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Unzulässige Abschalteinrichtung, ein bekannter Begriff...


18.06.2018 10:13 - Gestartet von Chris111
wie nah doch die Mobilfuk- und Automobilindustrie jetzt schon beieinander liegen... grins.
Bei 5 G werden aber in jedem Fall auch offiziell Daten priorisiert werden müssen, wenn "connected drive" funktionieren soll, ohne dass es 1000de Tote auf den Strassen gibt.
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[1] marcel24 antwortet auf Chris111
18.06.2018 10:50
das werden sie und zwar mittels network slicing !!!
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[2] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Chris111
18.06.2018 11:25
Benutzer Chris111 schrieb:
wie nah doch die Mobilfuk- und Automobilindustrie jetzt schon beieinander liegen... grins.
Bei 5 G werden aber in jedem Fall auch offiziell Daten priorisiert werden müssen, wenn "connected drive" funktionieren soll, ohne dass es 1000de Tote auf den Strassen gibt.

Vielleicht werden sie das müssen - das hat aber nichts(!) mit Netzneutralität zu tun, diese Verbindung ist eine Erfindung der Telcos, weil sie emotional so schön funktioniert und für den Laien so einleuchtend klingt. Netzneutralität bedeutet, dass der Telco seinen Kunden nicht vorschreiben darf, für welche Zwecke er die Übertragungskapazitäten nutzen kann - Netzneutralität heisst nicht, dass ein Telco seinen Kunden nicht bestimmte Bandbreiten oder Latenzen garantieren oder auf Wunsch des Kunden bestimmte Pakete priorisieren darf. Netzneutralität bedeutet nur, dass, wenn ich einen Anschluss mit der Bandbreiten-/Latenzgarantie bestelle, die andere für "connected drive" verwenden, es dem Telco nicht zusteht, mich dazu zu zwingen, diesen Anschluss für "connected drive" zu verwenden und andere Anwendungen anders zu behandeln. Wenn ich den gleichen Anschluss benutze, um darüber Telemedizin zu machen, dann hat das den Telco nicht zu interessieren, er hat im Rahmen der vereinbarten Bandbreite und Latenzen zu transportieren was auch immer ich über diesen Anschluss transportieren möchte.

Außerdem ist es aber natürlich Unfug, dass es ohne solch eine Priorisierung tausende Tote geben würde. Kommunikationskanäle sind immer unzuverlässig, egal wieviel Aufwand man in Priorisierung und Co. steckt, es gibt immer Störungen und Übertragungsfehler, die die Kommunikation beeinträchtigen, und jedes auch nur halbwegs sinnvoll konstruierte System, von dem Menschenleben abhängen ist fail-safe: Wenn eine Randkomponente des Systems ausfällt, dann ist das System so auszulegen, dass es zuverlässig selbständig in einen sicheren Betriebszustand übergeht. Unter solch einer Störung darf immer nur die Effizienz leiden, nie die Sicherheit. Möglicherweise würde es zu Staus kommen, oder zu einer ungemütlichen Bremsung, was auch immer - aber sicher nicht zu tausenden Toten. Gerade bei drahtloser Kommunikation ist das schon deshalb zwingend, weil es technisch trivial ist, drahtlose Kommunikation zu stören: Einen Breitband-Störsender aus Bauteilen für ein paar Euro fuffzig einschalten, schon ist im Umkreis von einigen hundert Metern kein Mobilfunk mehr möglich. Wenn das sofort zu tödlichen Unfällen führen würde, hätten wir 90% der Arbeit für den nächsten Terroristen schon erledigt. Aber auch ohne vorsätzliche Sabotage wird Funkübertragung durch alle möglichen elektrischen Phänomene gestört, vom Ein- und Ausschalten großer elektrischer Anlagen über Blitzeinschläge bis zu Interferenz durch Reflektionen von Stahlbeton-Gebäuden. Ein System, dass da nicht fail-safe wäre, würde dauernd Leute umbringen.
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[2.1] Otomo antwortet auf gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
20.06.2018 14:23
Es war bereits immer so, dass zb. Datenpakete mit VoIP bevorzugt durchgeleitet werden und andere Datenpakete mit Internetdaten vom Surfen, nicht so hoch priorisiert wurden, damit es bei der Telefonie nicht zu Aussetzern kommt.
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[2.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Otomo
20.06.2018 14:35
Benutzer Otomo schrieb:
Es war bereits immer so, dass zb. Datenpakete mit VoIP bevorzugt durchgeleitet werden und andere Datenpakete mit Internetdaten vom Surfen, nicht so hoch priorisiert wurden, damit es bei der Telefonie nicht zu Aussetzern kommt.

