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Herr, schmeiß Hirn vom Himmel


24.06.2018 13:42 - Gestartet von Artim96
Die Idee der interoparabilität an sich wäre ja löblich, aber allgemein kann ich nur Fragen:
Hat die Alte Lack gesoffen? Austausch zwischen Messengern schön und gut, aber dann bekommt Facebook auch gleich die Daten der Nutzer mitgeliefert, die ganz Bewusst einen großen Bogen um den gesamten Konzern machen. Mal davon abgesehen, dass ich eine Interoparabilität mit WA generell für ein Sicherheitsrisiko sehe. Klar, sie behaupten dass sie E2E Verschlüsseln und daher nicht an die Inhalte ran können und sie haben sich ja die Verschlüsselung von Signal verbauen lassen, aber einem Konzern wie FB würde ich es durchaus zutrauen eine Hintertür zu haben.
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[1] whalesafer antwortet auf Artim96
24.06.2018 17:29
Benutzer Artim96 schrieb:
Mal davon abgesehen, dass ich eine Interoparabilität mit WA generell für ein Sicherheitsrisiko sehe.

Das ist kein Fehler sondern der Zweck. Beim Mobilfunk gibt es standardisierte Abhörschnittstellen. Das möchten die Damen und Herren Politiker auch für die Kommunikation über das Internet haben. Wenn man die Messenger-Betreiber unter dem Vorwand des Verbraucherschutzes dazu gezwungen hat, Schnittstellen zu anderen Messengern einzubauen, dann kann sich niemand mehr weigern, auch entsprechende Abhörschnittstellen bereitzustellen. Politik arbeitet mehrstufig: Erst wird die Zuständigkeit etabliert, indem man etwas Unkontroverses umsetzt. Danach kommt der eigentliche Zweck an die Reihe.
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[1.1] figueretas antwortet auf whalesafer
24.06.2018 18:50
Danke für den wertvollen Beitrag.

Nach diesem Gerechtigkeits-Müll von Schulz dachte man wirklich, es könnte nicht mehr schlimmer kommen. Aber diese SPD-Politikerin hat es fast übertrumpft. Mit den SPD-Affen als Regierung braucht man sich wirklich nicht mehr hinter Trump zu verstecken. Amerika, ihr könnt dumm? Wir können besser!

Whatsapp hat kein Monopol. Es gibt sehr viele Messenger - ja sogar viel zu viele - die nur eben niemand nutzen möchte. Im Übrigen sind alle Handys in der Lage, SMS und MMS zu versenden und zu empfangen. MMS&SMS sind ein extrem starkes Konkurrenzprodukt, weil auf allen Smartphones ohne zusätzliche Software bereits die MMS&SMS-Funktion "vorinstalliert" ist, während Whatsapp erst für sich werben muss und aktiv heruntergeladen und installiert werden muss.

Technisch ist es nicht möglich, dass zwischen Messengern kommuniziert wird, denn dazu müsste ein gleiches Protokoll verwendet werden.

Das wäre so, als würde man alle Hersteller von Apfelsaft dazu verpflichten, die exakt gleiche Rezeptur zu verwenden, schließlich könne man sonst nicht ein halbes Glas des einen Apfelsafts mit einem anderen Apfelsaft auffüllen ohne dass der Geschmack verändert wird. Der Apfelsaft von dem bereits ein halbes Glas eingeschenkt wurde hätte somit innerhalb des Glases eine Monopolstellung.
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[1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf figueretas
25.06.2018 01:27
Technisch ist es nicht möglich, dass zwischen Messengern kommuniziert wird, denn dazu müsste ein gleiches Protokoll verwendet werden.

GSM und SIP sind auch zwei verschiedene Protokolle, und ich hatte bisher keine Probleme, zwischen GSM- und SIP-Endgeräten zu telefonieren.

Offensichtlich kann man Gateways zwischen Netzen mit verschiedenen Protokollen bauen. Wie sinnvoll das in diesem Fall ist, sei einmal dahingestellt, aber unmöglich ist es sicher nicht.
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[1.1.2] lucky2029 antwortet auf figueretas
25.06.2018 08:41
Benutzer figueretas schrieb:
Whatsapp hat kein Monopol. Es gibt sehr viele Messenger - ja sogar viel zu viele - die nur eben niemand nutzen möchte.

So eine pauschale Aussage ist grundsätzlich falsch. Also ich bin nicht niemand und nutze nur andere Messenger! Die Masse ist nur zu sehr allein auf WhatsApp fokussiert und das total unbegründet. Ich finde es sogar super mehr Auswahl zu haben und eben mehr als nur eine App zu verwenden. Übrigens verweigere ich mich WhatsApp nicht wegen irgendwelcher Skandale, sondern einfach nur weil das jeder hat und auch die Spam Nutzer das wissen. Ich möchte keine Schnittstelle zwischen den Apps!
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[1.2] justii antwortet auf whalesafer
25.06.2018 08:47
Benutzer whalesafer schrieb:
Benutzer Artim96 schrieb: Das ist kein Fehler sondern der Zweck. Beim Mobilfunk gibt es standardisierte Abhörschnittstellen. Das möchten die Damen und Herren Politiker auch für die Kommunikation über das Internet haben. Wenn man die Messenger-Betreiber unter dem Vorwand des Verbraucherschutzes dazu gezwungen hat, Schnittstellen zu anderen Messengern einzubauen, dann kann sich niemand mehr weigern, auch entsprechende Abhörschnittstellen bereitzustellen.

Genauso sehe ich das auch. In Wirklichkeit geht es nicht um die Kundenfreundlichkeit sondern darum, die Ende-zu-Ende Verschlüsselung einzelner Messenger aufzubrechen und die Möglichkeit zu einer Abhörschnittstelle zu schaffen.

Jedes Smartphone ist in der Lage, viele unterschiedliche Apps zu beherbergen. Wenn ich nun drei oder vier verschiedene Personengruppen habe, die unterschiedliche Anwendungen nutzen und absolut nicht unter einen Hut zu bringen sind, wo ist dann das Problem? Dann installiert man halt dann statt einem Messenger zwei oder drei ...
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[1.2.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf justii
25.06.2018 11:32
Genauso sehe ich das auch. In Wirklichkeit geht es nicht um die Kundenfreundlichkeit sondern darum, die Ende-zu-Ende Verschlüsselung einzelner Messenger aufzubrechen und die Möglichkeit zu einer Abhörschnittstelle zu schaffen.

Das ist einfach deshalb Unfug, weil man Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht durch Druck auf die Anbieter aufbrechen kann. Die Tatsache, dass man das derzeit angebotene Zeug durch Druck auf die Anbieter aufbrechen kann, sollte einem daher eines verraten: Es handelt sich nicht um Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Wenn ich eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte E-Mail von GMX aus zu GMail schicke, dann ist das überhaupt kein Problem, eben genau weil die Verschlüsselung Ende zu Ende ist und die E-Mail-Provider die Nachricht nur transportieren und es für den Anbieter vollkommen irrelevant ist, ob die transportierte Nachricht verschlüsselt ist.