Thread
Menü

Es gibt keinen Identitätsdiebstahl


03.06.2018 00:33 - Gestartet von gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
Im großen und ganzen ist die Darstellung in dem Artikel ja richtig, und sich um unberechtigte Forderungen zu kümmern ist sicher auch kein schlechter Ratschlag.

Aber der Begriff "Identitätsdiebstahl" ist ein Propagandabegriff, mit dem die Illusion geschaffen wird, derjenige, unter dessen Namen Waren bestellt werden, wäre das Opfer, was hier im Artikel ja auch so formuliert wird. Das ist aber ja mitnichten der Fall. Der Händler, der irgendeinem Dritten geglaubt hat, er sei derjenige, der er vorgibt zu sein, ist das Opfer, und zwar das Opfer eines Betruges. Derjenige, dessen Name verwendet wurde, ist eigentlich ein unbeteiligter Dritter, der schlicht wegen mangelnder Sorgfalt des Händlers in die Sache reingezogen wird, und der ja auch, im Gegensatz zum Händler, keinerlei Möglichkeit hat, diesen Betrug zu verhindern.

Wenn Karl Müller zum Bäcker geht und behauptet, Otto Schneider zu sein und auf dessen Namen anschreiben lässt, dann kann Otto Schneider genau überhaupt nichts dafür, und haftet natürlich auch nicht für die Forderung des Bäckers gegen Karl Müller, und das ändert sich auch nicht dadurch, dass Herr Müller das Geburtsdatum von Herrn Schneider nennt. Wenn der Bäcker diesen Betrug verhindern will, muss er sich halt den Ausweis zeigen lassen. Wenn er das nicht tut, dann ist das sein Risiko und nicht das Problem von Herrn Schneider. Wenn der Bäcker leichtgläubig ist, was die Identität seiner Kunden betrifft, dann hat er halt das Risiko, Opfer eines Betruges zu werden - aber nur weil er eine unbelegte Behauptung glaubt, wurde niemandem eine Identität gestohlen.

Sehr schön auf den Punkt bringt das auch dieser Sketch von Mitchell & Webb:

https://www.youtube.com/watch?v=CS9ptA3Ya9E