Und? War das jetzt irgendwie ein Argument?

(Und außerdem stimmt's natürlich nicht, lange Zeit war es üblich, VoIP explizit in AGB zu verbieten und zu stören, weil das Konkurrenz zum sehr einträglichen CS-Voice-Geschäft war.)
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[2.1.1.1] Otomo antwortet auf gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
20.06.2018 16:36
Im LTE-Netz telefoniert man als Datenstrom übers Internet, das gibt es bereits seit etlichen Jahren. Stammen die Weisheiten etwa aus den 90ern?
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[2.1.1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Otomo
20.06.2018 17:08
Benutzer Otomo schrieb:
Im LTE-Netz telefoniert man als Datenstrom übers Internet, das gibt es bereits seit etlichen Jahren. Stammen die Weisheiten etwa aus den 90ern?

Achja, stimmt, wir hatten ja schon immer LTE-Netze, das hatte ich vergessen.

Und war da jetzt auch noch irgendwie ein Argument oder sowas?
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[2.1.1.1.1.1] Otomo antwortet auf gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
20.06.2018 17:25
Sind denn erfundene Einträge in den AGB irgendein Argument?
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[2.1.1.1.1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Otomo
20.06.2018 20:17
Benutzer Otomo schrieb:
Sind denn erfundene Einträge in den AGB irgendein Argument?

Ja, klar, wusstest Du das nicht?

Hier zum Beispiel mein gerade frisch erfundenes Kleingedrucktes in den AGB zu einer Congstar-Prepaid-Karte von 2011:

Die Abrechnung erfolgt im 10-KB-Datenblock, mindestens 0,01 EUR je GPRS/UMTS-Nutzungsstunde. Verbrauchtes Volumen wird am Ende jeder Verbindung, mindestens jedoch stündlich auf den begonnenen Datenblock aufgerundet. Die Nutzung von VoIP und Instant Messaging ist ausgeschlossen. Nur im Inland und nicht für WLAN nutzbar.
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[2.1.1.1.1.1.1.1] Otomo antwortet auf gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
20.06.2018 20:31

in den AGB zu einer Congstar-Prepaid-Karte von 2011:


Das ist fast zehn Jahre alt :D
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[2.1.1.1.1.1.1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Otomo
20.06.2018 21:24
Benutzer Otomo schrieb:

in den AGB zu einer Congstar-Prepaid-Karte von 2011:


Das ist fast zehn Jahre alt :D

Äh, ja, was hattest Du gedacht, wenn ich "lange Zeit war es üblich" schreibe?! Dass das nächstes Jahr eingeführt wird?

Aber wenn Dir die gerade zusätzlich frisch erfundene Formulierung aus AGB von 2016, ebenfalls Congstar, besser gefällt:

Am Ende jeder Verbindung, mindestens jedoch einmal täglich, wird auf den begonnenen Datenblock aufgerundet. VoIP, BlackBerryNutzung und Peer-to-Peer sind nicht Gegenstand des Vertrages.
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[2.1.1.1.2] Zuschauer 1 antwortet auf Otomo
20.06.2018 18:08
Benutzer Otomo schrieb:
Im LTE-Netz telefoniert man als Datenstrom übers Internet, das gibt es bereits seit etlichen Jahren. Stammen die Weisheiten etwa aus den 90ern?

