfällen rechnen. Die Android-App (iPhones können das nicht) muss also die Nutzung von SD-Karten unterstützen. Und dann ist der Sichtwinkel bei Handykameras zu schmal. 140-170 Grad können die nicht abdecken, so dass seitliche Ereignisse nicht aufgezeichnet werden.

Kurz: Ein nicht mehr genutztes Smartphone ist notfalls als Dascam nutzbar, aber ohne ausgeklügelte App und ohne Weitwinkelobjektiv kein echter Ersatz für eine Dascam.
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[1.2] AW Nord antwortet auf Wechseler
21.05.2018 12:12
Benutzer Wechseler schrieb:
Also 100€-Smartphone in die Halterung hinter der Windschutzscheibe, passende App drauf und fertig ist die Dashcam. Es sollte klar sein, daß die ganzen China-Bastel-Geräte keine Zukunft haben.
Bildquali ist oft genau so wenig ausreichend, Bildwinkel eh nicht. Und das Zündung an > Dashcam läuft funktioniert auch nicht. Das Geprüddel mit noch einer Halterung, Kabelsalat etc. mal außen vor.
Als "mal 'ne Dashcam" ok, aber keine Alternative um es dauerhaft problemlos zu nutzen.
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[2] Sven Dahmen antwortet auf rolf_berg
22.05.2018 13:21
Benutzer rolf_berg schrieb:
Das Problem an den Dashcams ist derzeit, dass sich noch kein Markenhersteller mit guten Produkten etabliert hat. Alles ist schlechter Made in China Kram mit unterschiedlichen Phantasie- und teils auch Markennamen.

Nein, auch preiswerteste Dashcams liefern hinreichend deutliche Bilder...als Beleg für diese Behauptung führe ich mal die Vielzahl von Dashcam-Videos an, die z.B. auf youtube zu sehen sind und aus Ländern mit "entspannterer" Rechtslage stammen. Hier handelt es sich regelmäßig nicht um "CIA-grade-profi-surveillance-cams", diese würden den Wert des sichtbaren "Kamerawagens" oft übertreffen :-). Auch hochwertige CMOS/CCD-Sensoren für diesen Einsatzzweck kosten "etwas mehr als nichts"...Preis (und "Marke") spielen keine Rolle...
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[2.1] helmut-wk antwortet auf Sven Dahmen
28.05.2018 09:41
Benutzer Sven Dahmen schrieb:
Benutzer rolf_berg schrieb:
Das Problem an den Dashcams ist derzeit, dass sich noch kein Markenhersteller mit guten Produkten etabliert hat. Alles ist schlechter Made in China Kram mit unterschiedlichen Phantasie- und teils auch Markennamen.

Nein, auch preiswerteste Dashcams liefern hinreichend deutliche Bilder...als Beleg für diese Behauptung führe ich mal die Vielzahl von Dashcam-Videos an, die z.B. auf youtube zu sehen sind und aus Ländern mit "entspannterer" Rechtslage stammen.

Gib doch mal einen Link für das, was du meinst.

Auf https://www.youtube.com/watch?v=Etlmh1PIloA sind zwar einige Nummernschilder zu erkennen, aber nur bei niedrigem Abstand und niedriger Geschwindigkeit. Ich bezweifle, dass da auch nur ein Nummernschild in 27m Abstand erkennbar ist, bei 67m ist mit Sicherheit kein Schild lesbar. Und das, obwohl die Verpixelung von Nummernschildern in den einzelnen Sequenzen die Ausnahme ist.

rolf_berg hat da offensichtlich Recht. Aber du kannst gerne einen Link mit dem Gegenbeweis liefern, falls es den gibt.