Sie scheinen den Unterschied zwischen OTT-VoIP und VoLTE nicht zu kennen. Bei VoLTE telefoniert man auch nicht über "das Internet", sondern über das IP-Netz des jeweiligen Netzbetreibers, zumindest bis zum Übergabepunkt zu einem anderen Netz.
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[2.1.1.1.2.1] Otomo antwortet auf Zuschauer 1
20.06.2018 19:42
IP-Netz=Internet Protokoll
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[2.1.1.1.2.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf Otomo
20.06.2018 19:47
Benutzer Otomo schrieb:
IP-Netz=Internet Protokoll

Fast. IP = Internet Protocol.

Wenn Sie jetzt noch den Unterschied zwischen einem auf IP basierenden Netzwerk und dem Internet verstehen, könnten Sie sich in Zukunft bei Postings in Foren weniger blamieren.
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[2.1.1.1.2.1.1.1] Otomo antwortet auf Zuschauer 1
20.06.2018 19:48
Lern erst mal Deutsch
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[2.1.1.1.2.1.1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf Otomo
20.06.2018 19:51
Benutzer Otomo schrieb:
Lern erst mal Deutsch

Klar, wer weder von der Sache etwas versteht noch englische Fachgegriffe kennt, der sollte unbedingt zur Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" greifen.
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[2.1.1.1.2.1.1.2] helmut-wk antwortet auf Zuschauer 1
03.07.2018 10:06

einmal geändert am 03.07.2018 10:22
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer Otomo schrieb:
IP-Netz=Internet Protokoll

Fast. IP = Internet Protocol.

Wenn Sie jetzt noch den Unterschied zwischen einem auf IP basierenden Netzwerk und dem Internet verstehen, könnten Sie sich in Zukunft bei Postings in Foren weniger blamieren.

Was "dass Internet" ist, darüber gab es schon immer verschiedene Meinungen. Ursprünglich bedeutet "Internet" einfach, dass es eine Verbindung zwischen zwei Netzen gibt. Wenn also jemand sein Heimnetz per Slave-Router an das Heimnetz eines Nachbars koppelte, betrieben beide zusammen schon "ein Internet" (ob mit TCP/IP oder nicht, spielt übrigens keine Rolle).

Wenn von "dem" Internet die Rede ist, ist natürlich die mit Abstand größte Verbindung von (sehr vielen) Netzen weltweit gemeint. Das waren einmal vor allem Anbieter von Flugreisen (und Airlines) und Banken, sowie US-Universitäten (denen von US-Militär gesponsert wurde, Forschungen zu betreiben, deren Ergebnisse dann sowohl im Internet wie im Mil-Net benutzt wurden). Das weitete sich dann natürlich aus. So dass bald unterschiedliche Vorstellungen davon existierten, was denn nun "das Internet" sei.

Ich erinnere mich noch, mal einen Artikel gelesen zu haben, in dem die These vertreten wurde, "das Internet" wär in erster Linie das Usenet (mit den Diskussionsgruppen darin - erinnert sich noch wer daran?), und www eigentlich nicht. ;) Heute gibt es im Gegenteil Leute die meinen, alles was nicht www (bzw. htpp://) ist, wär kein Internet.

Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem IP-Netzwerk und "dem Internet"? Nun, das IP-Netzwerk ist ein eigenes Netz, und also entweder Teil des Internets oder es ist nicht mit dem Internet verbunden.

Und wenn ich dich mal zitieren darf

Bei VoLTE telefoniert man auch nicht über "das Internet", sondern über das IP-Netz des jeweiligen Netzbetreibers, zumindest bis zum Übergabepunkt zu einem anderen Netz.

Dann besagen ja die letzten Worte, dass das IP-Netz des jeweiligen Netzbetreibers mit anderen Netzen verbunden ist, über die dann die VoLTE-Pakete weitergeleitet werden. Und das sind dann oft eben keine LTE- oder auch nur allgemein Mobilfunkanbieter, sondern z.B. Internet-Backbones.

Somit ist das IP-Netz des Netzbetreibers Teil des Internets. Deine Aussage ist also ungefähr so sinnvoll wie "wenn du im www surfst, ist das nicht im Internet sondern im IP-Netz deines Providers, zumindest bis zum Übergabepunkt zu einem anderen Netz".

Der einzige Unterschied ist, dass VoLTE innerhalb des IP-Netzes des Anbieters wohl häufiger vorkommt als Surfen nur auf den Seiten des Netzbetreibers, der den Internetzugang bereitstellt.
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[2.1.1.1.2.1.1.2.1] Zuschauer 1 antwortet auf helmut-wk
03.07.2018 15:03
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer Otomo schrieb:
IP-Netz=Internet Protokoll
Fast. IP = Internet Protocol. Wenn Sie jetzt noch den Unterschied zwischen einem auf IP basierenden Netzwerk und dem Internet verstehen, könnten Sie sich in Zukunft bei Postings in Foren weniger blamieren.

Was "dass Internet" ist, darüber gab es schon immer verschiedene Meinungen. Ursprünglich bedeutet "Internet" einfach, dass es eine Verbindung zwischen zwei Netzen gibt. Wenn also jemand sein Heimnetz per Slave-Router an das Heimnetz eines Nachbars koppelte, betrieben beide zusammen schon "ein Internet" (ob mit TCP/IP oder nicht, spielt übrigens keine Rolle).

Für den Zusammenschluss von Netzwerken allgemein ist mir nur der Begriff "Internetworking" bekannt. Gibt es eine seriöse Quelle, bei der der Zusammenschluss von Nicht-IP-Netzen als "Internet" bezeichnet wird? Im Englischen war in Fachkreisen auch die Unterscheidung zwischen _einem_ (unbestimmten) "internet" und _dem_ "Internet" per Groß- und Kleinschreibung üblich.

Wenn von "dem" Internet die Rede ist, ist natürlich die mit Abstand größte Verbindung von (sehr vielen) Netzen weltweit gemeint. Das waren einmal vor allem Anbieter von Flugreisen (und Airlines) und Banken, sowie US-Universitäten (denen von US-Militär gesponsert wurde, Forschungen zu betreiben, deren Ergebnisse dann sowohl im Internet wie im Mil-Net benutzt wurden). Das weitete sich dann natürlich aus. So dass bald unterschiedliche Vorstellungen davon existierten, was denn nun "das Internet" sei.

Das ist in dieser Form insbesondere historisch nicht ganz richtig, aber sei's drum.

Ich erinnere mich noch, mal einen Artikel gelesen zu haben, in dem die These vertreten wurde, "das Internet" wär in erster Linie das Usenet (mit den Diskussionsgruppen darin - erinnert sich noch wer daran?), und www eigentlich nicht. ;) Heute gibt es im Gegenteil Leute die meinen, alles was nicht www (bzw. htpp://) ist, wär kein Internet.

Da haben Sie etwas ganz falsch verstanden oder in der Erinnerung durcheinandergeworfen. Im Usenet legte man stets großen Wert darauf, dass dieses _kein_ Teil des Internets sei. Usenet-Nachrichten wurden tatsächlich auch über Nicht-Internet-Verbindungen (UUCP per Dialup) verbreitet, auch wenn die Verbreitung per NNTP seit mindestens 20 Jahren die weit, weit überwiegende Form ist.
Heute ist das natürlich völlig belanglos (es mag sein, dass noch irgendjemand Dial-Up-UUCP macht, aber derjenige ist unter den wenigen Usenet-Nutzern und den nochmals wenigeren heutigen UUCP-Nutzern der absolute Exot - der Rest macht heute wenn überhaupt einen Austausch von UUCP-Daten über TCP/IP).
Historisch gesehen wurde das Usenet als Alternative zu den damaligen paketvermittelnden Netzen geboren, weil dort nicht alle der US-Unis mitspielen durften, und es gab dann auch Gateways insbesondere für E-Mails zwischen der UUCP-Welt mit ihrem indirekten Routing per Store-and-Forward (Bang-Pfade) und der SMTP-Welt mit direkten TCP-Verbindungen.

Richtig ist zwar, dass es heute vielen Nutzern nicht bekannt ist, dass es im Internet neben dem WWW noch viele andere Dienste gibt (und das, obwohl doch viele Leute auch Videotelefonie und ähnliches nutzen, was nicht über http transportiert wird, von Bittorrent etc. mal ganz abgesehen), aber zur Frage, was das Internet auszeichnet, trägt das nichts bei.

Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem IP-Netzwerk und "dem Internet"? Nun, das IP-Netzwerk ist ein eigenes Netz, und also entweder Teil des Internets oder es ist nicht mit dem Internet verbunden.

Und was könnte sonst noch der Unterschied zwischen einem von einem bestimmten Anbieter betriebenen IP-Netz und dem Internet sein? Wäre es vorstellbar, dass der Anbieter sein eigenes IP-Netz vollständig unter seiner Kontrolle hat? Dass er dort im Gegensatz zum Best-Effort-Internet bestimmte Dienste wie etwa VoLTE so betreiben kann, wie diese es erfordern (Latenzen, Übertragungsraten)? Dass er dort in welcher Art auch immer bestimmte Dienste geeignet priorisieren kann (QoS, reservierte Anteile von Übertragungsraten auch auf der Funkstrecke, ...)?

Und wenn ich dich mal zitieren darf

Bei VoLTE telefoniert man auch nicht über "das Internet", sondern über das IP-Netz des jeweiligen Netzbetreibers, zumindest bis zum
Übergabepunkt zu einem anderen Netz.

Dann besagen ja die letzten Worte, dass das IP-Netz des jeweiligen Netzbetreibers mit anderen Netzen verbunden ist, über die dann die VoLTE-Pakete weitergeleitet werden. Und das sind dann oft eben keine LTE- oder auch nur allgemein Mobilfunkanbieter, sondern z.B. Internet-Backbones.

Zum einen werden solche Zusammenschaltungen von Netzen für Telefoniezwecke oft genug noch immer über TDM-Equipment gemacht (also gerade keine Zusammenschaltung von IP-Netzen), zum anderen kann man den (im Vergleich zum sonstigen IP-Verkehr) wenigen Voice-Traffic auch bei der Übergabe per IP an fremde Telefonnetze entsprechend priorisieren oder über getrennte Leitungen laufen lassen. Es ist ja nicht so, dass es zwischen unterschiedlichen Anbietern nicht auch für andere Zwecke IP-Übertragungen mit garantierten Qualitätseigenschaften gäbe. Bei der in Deutschland doch überschaubaren Anzahl an Telefoncarriern (3 große und insgesamt vielleicht ein Dutzend nennenswerte) ist die Anzahl an Übergabepunkten und damit verbundenen Sonderlocken auch nicht gar so riesig.

Deine Aussage ist also ungefähr so sinnvoll wie "wenn du im www surfst, ist das nicht im Internet sondern im IP-Netz deines Providers, zumindest bis zum Übergabepunkt zu einem anderen Netz".

Bitte äußern Sie sich in Zukunft zu Themen, von denen Sie etwas verstehen.
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[3] helmut-wk antwortet auf Chris111
03.07.2018 09:42
Benutzer Chris111 schrieb:
wie nah doch die Mobilfuk- und Automobilindustrie jetzt schon beieinander liegen... grins.
Bei 5 G werden aber in jedem Fall auch offiziell Daten priorisiert werden müssen, wenn "connected drive" funktionieren soll, ohne dass es 1000de Tote auf den Strassen gibt.

Netzneutralität bedeutet nicht, dass alle Pakete gleich behandelt werden. Es ist durchaus netzneutral, wenn VoIP Priorität vor eMäil hat. Schließlich ist es bei eMäil schon vom Konzept her klar, dass eine Minute Verzögerung kein Problem darstellt.

Nicht netzneutral ist, wenn die Mäils eines Anbieter vor denen anderer priorisiert werden, oder - um mehr in die Praxis zu kommen - ein Streamingdienst Priorität vor dem anderen bekommt. Also _gleichartige_ Dienste müssen gleichwertig behandelt werden. Für 5G also: ein Autofahrer mit Exklusivvertrag bei XX-Telco darf nicht besser behandelt werden als ein Fahrer, der "connected drive" ohne einen solchen Exklusivvertrag nutzt.

Die Priorisierung nach Dienstetyp (i.d.R. über den TCP- bzw. UDP-Header) ist heute schon gängige Praxis im Internet, es würde mich auch erstaunen, wenn mobil Telefonate nicht vor SMS priorisiert sind. Das beschädigt nicht die Netzneutralität, auch wenn manche gerne Begriffe verwirren, um ihre Verletzungen der Netzneutralität als normal darzustellen.
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[3.1] marcel24 antwortet auf helmut-wk
03.07.2018 11:52
doch genau das bedeutet netzneutralität, alle datenpakete müssen gleich schnell/langsam durchs netz gelassen werden !!!!!!!!!!
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[3.1.1] helmut-wk antwortet auf marcel24
24.07.2018 11:57
Benutzer marcel24 schrieb:
doch genau das bedeutet netzneutralität, alle datenpakete müssen gleich schnell/langsam durchs netz gelassen werden !!!!!!!!!!

Stimmt nicht: Netzneutralität bedeutet, dass alle _gleichartigen_ Datenpakete gleich schnell/langsam durchs Netz gelassen werden müssen.

Also darf keine Mäil gegenüber einer anderen bevorzugt werden, kein Videostream gegenüber einem anderen. Aber ein Videostream kann gegenüber einer Mäil bevorzugt werfen - schließlich macht es weniger aus, wenn eine Mäil eine Minute später beim Empfänger ankommt als wenn ein Videostream eine Minute "Pause macht", weil ein Paket nicht ankam.

Die strenge Definition der Netzneutralität, die du vertrittst, wird zwar gerne von interessierter Seite vorgebracht (um so jede Art von Netzneutralität zu diskreditieren und letztlich verhindern), sie ist aber realitätsfern - sviw wird sie in keinem Netz angewandt. Und sie wird auch von keinem Verfechter der Netzneutralität gefordert.

Natürlich kann dann diskutiert werden, was "gleichartig" bedeutet: Ist ein Live-Videostream eines Fernsehsenders gleichartig zu einer Video-OP (Telemedizin)? Ich denke nicht (und vermutlich werden mir alle vernünftigen Leute zustimmen), aber nicht alle Fragen sind so eindeutig wie dieses Beispiel.
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[3.1.1.1] marcel24 antwortet auf helmut-wk
24.07.2018 12:50
und bei dieser definition bleibe ich auch, sonst ist es nämlich keine netzneutralität mehr. davon lasse ich mich auch nicht abbringen. eine email mit sagen wir mal 100 mb anhang muss genau so schnell durchs netz gelassen werden wie ein video mit selber größe usw. da beißt die maus keinen faden ab.
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[3.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf marcel24
24.07.2018 16:07
Benutzer marcel24 schrieb:
und bei dieser definition bleibe ich auch, sonst ist es nämlich keine netzneutralität mehr. davon lasse ich mich auch nicht abbringen. eine email mit sagen wir mal 100 mb anhang muss genau so schnell durchs netz gelassen werden wie ein video mit selber größe usw. da beißt die maus keinen faden ab.

Diese Art von Netzneutralität gibt es doch schon längst nicht mehr. Ich denke, die gab es schon nicht mehr, als das www erfunden wurde. Auf jeden Fall war sie Ende der 80-er nicht mehr gegeben. Und sie wäre auch ziemlich sinnfrei.

Beim Thema "Netzneutralität" geht es nicht um eine theoretische Gleichbehandlung, sondern um Gleichheit von Akteuren: ein Datenpaket sollte wegen Absender oder Empfänger nicht bevorzugt werden. Also keine Premium-Dienste für gut zahlende Kunden, die anderen, weniger Zahlungskräftigen Akteuren nicht geboten werden.

Ich wüsste jetzt nicht, wer Netzneuitralität anders versteht - außer natürlich denjenigen, die gerne einen Strohmann aufbauen, um die Netzneutralität abzuschaffen. Ob du jetzt auf die hereingefallen bist oder ob du selber zu ihnen gehörst, weiß ich natürlich nicht.
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[3.1.1.1.1.1] marcel24 antwortet auf helmut-wk
25.07.2018 08:04
ich glaube nicht denn sonst würde ich solche optionen wie z.b. stream on oder vodafone pass gut finden was ich nicht tue, alle daten müssen halt gleichrangig behandelt werden so schwer ist das doch eigentlich nicht zu verstehen oder? mal sehen wie das mit 5G wird wenn network-slicing angeboten wird, das wird dann ein 2 bzw drei klassen internet.
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[3.1.1.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf marcel24
25.07.2018 16:55
Benutzer marcel24 schrieb:
... alle daten müssen halt gleichrangig behandelt werden so schwer ist das doch eigentlich nicht zu verstehen oder?

Ich verstehe was du meinst, aber du hast immer noch nicjht verstanden wo der Fehler liegt, der dich zu dieser Meinung führt.

Vergleichen wir das mal mit dem Rechtsgrundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz: Der wird nicht dadurch verletzt, dass Schwangere, Schwerbehinderte, Einkommensschwache und anderer Rechte haben, die nur ihnen zustehen. Oder dass Millionäre eine deutlich höhere Einkommenssteuer (prozentual) zahlen. DFa könnte auch jemand hingehen und sagen: Gleichheit vor dem Gesetz bedeutet, dass alle gleich behandelt werden, also ist sie in D nicht gegeben. Aber das ist naiv, so wie dein Begriff von Netzneutralität.

Aber es ist eben nicht jede Ungleichbehandlung ist erlaubt, es gibt sopgar ein Antidiskriminierungsgesetz gegen Ungleichbehandlung durch Privatpersonen (Vermieter, Arbeitgeber, ...).

So ähnlich ist das mit der Netzneutralität: sie verbietet gewisse Ungleichbehandlungen, insbesondere darf nicht nach Absender oder Zieladresse priorisiert werden, da sind alle Pakete gleich. Aber es gibt eben sinnvolle Unterscheidungen, die die Netzneutralität nicht verletzen und wie gesagt schon lange üblich sind.
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[3.1.1.1.1.1.1.1] marcel24 antwortet auf helmut-wk
26.07.2018 08:13
das vergleichst du ernsthaft mit der netzneutralität? das wär mir im traum nicht eingefallen, ganz andere baustelle. alle daten müssen gleich schnell/langsam transportiert werden, dabei bleibt es, und wer das nicht tut verstößt dagegen. wenn einer dsl mit 6 mbit hat muss alles mit 6 mbit durch, genauso der wichtige untersuchungsbericht der in krankenhäusern hin und her geschickt wird, wie die unwichtige email mit 100 mb anhang, obwohl ersteres mehr priorität verdient hätte und erstere wahrscheinlich eine schnellere anbindung haben. und zero-rating angebote verstoßen ebenfalls gegen die netzneutralität da sie die anbieter bevorzugen die an diesem programm teilnehmen.
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[3.1.1.1.1.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf marcel24
28.07.2018 14:24
Benutzer marcel24 schrieb:
das vergleichst du ernsthaft mit der netzneutralität?

Als Analogie.

... alle daten müssen gleich schnell/langsam transportiert werden, dabei bleibt es,

Diese Forderung kommt, wie gesagt, einige Jahrzehnte zu spät.

Und wer bist du, dass du bestimmen kann, was "Netzneutralität" heißt? Ich habe dir jetzt erklärt, was dieser Begriff bedeutet, und warum er so benutzt wird - wenn du darauf nicht eingehst, ist das dein Problem ;-)

wenn einer dsl mit 6 mbit hat muss alles mit 6 mbit durch,

Wie bitte? Wenn eine Mäil mit 6Mbit kommt, gleichzeitig eine Datei mit 6 Mbit downgeladen wird und sich der Mensch dann auch noch ein Video mit 6 Mbit anschaut, dann sind das 18 Mbit (und wieso sollte ein Video 6 Mbit verbrauchen, wenn es zum Anschauen weniger Daten pro Sekunde liefert?).

Das geht ja rein technisch gar nicht, dass sich die Leitungskapazität vervielfacht, sobald ein neuer Kanal via Internet(-Ports) geöffnet wird. Vielmehr sind es im oben beschriebenen Szenario auch nur insgesamt 6 Mbit. Und die werden so aufgeteilt:

-das Video kommt mit höchster Priorität durch, so dass es die Bandbreite nutzt, die nötig ist, um es anzuschauen. Sollte allerdings das Video schon allein 6Mbit oder mehr brauchen, hat der Nutzer ein Problem ;)
-Der download bekommt die sonstige Bandbreite
-die Mäil (sind ja meist nur wenige kB) wird bei passender Gelegenheit zwischengeschoben. Download und Video haben ja bei näherer Betrachtung beide eine schwankende Bandbreite, da findet sich schon ne Lücke (oder auch mehrere, falls eine nicht ausreicht).

Auch wenn nur wenige Nutzer so viel Multitasking betreiben (bei automatischem Mäilabruf alle X Minuten kann ne dazwischenzuschiebende Mäil aber häufig vorkommen!), an Netzknoten oft kommen vergleichbare Situationen vor: da kommen Pakete aus allen möglichen Richtungen, die auf verschiedene Zielrechner weitergeleitet werden sollen, und zuweilen gibts da Stau auf der Datenautobahn. Grade beim Download ist es ja so, dass das Standard-Protokoll dazu führt, dass immer schneller heruntergeladen wird, und wenns dann irgendwann nicht mehr geht, dann wird die Geschwindigkeit halbiert (vom Server, der ne Rückmeldung vom Client bekam, dass da gerade Stau herrscht) und dann langsam wieder erhöht ... da muss schon entschieden werden, welche Pakete in welcher Reihenfolge im Netzknoten abgearbeitet werden.

genauso der wichtige untersuchungsbericht der in krankenhäusern hin und her geschickt wird, wie die unwichtige email mit 100 mb anhang, obwohl ersteres mehr priorität verdient hätte und erstere wahrscheinlich eine schnellere anbindung haben.

Wie schon mehrfach gesagt, das hat so, wie du es schreibst, mit der Realität wenig zu tun, und das ist kein Verstoß gegen Netzneutralität, wenn Priorisiert wird. Ne Mäil mit 100MB ist eher die Ausnahme, die kann natürlich nicht mal eben zwischengeschoben werden, ich vermute, die wird wie ein Download behandelt.

Und es geht nicht um einen "wichtigen Untersuchungsbericht", die Priorität die ich meinte war das Video von der OP, die ein erfahrener Chirurg per Lifeschaltung mit ansieht und dann seine Anweisungen an den eigentlichen (und nicht so erfahrenen) Operateur gibt. Telemedizin eben. Ein Untersuchungsbericht ist ein Download, eine Mäil o.ä., und da wird natürlich _nicht_ gegenüber anderen Downloads, Mäils etc. priorisiert, denn _das_ würde tatsächlich gegen Netzneutralität verstoßen, wenn da Unterschiede gemacht werden.

Haben wir aneinander vorbei geredet, weil du dachtest, ich würde davon reden, dass unter gleichartigen Daten (verschickte wichtige Datei gegenüber Porno-Download, oder was auch immer) priorisiert werden? Ich hab ja schon gesagt, dass unterschiedliche Behandlung nur bei verschiedenen Protokollen möglich ist, nicht bei verschiedenem Inhalt im selben Protokoll.